Nach der Länderspielpause stand in der Bundesliga der 13. Spieltag auf dem Programm und den Auftakt machte der FCK mit dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen. Flutlichtatmosphäre auf dem Betzenberg und 42.245 Zuschauer waren mit dabei, um den Roten Teufeln die nötige Rückendeckung zu geben. Im Vergleich zum letzten Pflichtspiel bei 1899 Hoffenheim nahm Cheftrainer Marco Kurz eine Veränderung in der Startformation vor. Pierre De Wit musste wegen einer Erkältung passen, für ihn rückte Thanos Petsos wieder ins Mittelfeld. Im Kader fehlten zudem Ilian Micanski wegen eines Muskelfaserrisses und Tobias Sippel, der nach einer Zahnoperation noch nicht einsatzfähig war. Für ihn nahm Marco Knaller als Ersatztorwart auf der Bank Platz. Zum ersten Mal nach seiner schweren Verletzung wieder im Aufgebot war Adam Nemec.
Bei den Gästen musste Nationalspieler André Schürrle wegen einer Grippe passen. Dafür standen zwei frühere Lautrer in der Anfangsformation: Sidney Sam und Michael Ballack. Der ehemalige Kapitän der DFB-Elf war es auch, der die beiden ersten Gelegenheiten der Partie hatte. In der fünften Minute kam Ballack an der Strafraumgrenze zum Abschluss. Kevin Trapp konnte den zwar scharf, aber nicht platziert geschossenen Ball parieren. Nur eine Minute später gab es fast die identische Situation noch einmal. Bei dieser Aktion konnte die FCK-Hintermannschaft den Schuss blocken. Aber auch die Roten Teufel begannen mit viel Elan. Dorge Kouemaha setzte sich in der achten Minute gleich gegen vier Leverkusener entschlossen durch, konnte seinen Abschluss aber nicht aufs Tor bringen. Dann spielten Kostas Fortounis und Christian Tiffert schnell über rechts. Nach Flanke des Kapitäns landete der Kopfball des jungen Griechen auf dem Tornetz (9.).
Vier gute Chancen in den ersten zehn Minuten, doch mit dieser Frequenz sollte es nicht ganz weitergehen. In der Folge kam es nicht mehr zu den ganz klaren Gelegenheiten. Bei den Gästen lief der Ball mitunter zügig durch die eigenen Reihen, mit viel Einsatz konnten die Lautrer aber immer wieder Ballgewinne verbuchen und dann schnell in die Spitze spielen. Nach 18 Minuten setzte Alex Bugera einen Kopfball nach Petsos-Flanke über das Tor, auf der anderen Seite wurstelte sich wieder einmal Ballack gegen mehrere Lautrer durch, konnte seinen Abschluss aber nicht kontrollieren (31.). In der 33. Minute sah Florian Dick nach einem Zweikampf mit Michal Kadlec seine fünfte Gelbe Karte, es war aber auch das Signal zur FCK-Schlussoffensive in der ersten Hälfte. Nach einer Hereingabe von Kouemaha beförderte der Leverkusener Innenverteidiger Ömer Toprak den Ball um ein Haar ins eigene Netz (40.). Dann setzten sich zuerst Fortounis und wieder Kouemaha über links klasse durch, konnten in der Mitte aber keinen Abnehmer finden. Der FCK war am Drücker, doch kurz darauf pfiff Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer zur Pause.
Ohne Wechsel begannen beide Teams die zweiten 45 Minuten, allerdings konnten die Gastgeber den Schwung der Schlussphase der ersten Hälfte zunächst nicht mitnehmen. Einige Male fehlte beim letzten Ball die Genauigkeit und so hatte wieder Leverkusen auch im zweiten Durchgang die erste Chance. Den Distanzschuss von Lars Bender parierte Trapp stark zur Ecke (50.). Vier Minuten später musste der FCK-Keeper den Ball dann aber doch aus dem Netz holen. Ballack zog von der Strafraumgrenze scharf ab und Trapp rutschte das Leder über die Fäuste ins Tor – 0:1 in der 54. Minute. Die Lautrer waren kurz geschockt und mussten gleich noch eine brenzlige Situation überstehen. Diesmal war Trapp bei einem Bender-Schuss wieder auf dem Posten, Gonzalo Castro setzte den Nachschuss knapp vorbei (60.). Dann kamen wieder die Roten Teufel. Olcay Sahan dribbelte in den Strafraum, legte ab auf Kouemaha, doch Bernd Leno konnte den Schuss ebenso klären (61.) wie den folgenden Versuch von Fortounis (62.).
Hier war auf jeden Fall noch etwas drin, die Abwehr der Werkself wirkte auch nicht immer sattelfest. Marco Kurz reagierte und brachte in der 62.Minute mit Itay Shechter einen zweiten Stürmer, Oliver Kirch ging dafür runter. Petsos mit einem satten Schuss, der aber leider zu zentral aufs Tor kam, hatte die nächste Chance für die Roten Teufel (68.). Doch als man sich gerade auf eine heiße Schlussphase einstellen wollte, schlugen die Gäste eiskalt zu. Nach Pass von Bender stand Sam im Strafraum einen Moment frei und nutzte die Gelegenheit mit einem Flachschuss zum 0:2 (70.).
Marco Kurz blieb nichts anderes übrig, als für die letzte Viertelstunde alles auf eine Karte zu setzen und mit Adam Nemec und Richard Sukuta-Pasu zwei weitere Angreifer zu bringen. 15 Minuten blieben noch und auf dem Betzenberg hat man schon die verrücktesten Aufholjagden gesehen. Doch an diesem Abend wirkten die Lautrer nach dem 0:2 deutlich beeindruckt. Bei allen Bemühungen wollten sich keine klaren Chancen zum Anschlusstreffer mehr ergeben und so entführten die unter dem Strich effektiveren Leverkusener letztlich alle drei Punkte aus dem Fritz-Walter-Stadion.