Gódan daginn! So – was „Guten Tag“ auf Isländisch heißt, wissen wir jetzt. Aber was wissen wir über den isländischen Fußball? Kurz gesagt: Die Spieler sind talentiert, trotzdem erfahren und erfolgshungrig! Immerhin haben sie in der EM-Qualifikation die Niederlande besiegt.

Die Erfahrung der Truppe wird bereits beim Coach deutlich: Seit 2012 trainiert der 67-jährige Schwede Lars Edvin Lagerbäck das Team. Er teilt sich diese Aufgabe mit dem Isländer Heimir Hallgrimsson. Lagerbäck hört zwar nach der Endrunde in Frankreich auf, konnte den Insulanern bislang aber einiges Vermitteln. „Das war eine sehr harte Entscheidung, aber ich muss zugeben, dass ich nicht jünger geworden bin. Aber der Hauptgrund ist, dass ich etwas mit Freunden und der Familie unternehmen sollte“, begründet der Schwede seinen Rücktritt.

Im vorletzten Spiel vor dem Turnier konnte auch FCK-Stürmer Jón Dadi Bödvarsson, der 45 Minuten spielte, die 2:3-Niederlage gegen Norwegen nicht verhindern. Im letzten Test am sechsten Juni traf die Mannschaft auf den Fußballzwerg Liechtenstein und siegte souverän mit 4:0 – Bödvarsson kam leider nicht zum Einsatz. Vielleicht wurde er für das erste Spiel vom Trainer geschont.

37-jähriger Rekordtorschütze

Mit dabei ist (immer noch) Rekordschütze Eidur Gudjohnsen. Mittlerweile ist der ehemalige  Stürmer des FC Barcelona 37 Jahre alt, aber immer noch gut in Form. Gut möglich, dass er bei der EM seinen Status als isländischer Rekordtorschütze (25 Tore) ausbaut. Ein weiterer Deutschland-Legionär ist Alfred Finnbogason. Er spielt für den FC Augsburg und charakterisiert die isländische Mannschaft wie folgt: „Ich glaube, Isländer sind enorm flexibel. Man findet uns überall, allerdings nicht in großer Zahl. Wir sind einsame Wölfe, maximal jagen wir in kleinen Rudeln.“

Star des Teams ist der ehemalige Hoffenheimer Gylfi Sigurdsson, der in Wales beim FC Swansea in der englischen Premiere League spielt. Sigurdsson ist nicht nur ein filigraner Spielmacher, sondern auch ein äußerst präziser Standardschütze.

Portugal der vermeintlich stärkste Gruppengegner

In der Gruppe F trifft Bödvarsson mit seinen Kollegen auf Portugal, Österreich und Ungarn. In dieser Aufzählung ragt Portugal heraus und das nicht nur, weil die Iberer Cristiano Ronaldo in ihren Reihen haben. Auch der Wolfsburger Vierinha oder die beiden Innenverteidiger Hühnen Pepe und Bruno Alves werten den Kader auf. Auffällig ist das hohe Durchschnittsalter der Portugiesen, deren Kader im Schnitt 28,4 Jahre alt ist.

Nicht viel jünger (27,1 Jahre) ist das Team der Österreicher. Dort kicken starke Individualisten wie David Alaba (FC Bayern München) oder Marko Arnautovic (Stoke City). Ähnlich wie Island ist das Team eher Außenseiter und will die „Großen“ ärgern.

Der zweite Außenseiter in der Gruppe ist Ungarn. Längst sind die glorreichen Zeiten von Ferenc Puskás und Co. vorbei, als sie noch Fritz Walter das Leben auf dem Fußballplatz schwermachten. Doch unter dem deutschen Trainergespann Bernd Storck und Co-Trainer Andreas Möller haben die Ungarn neuen Mut geschöpft, wurden am 5. Juni beim Test gegen Deutschland aber erstmal ausgebremst und verloren 0:2. Falls die Isländer gegen die Ungarn gewinnen sollten, können Storck und Möller immer noch „Ég tala ekki íslensku“ sagen. Das heißt nämlich „Ich spreche kein Isländisch.“

Die Spiele der Isländer im Überblick
14. Juni, 21 Uhr in Bordeaux: Portugal – Island
18. Juni, 18 Uhr, in Marseille: Island – Ungarn
22. Juni, 18 Uhr, in Paris: Island – Österreich

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