Im Vergleich zum Mainz-Spiel nahm Cheftrainer Marco Kurz in der immens wichtigen Partie gegen den VfL drei Änderungen in der Anfangsformation vor. Leon Jessen war nach seiner Zehenverletzung wieder fit und übernahm von Anthar Yahia die Position auf der linken Seite der Viererkette. Dafür fehlten Torwart Kevin Trapp und Stürmer Dorge Kouemaha verletzt. Für die beiden rückten Tobias Sippel und Richard Sukuta-Patu in die erste Elf. Erstmals im Bundesliga-Kader standen zudem Ersatztorwart Marius Müller und U23-Stürmer Andrew Wooten.
„Gemeinsam für unseren FCK“: Mit diesem riesigen Spruchband begrüßten die Fans auf der Karlsberg-Westtribüne die Elf der Roten Teufel. Das Motto war Programm. Von Beginn an standen die 34.110 Zuschauer wie ein Mann hinter der Mannschaft. Jeder gewonnene Zweikampf wurde lautstark bejubelt, Aktionen der Gäste von einem lautstarken Pfeifkonzert begleitet. Allerdings ließen sich die „Wölfe“ von der Atmosphäre zunächst nicht sonderlich beeindrucken und dominierten anfangs das Geschehen. In der 7. Minute feuerte Chris einen Distanzschuss ab, den Sippel zur Ecke parieren konnte. Der FCK-Keeper war auch in der 20. Minute auf dem Posten, als er einen Versuch von Patrick Helmes aus 20 Metern ebenfalls zur Ecke klärte.
Die Roten Teufel taten sich im Offensivspiel schwer. In der 14. Minute kam Sukuta-Pasu nach einem Zusammenspiel mit Christian Tiffert über die rechte Seite mal durch und holte zumindest die erste Ecke heraus. Nach der kam der aufgerückte Jan Simunek zum Kopfball, konnte Gäste-Torwart Diego Benaglio aber vor keine großen Probleme stellen. Aber die Jungs von Marco Kurz kämpften. Bezeichnend dafür war die nächste Chance der Gastgeber in der 30. Minute. Ein Schuss von Julian Derstroff wurde zunächst geblockt, doch die Lautrer setzten so lange nach, bis Tiffert aus spitzem Winkel noch einmal die Gelegenheit bekam. Benaglio war aber zur Stelle.
Die Aktion war der Auftakt zu einer spektakulären Schlussphase der ersten Halbzeit. Dabei blieben zunächst die Gastgeber am Drücker. Nach Vorarbeit von Sukuta-Pasu war Sandro Wagner durch, verzog seinen Schuss aber ein gutes Stück am Wolfsburger Kasten vorbei (36.). Wenige Sekunden später spielten die Roten Teufel ihren besten Angriff der ersten 45 Minuten. Pierre De Wit schickte Derstroff auf links, der Youngster bediente den in der Mitte mitgelaufenen Tiffert, doch der Kapitän konnte Benaglio aus kurzer Distanz nicht überwinden (36.). Auch der VfL hatte noch zwei Hochkaräter zu bieten. Nach einer Hereingabe von Ashkan Dejagah säbelte Marco Russ über den Ball, dann rettete Sippel gegen Helmes (42.). Ganz stark war die Parade des FCK-Schlussmanns zwei Minuten später. Wieder brachte Dejagah über rechts den Ball nach Innen. Florian Dick rutschte weg, doch Sippel bereinigte gegen den frei vor ihm auftauchenden Marcel Schäfer die Situation (44.).
Ohne Wechsel schickte Marco Kurz seine Elf nach der Halbzeitpause zurück auf den neuen Rasen im Fritz-Walter-Stadion. Die Roten Teufel spielten nun auf die Karlsberg-Westtribüne und fanden auch direkt druckvoll ins Spiel zurück. Die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang bot sich Wagner. Allerdings aus sehr spitzem Winkel, so dass ein Wolfsburger die Situation noch zur Ecke bereinigen konnte (48.). Nach dem Eckball kam wieder Simunek zum Kopfball, bediente Wagner, der aber keinen Druck hinter die Kugel bekommen konnte. Zwei Minuten später die nächste Chance. Ein Tiffert-Freistoß fand wieder Simunek am langen Pfosten, der köpfte den Ball fast parallel zur Torlinie, wo Dick das Leder ganz knapp verpasste (50.).
Nach diesem druckvollen Auftakt drohte der Schwung der Lautrer wieder etwas zu verpuffen. Die Wolfsburger konnten sich befreien und wurden selbst gefährlich. Ein Konter in der 63. Minute landete bei Felipe Lopes. Der fixierte die lange Ecke an, verzog aber um einige Meter. In der 66. Minute zog Mario Mandzukic einfach mal ab, hier war wieder Sippel zur Stelle. Für die Schlussphase reagierte Marco Kurz und brachte in der 67. Minute Nicolai Jörgensen für De Wit sowie Wooten als zweiten Stürmer für Derstroff.
Noch etwas mehr als 20 Minuten waren zu gehen, die FCK-Fans mobilisierten noch einmal alles und die Roten Teufel kamen. Nach einer Schusschance für Jörgensen landete der Ball bei Wooten. Dessen Abschluss konnte Benaglio nur hinterher schauen, doch auf der Linie stand Mandzukic und rettete (74.). Es war wie so oft in dieser Saison. Im Torabschluss hatten die Roten Teufel einfach kein Glück. So auch bei den beiden letzten Kopfballgelegenheiten für Wagner (80./85.), bei denen nicht allzu viel fehlte. Am Ende trennten sich die Roten Teufel vom VfL Wolfsburg mit 0:0.