Unter der Ägide des mittlerweile verstorbenen Karl-Heinz Wildmoser lieferten sich die „Löwen“ einige hitzige Derbys mit dem Konkurrenten und waren dabei durchaus nicht immer chancenlos. Seit dem letzten Abstieg aus der Bundesliga im Jahr 2004 aber hofft 1860 Jahr für Jahr vergeblich darauf, sich wieder mit dem geliebten Feind messen zu dürfen. Im zehnten Anlauf soll es nun endlich klappen mit dem Aufstieg. Dagegen hätte sicher auch der jordanische Investor Hasan Ismaik nichts einzuwenden, der den Club mit seinen Millionen vor der Insolvenz gerettet und in den vergangenen Jahren auch für die eine oder andere Schlagzeile gesorgt hat.

Auf ein Neues in der Saison 2013/14 also: Obwohl der Auftakt in diese Zweitliga-Saison in der Partie beim FC St. Pauli nach hinten losging, berappelten sich die Münchner, zumindest auf dem Papier. Drei knappe Siege gegen Frankfurt, in Düsseldorf und gegen Ingolstadt sorgten für eine Entspannung, die allerdings nur kurz währen sollte. Denn die anschließende Pleite in Paderborn und vor allem die bittere Heimniederlage gegen Sandhausen bedeuteten dann schon das Aus für Trainer Alexander Schmidt – obwohl er zwischenzeitlich mit seinem Team Vierter war. Ein schwerer Stand bei den Fans, dazu der leistungsmäßig durchwachsene Start: Schmidt sah sich zwar ungerecht behandelt, die Vereinsführung dagegen ihre Saisonziele frühzeitig gefährdet und zum Handeln genötigt.

Nach kurzer Interimslösung präsentierte 1860 dann einen Nachfolger, der als Coach im deutschen Profifußball immer noch einen klangvollen Namen hat – und dazu den FCK-Fans als Spieler noch in bester Erinnerung ist: Friedhelm Funkel. Der 59-Jährige, der zuletzt für Alemannia Aachen tätig war, hatte seit April 2012 und damit knapp anderthalb Jahre pausiert und ist nun endlich back in business. Dem Lauterer Anhang ist er natürlich noch viel besser als gewiefter Goalgetter bekannt – zwei der legendären Funkel-Tore gab es unter anderem beim denkwürdigen 5:0-Sieg gegen Real Madrid im März 1982.

„An unserem Ziel hat sich nichts geändert, wir wollen aufsteigen“, machte der gebürtige Neusser keinen Hehl daraus, was von ihm erwartet wird. Und was er von sich selbst erwartet. Sein Vertrag läuft daher vorerst auch nur bis zum kommenden Sommer. Gut ging es immerhin los: Nach zuvor drei Spielen mit nur einem Punkt und ohne eigenes Tor kam die Trendwende für Funkel und seine neue Mannschaft prompt und rechtzeitig vor dem Pokal-Kracher gegen den Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund. Beim 3:1 gegen Erzgebirge Aue, dem vierten Saisonsieg, beendete Moritz Stoppelkamp in der 23. Minute die Trefferflaute noch knapp unter der 400-Minuten-Marke.

Einen Torjäger, wie es Funkel in seinen frühen Tagen einmal war, sucht er in seinen Reihen derzeit noch: Von den Routiniers Rob Friend und Benny Lauth dürfen noch ein paar mehr Treffer erwartet werden, ebenso wie auf der anderen Seite des Feldes eine gewohnt sichere Ausstrahlung des mittlerweile bereits 37 Jahre alten, aber immer noch topfitten Gabor Kiraly. Auch gegen den FCK wird sie also wieder zu sehen sein: die alte graue Jogginghose, das Markenzeichen des Ungarn.

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