Hallo Kevin! Drei Heimspiele in dieser Saison, davon drei Siege – wie groß ist Euer Selbstbewusstsein momentan, gerade bei Spielen am heimischen Betzenberg?
Jeder Sieg stärkt natürlich das Selbstvertrauen, ganz klar. Der Heimsieg gegen den FSV Frankfurt war zudem völlig verdient, das gibt natürlich viel Mut für die kommenden Aufgaben.Die Fans sind dabei natürlich ein wichtiger Faktor. Die haben uns bisher super unterstützt, bei den Heim- sowie bei den Auswärtsspielen, die durch unsere Fans ja wie Heimspiele für uns waren Aber vor allem hier auf dem Betze ist die Kulisse natürlich immer überragend
In den bisherigen beiden Auswärtsspielen gegen Sandhausen und Aalen konntet ihr jeweils nur einen Punkt holen, beide Male habt ihr den Ausgleich kurz vor Abpfiff kassiert. Was habt Ihr Euch für das Spiel bei der SpVgg Greuther Fürth vorgenommen?
Die Auswärtsspiele sind bisher unglücklich gelaufen. Wir müssen da kurz vor Schluss einfach noch konzentrierter sein, das Ding nach Hause bringen. Wir werden auch jetzt den Gegner wieder gut analysieren, der Trainer wird uns taktisch auch wieder optimal einstellen. Unsere volle Konzentration liegt auf dem Spiel gegen Fürth, denn dort wollen wir endlich unseren ersten Auswärtssieg der Saison einfahren.
Wo siehst Du die besonderen Stärken der Fürther?
Sie haben eine sehr gute Mannschaft und eine hohe Qualität bei den Einzelspielern. Vor allem bei Standards sind sie sehr gefährlich, auch defensiv lassen sie wenig zu. Wir müssen mit voller Leistung und hundertprozentiger Konzentration ins Spiel gehen, um dort punkten zu können. Aber die Qualität dafür haben wir.
Bei Heimspielen habt ihr zweimal einen Rückstand aufgeholt, bei Auswärtsspielen zweimal kurz vor Schluss selbst das Gegentor erhalten. Kann man hier überhaupt erklären, woran das liegt?
Erklären kann man das nicht, jedes Spiel entwickelt sich letztlich anders. Wenn man kurz vor Schluss den Ausgleich kassiert, ist es schwierig, das Spiel nochmal zu drehen, daher war der Zeitpunkt der Gegentore besonders ärgerlich. Ich hoffe natürlich, dass das Spiel in Fürth anders läuft. Bei den Heimspielen pushen uns die Fans nochmal nach vorne, da können wir glaube ich jeden Rückstand noch drehen.
Im Gegensatz zu mancher deiner Mannschaftskollegen hast Du ein paar mehr Spiele in den Beinen: Du hast mit der österreichischen u21-Nationalmannschaft zwei Qualifikationsspiele für die Europameisterschaft bestritten. Wie waren diese zehn Tage abseits des Betzenbergs für Dich?
Das erste Qualifikationsspiel gegen Bosnien konnten wir gewinnen, in Spanien haben wir nur Unentschieden gespielt. Es war wie immer eine sehr schöne Zeit, aber leider war das mein letzter Lehrgang für die U21. In der nächsten Saison bin ich altersbedingt nicht mehr dabei und da wir die Qualifikation für die EM nicht geschafft haben, finden in diesem Jahr auch keine Spiele mehr statt. Ich bin dann zwei Tage vor dem Spiel gegen den FSV wieder zurück im Mannschaftstraining gewesen, war hier aber sofort wieder voll integriert. Umso mehr hat es mich gefreut, dass wir direkt wieder gewonnen haben.
Du hast sowohl im EM-Qualifikationsspiel gegen Bosnien als auch beim Auswärtsspiel beim VfR Aalen getroffen. Welches Tor war schöner – das für den FCK oder das für Österreichs U21?
Natürlich will ich so oft wie möglich Tore schießen. Aber es freut mich, wenn ich für den FCK treffe und natürlich auch, wenn ich für mein Land treffe. Ich hoffe, dass ich beim FCK in der nächsten Zeit noch mit weiteren Toren nachlegen kann.
Dein FCK-Cheftrainer Kosta Runjaic hat Dir „ein großes Potential und eine spannende, weitere Entwicklung“ bescheinigt. Wie ordnest Du den momentanen Stand in Deiner fußballerischen Laufbahn ein?
Es freut mich, dass der Trainer mir das Vertrauen gegeben hat und mir schon vor der Saison gesagt hat, dass er auf mich setzt und ich in diesem Jahr ein wichtiger Spieler im Team sein kann. Das motiviert mich natürlich sehr und es freut mich, dass ich meine Einsätze bekommen habe und das Vertrauen mit Leistung zurückzahlen konnte. Ich kann mich aber in den nächsten Spielen noch deutlich verbessern, dafür arbeite ich täglich hart im Training.
Diverse Medien und Stimmen aus dem FCK-Umfeld bezeichnen dich als Kreativspieler im Mittelfeld. Wie siehst Du Dich selbst als Spielertyp und Deine Rolle in Eurer Mannschaft?
Wenn andere mich so nennen, dann scheint da was dran zu sein. (lacht) Ich selber traue mir das auch zu, weil ich weiß was ich kann. Aber das ich DER Kreativspieler werde, dazu muss ich noch viel trainieren und sowohl an meinen Schwächen als auch meinen Stärken arbeiten.
Mit den beiden Neuzugängen Amin Younes und Kerem Demirbay hast Du ähnliche Spielertypen wie dich in der Mannschaft. Freust Du Dich darauf, mit den beiden als „junge Wilde“ das Mittelfeld des FCK zu bereichern?
Auf jeden Fall! Mit Amin Younes habe ich jetzt schon länger zusammen trainiert, bedingt durch meine Spiele für die U21 mit Kerem Demirbay noch nicht ganz so viel. Aber Kerem hat in dem letzten Spiel schon gezeigt was er kann und ist eine absolute Verstärkung für unser Team Ich freue mich darauf, mit beiden trainieren zu können und dann auch im Spiel unsere Leistung abzurufen. Aber auch außerhalb des Platzes kommen wir alle sehr gut miteinander aus, das ist auch eine unserer großen Stärken.