Besser konnte das Spiel für den Nachwuchs des FCK nicht beginnen. Bereits nach zwei Minuten zappelte das Leder erstmals im Netz der Kasseler Löwen. Lizenzspieler Andrew Wooten, der mit Christopher Drazan, ebenfalls ein Akteur aus dem Lizenzkader der Pfälzer, die beiden Flügel bespielte, wurde steil geschickt und schob den Ball ohne Umschweife an KSV-Keeper Carsten Nulle vorbei ins Tor – ein Blitzstart für die Roten Teufel, die sogleich nachlegen wollten. Nur eine Minute nach der frühen Führung hätte Sebastian Jacob frei vorm Löwen-Tor stehend das 2:0 markieren müssen, Nulle wehrte dessen Schuss aber gerade noch ab.
Der FCK blieb auch weiterhin die dominantere Elf und kombinierte sich immer wieder gefällig in den gegnerischen Strafraum. Während Jan-Lucas Dorow nach 20 Minuten mit einem sehenswerten Schussversuch Nulles Kasten noch verfehlte, machte es der Lautrer Stürmer kurze Zeit später besser. Der Angreifer konnte unbedrängt in den Kasseler Strafraum stürmen, und schloss nach 24 Spielminuten unwiderstehlich ins linke Eck zum 2:0 ab. Der FCK hätte die Führung durchaus noch ausbauen können, die Löwen wurden in der Abwehr jedoch zunehmend stabiler, sodass weder Wooten (35. und 37.), noch Pokar (42.) ihre guten Chancen verwerten konnten. Auch wenn Kaiserslautern im ersten Durchgang das klar besser Team stellte, gänzlich chancenlos waren die Gäste nicht. Insbesondere aus der zweiten Reihe und nach Standardsituationen waren die Kasseler gefährlich. So verbuchte beispielsweise der Ex-Lautrer Jonas Marz einige gute Szenen für sich, doch ihm sollte es nicht gelingen, den erneut bärenstark aufspielenden Marius Müller zu überwinden (21./40.). Das lag aber auch an einer grundsoliden Abwehrleistung. Auf den Außenpositionen ließen Jungprofi Jean Zimmer und Kapitän Alexander Bugera nichts anbrennen und in der Innenverteidigung glänzten Niklas Tasky und mit Ariel Borysiuk ein weiterer Profi, der sich nach der Partie von Coach Konrad Fünfstück ein dickes Lob für dessen tollen Auftritt auf ungewohnter Position abholen durfte. Pünktlich ging es nach 45 Minuten dann mit einem verdienten 2:0-Pausenstand in die Kabinen.
Aus dieser kamen die Hessen als erste wieder auf den Platz und man merkte ihnen in den Anfangsminuten der zweiten Spielhälfte deutlich an, dass man sich nicht so einfach geschlagen geben würde. Die Offensivaktionen des KSV wurden nun zwingender. Den Anschluss hätte der Gast aus Hessen dann nach 56 Minuten erzielen können, eine scharf hereingegebene Flanke konnte aber kein Löwe verwerten. Nur wenige Augenblicke später wähnte sich der KSV wieder im Spiel, konnte Matthias Rahn die Kugel doch aus kurzer Distanz in die Maschen des FCK-Kastens drücken. Der Jubel des mitgereisten Anhanges währte jedoch nur kurz, da der Linienrichter mit erhobener Fahne eine Abseitsposition des Innenverteidigers anzeigte – es blieb bei der 2:0-Führung für die Roten Teufel (59.). In der Folge investierten die Hausherren nun wieder etwas mehr und beendeten so die kurze Druckphase der Hessen erfolgreich. Abermals zeigte sich der FCK-Nachwuchs kombinationsstark und überzeugte mit seinem schnellen Spiel in die Spitze. Für ihren Aufwand wurden die Roten Teufel dann auch belohnt, nach rund einer Stunde verwertete Dorow mit seinem zweiten Treffer des Spiels eine schöne Flanke per Kopf zum 3:0 (61.). Zehn Minuten später durfte sich dann auch Niklas Tasky in die Torschützenliste einreihen, nachdem Alexander Bugera einen Freistoß von halbrechts an der KSV-Mauer vorbei geschlänzt hatte und der Innenverteidiger eiskalt einlochte (71.). Mit dem 4:0 gaben sich die Roten Teufel jedoch noch nicht zufrieden und rannten immer wieder auf das Kasseler Tor zu. Dem Gast gelang indes kaum noch etwas, vielmehr versuchte er, noch Schlimmeres zu verhindern – vergeblich. Vier Minuten vor Schluss nahm sich Mario Pokar ein Herz und drosch den Ball aus etwa 15 Metern trocken ins Löwen-Tor (86.). Keeper Nulle war zum fünften Mal am heutigen Tag geschlagen und musste nur wenige Minuten darauf ein letztes Mal hinter sich greifen. Der starke Pokar flankte das Leder abermals mit Gefühl in den Strafraum, wo der gerade eingewechselte Rufat Dadashov souverän zum deutlichen 6:0-Endstand einnetzen konnte (90.).
„Die Jungs haben heute ein richtig gutes Spiel gemacht. Kassel war aber auch nach unserem 2:0 immer wieder gefährlich. Wir haben uns in der Halbzeitpause vorgenommen, noch ein Tor nachzulegen, weil wir wussten, dass es sonst bis zum Ende nochmal knapp werden könnte. Die Mannschaft hat aber aus dem Hinspiel, in dem wir ja auch mit 2:0 in Führung lagen und am Ende noch zwei Tore kassierten, gelernt. Sie hat die Vorgaben heute sehr gut umgesetzt und nach dem dritten Tor lief für uns Vieles einfacher“, resümierte Konrad Fünfstück die Partie nach dem Schlusspfiff.
Mit dem souveränen Heimerfolg klettern die Roten Teufel vorrübergehend auf Rang 7. Am kommenden Freitag, 6. Dezember 2013, gastiert die Lautrer U23 dann beim Nachwuchs des SC Freiburg und bestreitet dort ihr letztes Pflichtspiel im Kalenderjahr 2013.
Statistiken:
FCK II: Marius Müller – Zimmer, Tasky, Borysiuk, Bugera – Wooten, Lindner (87. Sonnenberger), Pokar, Drazan (60. Mario Müller) – Jacob (81. Dadashov), Dorow
KSV Hessen Kassel: Nulle – Marz, Rahn, Becker, Schmeer (46. Wachowski) – Sauer, Andrijanic, Mayer (65. Cheberenchuk), Dieck – Damm, Dawid (75. Nagel)
Tore: 1:0 Wooten (2.), 2:0 und 3:0 Dorow (24./61.), 4:0 Tasky (71.), 5:0 Pokar (86.), 6:0 Dadashov (90.)
Schiedsrichter: Marcel Beck (Künzelsau)
Zuschauer: 180