Ein kräftiger Regenguss hatte den Platz im Fritz-Walter-Stadion kurz vor der Begegnung aufgeweicht, mit dem tiefen Geläuf kamen aber zunächst die Gäste besser zurecht. Im Vergleich zur zweiten Saisonniederlage gegen den Eintracht-Nachwuchs hatte U23-Coach Konrad Fünfstück auf mehreren Positionen umgestellt. So begann der wiedergenesene Christian Lensch für den verletzten Steven Zellner auf der rechten Außenverteidiger-Position, zudem rückte auch wieder Ariel Borysiuk in den Kader, auf der rechten Außenbahn bot Fünfstück erstmals Mimoun Azaouagh für Andrew Wooten auf. Somit standen am 16. Spieltag der Regionalliga Südwest mit den Jungprofis Marius Müller und Jean Zimmer sowie dem Österreicher Christopher Drazan wieder fünf Lizenzspieler im U23-Aufgebot.
Die erste gute Chance des Spiels konnten die jungen Roten Teufel für sich verbuchen: Ein Freistoß von Christian Lensch wurde auf den rechts gut postierten Niklas Tasky verlängert, der den Ball schön in den Strafraum flankte, Ricky Pinheiro konnte diese Vorlage jedoch nicht verwerten (5.). Nach 16 Minuten wurde es für den FCK dann richtig knapp. Benjamin Pintol tauchte alleine vor Marius Müller auf, Jean Zimmer erreichte den gegnerischen Stürmer in letzter Sekunde und entschärfte mit einem beherzten Tackling die Situation. Vier Minuten später war es erneut Pintol, der für Gefahr im FCK-Strafraum sorgte, sein Abschlussversuch wurde gerade noch zur Ecke abgewehrt. Im Anschluss an diese stieg Giuliano Modica am höchsten, sein Kopfball verfehlte Müllers Tor aber knapp (20.). Nur Augenblicke später parierte dann Müller einen Schuss von Fabian Becker stark – die Kickers waren am Drücker, konnten aber die Kugel nicht im Lautrer Gehäuse unterbringen. Nach fast einer halben Stunden dann wieder die Roten Teufel: Drazan auf Azaouagh, der bediente den Österreicher erneut per feinem Hackentrick, Drazans gefährliche Flanke konnte aber kein Lautrer merh erreichen. In der Folge fing sich der FCK-Nachwuchs dann etwas und ließ keine weiteren Großchancen zu, selbst aber blieben die Pfälzer weitestgehend ungefährlich.
Dies sollte sich im zweiten Durchgang ändern. Der FCK, der zur Pause zwei Mal gewechselt hatte, brachte das Geschehen auf dem Platz nun zunehmend unter seine Kontrolle. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff hatte zunächst Sebastian Jacob die Führung auf dem Fuß, OFC-Verteidiger Marcel Wilke konnte diese aber im letzten Moment verhindern (52.). Die Roten Teufel erhöhten bei nun wieder einsetzendem Regen den Druck und erspielten sich nun ein optisches Übergewicht. Eine Viertelstunde vor Spielende zog Jacob dann sehenswert ab, Kickers-Schlussmann Daniel Endres lenkte das Spielgerät gerade noch so am linken Pfosten vorbei (75.). Nur zwei Minuten nach Jacobs klasse Aktion dann Tumult im Strafraum der Gäste. Jan-Lucas Dorow hatte sich das Leder geschnappt und versuchte die Kugel auf das Tor zu schlagen, Marcel Wilke bekam den Ball an die Hand, Schiedsrichter Patrick Alt stand gut positioniert und zeigte umgehend auf den Elfmeterpunkt. Mario Pokar verwandelte den fälligen Handelfmeter souverän zur inzwischen nicht ganz unverdienten Führung für die Gastgeber (77.). Die Kickers setzten nun zur Schlussoffensive an und stürmten vehement auf das Tor von Marius Müller zu. Dieser konnte kurz nach der Lautrer Führung mit einer erneuten Glanzparade eine Riesenchance für Offenbach vereiteln (79.). In der Schlussminute bekamen die Kickers dann noch mal eine Ecke zugesprochen, OFC-Trainer Rico Schmitt setzte alles auf eine Karte und beorderte seinen Goalie in den Lautrer Strafraum. Während alle Offenbacher aber am Ball vorbeihechteten und dafür ein Lautrer Kopf den Standard entschärfte, bot sich eine optimale Konterchance: So fiel das Spielgerät plötzlich vor die Füße von Verteidiger Zimmer, der noch in der eigenen Hälfte zu einem Spurt ansetzte und mutterseelenalleine auf das leere OFC-Tor sprinten konnte. Zimmer verwandelte die sich ihm bietende Chance abgeklärt – das 2:0 bedeutete gleichsam auch den Schlusspunkt der Partie.
„Die erste Halbzeit ging klar an Kickers Offenbach, der OFC war in den Zweikämpfen viel präsenter. Wir hatten zu viel Respekt vor diesem Gegner, haben einfach nicht zu unserem Spiel gefunden und waren froh, als dann diese erste Halbzeit vorbei war“, zeigte Konrad Fünfstück nach der Partie die Schwächen des ersten Durchgangs auf, lobte im Anschluss aber auch den Einsatz seiner Mannschaft in der zweiten Spielhälfte: „In der zweiten Hälfte haben wir ein ganz anderes Team gesehen. Die Einstellung war richtig gut, die Zweikämpfe top und wir haben in der Offensive gut zusammen gespielt. Wir waren lauffreudig, kombinationsstark und wurden dann mit dem 1:0 für diesen Aufwand belohnt. Wir freuen uns wahnsinnig, dass wir dieses Spiel gewonnen haben.“
Für die Roten Teufel, die mit dem Sieg gegen die Kickers vorläufig den fünften Tabellenplatz zurückerobern, steht nun eine verdiente Spielpause an. Erst am 23. November muss der FCK-Nachwuchs dann wieder in der Regionalliga beim saarländischen FC Homburg antreten.
Statistik:
FCK II: Marius Müller – Zimmer, Tasky, Pinheiro, Lensch (82. Lindner) – Drazan (46. Mario Müller), Borysiuk, Pokar, Azaouagh (46. Bugera) – Dorow, Jacob
Kickers Offenbach: Endres – Schulte, Modica, Wilke, Maier – Mangafic (81. Yakut), Biggel, Wittke (79. Mosch), Tahiri – Pintol (79. Korb), Bäcker
Tore: 1:0 Pokar (77. HE), 2:0 Zimmer (90.)
Schiedsrichter: Patrick Alt (Heusweiler)
Zuschauer: 610