Keine Frage: Als Mannschaft mit – spätestens seit dem Meistertitel 2009 – internationalen Ambitionen hat sich der VfL Wolfsburg die laufende Saison sicherlich anders vorgestellt. Der Engländer Steve McLaren blickte zu Beginn der Spielzeit als neuer Coach des VfL auf einen Kader mit vielen tollen Einzelspielern. Der Kern der Meistermannschaft war zusammengeblieben und durch mehrere Hochkaräter zusätzlich verstärkt worden. So tummelten sich in den Reihen der Wolfsburger nicht nur die Bundesliga-Torschützenkönige der vergangenen zwei Jahre Edin Dzeko und Grafite, sondern auch der Kapitän der brasilianischen Nationalmannschaft Josué oder der Schweizer Nationaltorhüter Diego Benaglio. Zusätzlich wurde die Abwehr mit dem hochtalentierten Abwehrchef der dänischen Nationalmannschaft Simon Kjaer, sowie dem routinierten Nationalspieler Arne Friedrich verstärkt. Mario Mandzukic sowie Cicero versprachen ebenfalls einiges an zusätzlicher Qualität. Den Abgang des Spielmachers Zvejdan Misimovic schließlich, schien man mit dem mindestens ebenso begnadeten Brasilianer Diego, der von Juventus Turin kam, locker kompensieren zu können.
Doch es kam anders: Statt oben mitzuspielen, müssen die Wölfe, nach einer ziemlich dürftigen Hinrunde nun wohl bis zum Ende um den Klassenerhalt kämpfen. In der Winterpause verließ Sturmführer Dzeko den Verein in Richtung Manchester City und auch wenn man mit Helmes, Tuncay sowie Polak einen Teil der Millionen aus dem Verkauf der Stürmerstars umgehend re-investierte, war dieser Verlust nur schwer aufzufangen. Nach 21 Spieltag trennte man sich schließlich von Trainer Steve McLaren und nachdem auch Interimscoach Pierre Littbarski die endgültige Wende zum Guten nicht einleiten konnte, holte man mit Felix Magath den Erfolgscoach aus der Meistersaison zurück.
Seitdem hat sich die Mannschaft scheinbar gefangen. In den sechs Spielen unter Magath verlor der VfL nur ein einziges Mal (0:1 auf Schalke) und fuhr zuletzt mit den Erfolgen gegen Köln und Bremen zwei immens wichtige Dreier ein. Durch diese Siege hat man die Abstiegsränge erst einmal verlassen können. Und weil auch die Mannschaft zunehmend so spielt, wie es ihre individuelle Klasse eigentlich erlaubt, ist der Optimismus in der „Autostadt“ Wolfsburg wieder groß.
Schließlich erinnert man sich beim VfL, im Gegensatz zu den FCK-Fans, noch gerne an das letzte Heim-Duell mit den Roten Teufel. Im „Abstiegsendspiel“ am letzten Spieltag der Saison 2005/2006 stürzten die „Wölfe“ die Roten Teufel mit einem 2:2-Unentschieden ins Tal der Tränen. Während die Norddeutschen dadurch die Klasse hielten, musste der FCK den bitteren Gang ins Unterhaus antreten. Überhaupt hat man in Kaiserslautern bislang keine guten Erfahrungen mit Reisen nach Wolfsburg: In bislang 10 Auswärtsspielen beim VfL konnte der FCK noch kein einziges Mal gewinnen. Lediglich drei Unentschieden stehen für die Pfälzer zu Buche. Höchste Zeit, dass sich das ändert. Im Hinspiel trennten sich beide Mannschaften 0:0-Unentschieden.