Ivo, eine aufregende Woche ist vorbei, erst der Sieg im Spitzenspiel gegen St. Pauli, dann auch noch das Südwestderby beim KSC gewonnen. Wie hast du die Spiele erlebt?
Das waren wirklich zwei sehr intensive Spiele. Gegen St. Pauli haben wir eine sehr konstante Leistung gezeigt, sind sehr kompakt und dominant aufgetreten und haben verdient gewonnen. In Karlsruhe haben wir die erste Hälfte leider nicht zu unserem Spiel gefunden, haben zu lange abgewartet und konnten den Gegner nicht unter Druck setzen. In der zweiten Hälfte haben wir dann aber so gespielt, wie wir uns das vorstellen. Beeindruckt war ich von den 8.000 FCK-Fans, die uns begleitet haben. Das war ja mein erstes Derby gegen den KSC und es ist ein tolles Gefühl, wenn Du auswärts aufläufst und siehst eine ganze Kurve in rot und weiß.
Ihr habt Euch eine hervorragende Ausgangsposition erarbeitet. Nun folgen zwei Heimspiele gegen vermeintlich leichtere Gegner. Besteht die Gefahr nun etwas nachzulassen oder die Gegner gar zu unterschätzen.
Nein, auf keinen Fall. Zum einen haben wir es bisher immer geschafft, die Konzentration und Spannung hoch zu halten. Warum sollten wir das jetzt also ändern? Zudem genießen wir natürlich den Tabellenplatz und wollen ihn behalten, dafür müssen wir aber so weitermachen und dürfen jetzt nicht einen Gang zurückschalten. Zudem haben wir ein gutes Trainerteam, das für die richtige Mischung aus Regeneration, Erholung und gezieltem Training sorgt. So waren wir Anfang der Woche alle gemeinsam im Monte Mare, um uns dann einen Tag später wieder vollkonzentriert und hochmotiviert auf das nächste Spiel vorzubereiten.
Du hast auf Deiner Position mit Markus Steinhöfer zur Winterpause Konkurrenz bekommen. In den vergangenen Spielen wechselte der Trainer zwischen „Steini“ und Dir. Wie gehst Du mit dieser Situation um?
Grundsätzlich muss jeder seinen Platz im Team stets auf das Neue bestätigen. Keiner kann sich auf seinem Stammplatz ausruhen, da achtet der Trainer darauf. Natürlich will jeder spielen, das ist doch völlig normal. Man sagt ja, Konkurrenz belebt das Geschäft, so sehe ich das auch. Für mich ist es ein Ansporn, vielleicht nochmal mehr zu geben, mich noch mehr reinzuhängen, um den Trainer von meinen Qualitäten zu überzeugen. Für das Team ist es auf jeden Fall gut wenn es einen gesunden Konkurrenzkampf gibt. Und mit „Steini“ verstehe ich mich ja auch gut.
Im Spiel gegen den FSV Frankfurt fällt Erik Jendrisek wegen den fünften gelben Karte aus. Macht das für Dich als Vorbereiter einen Unterschied, wer in der Spitze spielt?
Zunächst ist es natürlich ärgerlich, auf Erik verzichten zu müssen, der ja gerade in guter Form und für die Mannschaft wichtig ist. Aber unser Glück ist, dass wir mit Adam Nemec und Srdjan Lakic hier gut besetzt sind. Für mich macht es eigentlich keinen Unterschied, ich kenne die Spielweise und Laufwege von allen Stürmern, so dass ich mich sehr schnell darauf einstellen kann.
Wie schätzt Du die kommenden Gegner FSV Frankfurt und Energie Cottbus ein?
Beim FSV Frankfurt hat man schon beim 1:1 im Hinspiel gesehen, dass Sie nicht so einfach zu schlagen sind. Zudem hat sich das Team zur Rückrunde nochmals gezielt verstärkt und tritt in diesem Jahr anders auf als in der Hinrunde. Sie haben in St. Pauli einen Punkt geholt, gegen ein Team das ja auch sehr heimstark ist. Wir wissen, dass wir für einen Sieg sehr hart arbeiten müssen. Das gilt auch für das Spiel gegen Cottbus, auch die brauchen die Punkte und werden sie nicht so einfach her schenken. Gegen den Spitzenreiter zu spielen ist ja auch für den Gegner eine Motivation, vor allem am Betze spielen viele Mannschaften frei auf, weil sie nichts zu verlieren haben. Ich hoffe auf die Unterstützung der Fans, die uns hoffentlich wieder zum Sieg schreien.