„Es ist mir eine Ehre, gegen Otto Rehhagel spielen zu dürfen“, erklärte der Lautrer Chefcoach den zahlreichen Journalisten, die am Pressegespräch auf dem Betzenberg teilnahmen. Nach 180 Tagen ohne FCK-Sieg wartet mit der Hertha eine Mannschaft, für die es im Spiel 17. gegen 18. um den Klassenerhalt geht und die deshalb hochmotiviert in die Partie gehen wird. Umso mehr erwartet Krassimir Balakov von seinen Schützlingen, dass sie „Gas geben“ und die anhaltende Negativserie endlich beenden. „Ich habe versucht, die Jungs optimistisch aufzubauen. Aber wie ich bereits nach dem Spiel gegen Nürnberg gesagt habe, erwarte ich eine kämpferische Köpersprache und fordere unbedingten Willen ein“, so der 46-Jährige Ex-Profi.

Den Schwerpunkt der vergangenen Trainingswoche legte der Cheftrainer der Roten Teufel dabei auf ausführliche Videoanalysen, wobei nicht so sehr der Gegner, sondern vielmehr die eigene Leistung im Vordergrund stand. „Wir konzentrieren uns nur auf uns und werden so lange kämpfen, bis wir endlich wieder gewinnen“, unterstrich Balakov, der in der Hauptstadt neben den Langzeitverletzten Dorge Kouemaha, Nicolai Jörgensen, Jan Simunek und Keeper Marco Knaller auf den gesperrte FCK-Kapitän Christian Tiffert sowie den erkrankten Julian Derstroff verzichten muss. Wieder zur Verfügung stehen dahingegen Itay Shechter und Ariel Borysiuk, die am Montag bzw. Mittwoch in den normalen Trainingsbetrieb eingestiegen sind.

Als fester Bestandteil der Lautrer Defensive wird auch Innenverteidiger Mathias Abel gegen Hertha BSC auflaufen. Der 30-Jährige will gegen den direkten Konkurrenten zeigen, dass „wir die bessere Mannschaft sind.“  Zudem gäbe es auch im Rückblick auf das DFB-Pokalspiel im vergangenen Dezember etwas gerade zu rücken, wie Abel betonte. Als gebürtige Lautrer kann der Abwehrspezialist den wachsenden Unmut der eigenen Anhänger nachvollziehen, wobei er schonungslos erklärte: „Die Fans sind enttäuscht, da ist so eine Reaktion wie nach dem Heimspiel gegen Nürnberg völlig normal. Wir werden unser Saisonziel verfehlen und müssen die verbleibenden Spiele in der Bundesliga mit Anstand zu Ende bringen.“ Zugleich lobte die Nummer 6 der Roten Teufel die bedingungslose Unterstützung der eigenen Anhänger, die die Profis mit ca. 2.000 Mann auch in der Hauptstadt unterstützen werden. „Das ist die Basis, auf die sich der FCK verlassen kann und alles andere als selbstverständlich“, so Matze Abel.

Seine Motivation zieht der Innenverteidiger dabei nicht nur aus der Unterstützung der Fans, sondern auch aus sich selbst: „Natürlich ist es nicht einfach, wenn es wie bei uns nicht klappt. Aber man hat immer die Chancen, die bessere Mannschaft zu sein, so auch in Berlin. Was zählt sind die 90 Minuten auf dem Platz und nicht das, was in den Spielen zuvor war.“ Über die gemachten Fehler in der aktuellen Saison will Mathias Abel deshalb auch erst nach Ende der Spielzeit sprechen. „Wir werden alles knallhart ansprechen und aufarbeiten. Versagt haben wir alle gemeinsam, da kann man keinen raus nehmen“, äußerte sich der 30-Jährige selbstkritisch. Doch bevor es soweit ist, gilt es gegen Hertha BSC mit den typischen FCK-Tugenden aufzutreten und den Fans endlich die ersehnte kämpferische Reaktion zu liefern.

Begleitet werden die Lautrer dabei von ca. 2.000 Anhängern, wonach das letzte Heimspiel 2011/12 gegen den designierten Deutschen Meister Borussia Dortmund bereits ausverkauft ist. Für das Finale der aktuellen Bundesligasaison in Hannover sind derzeit 1.400 Karten verkauft.

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