Hervorgegangen ist der Rock’n’Roll aus Swingelementen, aber auch aus lateinamerikanischen Tänzen, wie den Jive-Varianten Jitterbug und English Jive. Eindrucksvolle und vielseitige Fußarbeit bietet der Boogie Woogie, der als eine Weiterentwicklung gilt und von den GIs nach Deutschland und damit auch nach Kaiserslautern gebracht wurde.
Aller Ursprung findet sich im Lindy Hop, der in den 20er Jahren in den Ballsälen von New York Harlem, insbesondere im „Savoy“, zelebriert wurde. Beeinflusst war der neue Tanzstil von Charleston, Jazz und Stepptanz. Damals wurde noch zu Big-Band-Musik getanzt. Typisch waren die sogenannten „Break Aways“ und „Swing Outs“, bei denen die Partner umeinander herumwirbeln. Beim Break-Away wurde die enge Paartanzhaltung aufgebrochen und beide Partner konnten individuell Schritte improvisieren. Der Tanz kann – durch Kicks und Bewegungen bereichert – wild und spontan sein, aber auch cool und elegant.
Die spektakulären Hebefiguren und Akrobatiksprünge verhalfen nicht nur damals dem Rock’n‘Roll-Tanz zu hoher Aufmerksamkeit, sondern werden immer noch auf Turnieren getanzt. Bis heute beliebt und vor allem in der aktuellen Rockabilly-Szene noch gerne getanzt, ist der Rockabilly Jive, eine von den Engländern vereinfachte Form des Lindy Hop.
Übrigens: Die beste Lindy-Hop-Tanzszene, die je auf Zelluloid gebannt wurde, kann man in dem Film „Hellzapoppin’“ sehen – diese zwei Minuten finden sich auch auf Youtube. Der deutsche Titel lautet: „In der Hölle ist der Teufel los“ und das kommt uns doch allen wieder sehr bekannt vor…
Der Autor:
Jens Vollmer ist Begründer und Saxophonist der im Großraum bekannten Band Brass Machine. Er betrieb zwölf Jahre das bundesweit mit Regionalteilen erschienene Musikmagazin „Feedback“, im Anschluss das Kaiserslauterer Stadtmagazin „INSIDER“. Seit Anfang 2013 ist er verantwortlicher Redakteur des Wochenblatts Kaiserslautern.