Chris, Du bist jetzt fast genau ein Jahr beim FCK – wie lautet Dein Fazit bisher?
Chris Löwe: Ich bin zufrieden. Es ist das eingetroffen, was ich wollte. Als ich von Dortmund hier nach Kaiserslautern gewechselt bin, wollte ich regelmäßig spielen. Das ist mir gelungen. Im ersten halben Jahr war meine Leistung noch eher durchwachsen. Ich denke meine defensiven Aufgaben habe ich gut erledigt, aber offensiv habe ich zu wenig Akzente gesetzt. Unter Kosta Runjaic ist das deutlich besser geworden. Ich stehe hinten konstant und habe mehr Aktionen nach vorne. Insgesamt bin ich zufrieden, wobei natürlich die verlorenen Relegationsspiele und die drei Niederlagen am Ende der Hinrunde noch immer sehr bitter sind.  

Flo, Du bist hingegen schon seit einigen Jahren beim FCK. Wie würdest Du das zurückliegende Jahr einordnen?
Florian Dick: Zunächst war es natürlich eines der schlechteren Jahre, da wir das ganze Jahr nur in der 2. Liga gespielt haben. Wie jedes Jahr war es sehr turbulent und es ist einiges passiert. Also langweilig wird es hier beim FCK wirklich nicht. Aber das ist ja auch das Schöne am Fußball. Es war ein Jahr mit Highlights und Niederschlägen. Aber ich schaue jetzt sowieso nicht zurück, sondern nur nach vorne. Entscheidend ist, dass im Mai 2014 ein Highlight ansteht.

Weisst Du nach so vielen Jahren am Betze schon vorher, wie das Umfeld nach bestimmten Situationen reagiert?
Florian Dick: Natürlich kann man das einschätzen. Aber hier beim FCK merkt man aber schon vom ersten Tag an, was verlangt wird und wie die Fans auf bestimmte Dinge reagieren. Dazu muss man keine fünf Jahre hier spielen. Hier ist es teilweise sicherlich etwas extremer als bei anderen Vereinen, die Leute haben eine enge Bindung zum FCK und sind sehr mit dem  Club verwurzelt. Nicht unbedingt zu erwarten war die Reaktion der Fans nach dem verlorenen Relegationsspiel zu Hause gegen Hoffenheim. Das war beeindruckend, da bekomme ich heute noch Gänsehaut.

Wie wichtig war der Sieg zum Jahresabschluss in Ingolstadt?
Chris Löwe: Extrem wichtig. Nicht nur, um den Anschluss an die oberen Plätze nicht zu verlieren, auch weil es wichtig war, mit einem positiven Gefühl in die Winterpause zu gehen. Wir haben ja auch gute Leistungen in den letzten Wochen gezeigt. Wir müssen künftig einfach regelmäßig gut spielen und regelmäßig punkten, dann geraten wir nicht mehr in solche Situationen, dass wir drei Spiele in Folge verlieren und uns selbst vieles kaputtmachen.
  
In der vergangenen Saison hat es mit dem Aufstieg nicht geklappt. Wo sehr Ihr den Unterschied zu dieser Saison?
Florian Dick: Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen. Unser dominantes Auftreten auf dem Platz, das stimmt mich zuversichtlich. Zudem sind wir nach der vergangenen Saison gewarnt und haben bei den Relegationsspielen sicherlich viel an Erfahrung dazugewonnen. Wir sind cleverer, auch das wird uns weiterbringen.

Ihr seid beide Außenverteidiger und spielt auf derselben Position, nur auf unterschiedlichen Seiten. Chris, was kannst Du von Flo lernen und Flo, wo kannst Du Dir von Chris was abschauen?
Chris Löwe: (lacht) Sein Kopfballspiel.
Florian Dick: Seine positive Art (lacht). Und seine Christiano Ronaldo-Freistöße.

Als Verteidiger wird man nicht an Toren, sondern an nicht erfolgten Gegentoren gemessen.  Ärgert Euch das manchmal?
Chris Löwe: Als Verteidiger hast Du dann eine Bestätigung für Deine Arbeit, wenn Du hinten zu Null spielst. Aber Du darfst auch nicht viel auf die Meinung von Außen geben. Man kann seine Leistung ja selbst am besten beurteilen. Du bekommst ja auch von jeder Zeitung nach jedem Spiel ne andere Note, was ja schon zeigt, dass jeder Dein Spiel anders bewertet.
Florian Dick: Der Blick auf Abwehrspieler und die Bewertung ist anders als bei Stürmern. Weil unsere Leistung einfach schwerer zu bewerten ist. Der Stürmer macht ein Tor, dann war er gut. Bei Abwehrspielern kann man das schwerer einschätzen, weil die man die Aufgaben von außen oftmals gar nicht wahrnimmt. Es gibt auch Aufgaben für Defensivspieler, wie  Laufwege und Kommandos, die  verhindern sollen, dass es überhaupt zu Torchancen für den Gegner kommt. Wichtig ist, dass ich nach dem Spiel zufrieden mit mir selbst bin. Und wenn es mal nicht gut läuft, dann kann ich das selbst einschätzen.

Was bedeutet ein Trainerwechsel für Euch als Spieler?

Florian Dick: Es ist wie wohl überall, wenn ein neuer Chef kommt. In diesem Fall hat er frischen Wind reingebracht. Kosta Runjaic legt Wert auf viele Details, auf Kleinigkeiten auf und neben dem Platz. Dies trägt dazu bei, die Voraussetzungen zu schaffen, unsere Leistung abrufen zu können. Die Aufgaben bleiben aber immer die gleichen, Du musst Deine Spiele gewinnen.
Chris Löwe: Kommt natürlich immer darauf an, was es für Trainer sind. In unserem aktuellen Fall ist der Unterschied enorm groß, weil es sehr unterschiedliche Typen sind. Zudem haben wir uns taktisch verändert und stehen jetzt viel höher.

Was bedeutet „höher stehen“ eigentlich genau, gerade für Euch als Außenverteidiger?
Chris Löwe: Wir haben einfach viel mehr Aktionen nach vorne. Wir beide sind zusammen glaube ich an sieben oder acht Toren beteiligt seitdem Kosta Runjaic da ist. Das ist eine gute Quote. Wir haben mehr Freiheiten, bekommen die Bälle tiefer in der gegnerischen Hälfte, können uns mehr nach vorne einschalten.
Florian Dick: Ein Risiko ist natürlich auch da. Nach einem Ballverlust im Spielaufbau ist der Weg nach hinten viel weiter und es ergeben sich auch mehr Räume. Aber dafür haben wir sehr sichere Spieler, gerade in der Innenverteidigung oder auf den 6er-Positionen.

Teil 2 des Interviews gibt es am Mittwoch, 1. Januar 2014.

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