Der Deutsche Meister von 2009, wollte nach einem enttäuschenden Jahr und der verpassten Qualifikation fürs internationale Geschäft, wieder ganz oben angreifen. Mit neuem Trainer und namhaft verstärktem Kader drängte der VfL zurück ins Konzert der Großen.

Steve McClaren war im Sommer schon zu beneiden. Der 49-jährige Engländer, im Vorjahr niederländischer Meister mit Twente Enschede, blickte als neuer Coach des VfL auf einen mit vielen tollen Einzelspielern bestückten Kader. Der Kern der Meistermannschaft von 2009 war weitestgehend zusammengeblieben und durch mehrere Hochkaräter zusätzlich verstärkt worden. So tummelten sich in den Reihen der Wolfsburger nicht nur die Bundesliga-Torschützenkönige der vergangenen zwei Jahre Edin Dzeko und Grafite, sondern auch der Kapitän der brasilianischen Nationalmannschaft Josué oder der Schweizer Nationaltorhüter Diego Benaglio. Zusätzlich wurde die Abwehr, in der Vorsaison das große Sorgenkind der „Wölfe“, mit dem hochtalentierten Abwehrchef der dänischen Nationalmannschaft Simon Kjaer, sowie Arne Friedrich, den nach seiner herausragenden WM wohl die halbe Bundesliga jagte, verstärkt. Den Abgang des begnadeten Spielmachers Zvejdan Misimovic schließlich zögerte Manager Dieter Hoeneß so lange heraus, bis er mit dem Brasilianer Diego, der von Juventus Turin kam, einen mindestens ebenbürtigen Ersatz präsentieren konnte. Zum Schluss versprachen auch Mario Mandzukic sowie Cicero einiges an zusätzlicher Qualität.

Derart verstärkt, schien eine Top-Platzierung eigentlich Pflicht zu sein für die Niedersachsen. Und doch, kurz vor dem Ende der Rückrunde hinkt der Werksclub den eigenen Ansprüchen und Zielen schon etwas hinterher. Als Tabellendreizehnter findet man sich aktuell „im Sandwich“ zwischen den beiden Aufsteigern 1. FC Kaiserslautern und FC St. Pauli wieder, zu wenig für die großen Ambitionen. Denn generell liest sich die Vereingeschichte des VfL wie eine des permanenten Aufstiegs und der Etablierung als absolute Spitzenmannschaft der Fußball-Bundesliga. Seit der Vereinsgründung nach Kriegsende 1945 hat sich die Mannschaft konsequent nach oben gearbeitet. Nach Jahren als ambitionierter Drittligist, etablierte sich der VfL Anfang der neunziger Jahre zunächst in der zweiten Liga, ehe 1998 der Sprung ins Fußball-Oberhaus glückte. Dort ist man seither fester Bestandteil und als 2009 mit dem Meistertitel der größte Erfolg der Vereinsgeschichte gefeiert werden konnte, schien die konstante Entwicklung der VfL Wolfsburg am Höhepunkt angekommen.  Aktuell hat die Elf von Steve McClaren jedoch zu kämpfen. Die Erwartungen von Fans, Spielern sowie den Geldgebern vom Mutterkonzern VW sind gestiegen und konnten bisher leider nicht erfüllt werden. Vier Unentschieden in den letzten vier Spielen, insgesamt nur vier Saisonsiege – das Team sucht unter dem englischen Coach noch immer seine Form.

Die Erinnerung der FCK-Fans an Pflichtspiele gegen den VfL Wolfsburg dürfte keine gute sein. Im „Abstiegsendspiel“ am letzten Spieltag der Saison 2005/2006 stürzten die „Wölfe“ die Roten Teufel mit einem 2:2-Unentschieden ins Tal der Tränen und hielt die Klasse, während der FCK den bitteren Gang ins Unterhaus gehen musste. Nach dem Wiederaufstieg bietet sich nun erstmals die Chance zur Revanche. Positives Omen: Die Heimbilanz des FCK gegen Wolfsburg ist positiv. Sechs Siege und vier Unentschieden stehen zu Buche. Verloren hat der FCK gegen den VfL auf dem Betze noch nicht ein einziges Mal. Und das soll auch so bleiben.

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