Im vergangenen Jahrzehnt war der SV Werder Bremen neben Bayern München das internationale Aushängeschild des deutschen Fußballs. Seit 1999 vertrauen die Werderaner dem Erfolgs-Duo Klaus Allofs und Thomas Schaaf. Beide standen für Kontinuität und dauerhaften Erfolg. Spätestens seit dem Double-Gewinn von 2004 hatte sich der Club als absolutes Spitzenteam in der Bundesliga etabliert. Sechsmal schaffte man seither die Qualifikation für die Champions-League, gewann zudem 2009 den DFB-Pokal und stand im selben Jahr auch im Finale des UEFA-Cups. Mit Andreas Herzog, Johan Micoud, Diego sowie zuletzt Mesut Özil brachten die Bremer außerdem gleich vier herausragende Spielmacher in Serie hervor und verschafften sich so einen internationalen Ruf als begeisternde Offensiv-Mannschaft.
Ähnlich groß waren die Erfolge der Grün-Weißen auch in der Ära Rehhagel während der Achtziger und zu Beginn der Neunziger Jahre. “König Otto”, der später auch den 1. FC Kaiserslautern zum Meister machen sollte, führte die Bremer 1981 zurück in die Bundesliga und holte in seiner 14-jährigen Regentschaft zwei Meistertitel, zwei Pokalsiege und den Europapokal.
Doch in der vergangenen Saison verpasste man alle gesetzten Ziele. Mit Platz 13 im Abschluss-Klassement der Bundesliga hinkte Werder den eigenen Erwartungen hinterher, verpasste erstmals seit Jahren das internationale Geschäft. Die Lücke des Abgangs von Mesut Özil konnte nicht geschlossen werden. Und auch die Abwehr, gebeutelt von zahlreichen langfristigen Ausfällen wie dem des Brasilianers Naldo, genügte nicht mehr den höchsten Ansprüchen. 61 Gegentreffer, die viertmeisten der Liga, sorgten dafür, dass die Bremer bis kurz vor dem Ende sogar um den Klassenerhalt zittern mussten.
Klar, dass sich ein solches Jahr nicht wiederholen soll. Von verdienten Spielern wie dem langjährigen Kapitän Torsten Frings, Petri Pasanen oder Daniel Jensen trennten sich die Werderaner. Die Abwehr verstärkte man mit Andreas Wolf (Nürnberg), Lukas Schmitz (Schalke) sowie dem Griechen Sokratis Pastathathopoulos und in der Offensive ruhen die Hoffnungen auf dem jungen Deutsch-Türken Mehmet Ekici, der in die Fußstapfen seiner großen Vorgänger treten soll. Weil der Kader zudem weiterhin mit etlichen Nationalspielern wie Per Mertesacker, Marko Marin, Tim Wiese oder Claudio Pizarro gespickt ist, war der Optimismus in Bremen eigentlich entsprechend groß.
Doch schon vor dem Bundesliga-Start mussten die Bremer den ersten kräftigen Dämpfer hinnehmen. Nach einer durchwachsenen Vorbereitung scheiterte man in der ersten Runde des DFB-Pokals völlig überraschend am Drittligisten 1. FC Heidenheim. Vor der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern scheinen die Werderaner unter Druck. Zumal man mit dem FCK ohnehin noch eine Rechnung offen hat. Im vergangenen Jahr nämlich gingen beide Duelle an die Roten Teufel. Sowohl im Hin- (2:1) als auch im Rückspiel (3:2) jubelte Kaiserslautern. Man darf gespannt sein, ob das auch am Samstag wieder der Fall sein wird.

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