Auch wenn beim SV Sandhausen in den ersten Zweitliga-Partien noch nicht alles rund lief, so darf der Saisonstart des Aufsteigers insgesamt als geglückt erachtet werden. Unterm Strich steht der SVS nach neun Spieltagen nämlich überm Strich, das heißt als Tabellenvierzehnter außerhalb der Abstiegszone. Das einzige Saisonziel für den Neuling in Liga zwei, das Sichern der Klasse wäre damit, nach aktuellem Stand, erfüllt. Möglich machte den Sprung weg vom Relegationsplatz der zweite Saisonerfolg, den die Sandhausener im letzten Heimspiel gegen Mitaufsteiger Aalen einfuhren. Durch den Dreier beendete der SVS eine Negativserie von fünf Spielen ohne Sieg und verschaffte sich dadurch etwas Luft im Abstiegskampf. Ein Punktgewinn oder sogar ein Erfolg beim Aufstiegsaspiranten aus Kaiserslautern wäre nun wohl eine willkommene Zugabe.

Der Klassenerhalt wäre fraglos der nächste Höhepunkt in der fast 100-jährigen Vereinsgeschichte der Kurpfälzer. 1978 qualifizierte sich der Sportverein, der derzeit rund 700 Mitglieder zählt, für die neu gegründete Oberliga Baden-Württemberg, in der der Verein zwischen 1981 und 2007 sechsmal Meister wurde. Nach 28 Jahren Ligazugehörigkeit gelang 2007 der Aufstieg in die Regionalliga, der die Qualifikation für die neue eingleisige Dritte Liga nach sich zog.

Die erste Saison 2008/09 beendete der SV Sandhausen mit einer ausgeglichenen Bilanz auf Platz acht. Im Februar 2010 trennte sich der Verein in der Nähe von Heidelberg nach über vier erfolgreichen Jahren von Trainer Gerd Dais. Nach zwei erfolglosen Versuchen mit Frank Leicht und Pawel Dotschew, kehrte Dais jedoch nur ein Jahr später wieder zurück zum SVS. Unter seiner erneuten Leitung stieg der SV Sandhausen in die 2. Bundesliga auf, für die der Verein seine Heimspielstätte, das Hardtwaldstadion, von 10.231 auf 12.500 Plätze aufgestockt hat.

Um den Traum von der Zweitklassigkeit noch ein weiteres Jahr träumen zu können haben die Sandhausener im Sommer außerdem kräftig nachgerüstet und gleich neun neue Spieler verpflichtet. Insgesamt achtete man dabei, wie bei der Zusammenstellung des kompletten Kaders, auf eine gesunde Mischung zwischen erfahrenen Akteuren – unter anderem mit Fabio Morena, ehemals FC St. Pauli, Timo Achenbach (von Alemannia Aachen) oder dem Ex-Nürnberger Nicky Adler – und jungen Talenten. So lieh Sandhausen kurz vor Ende der Transferperiode auch den jungen Angreifer Andrew Wooten vom 1. FC Kaiserslautern für eine Saison aus. Der 23-Jährige kam bislang zwar erst in drei Spielen zum Einsatz, stand beim letzten Spiel gegen Aalen jedoch erstmals über 90 Minuten auf dem Feld und trug mit der Vorbereitung beim Siegtreffer maßgeblich zum 1:0-Erfolg des SVS bei. Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass Wooten nun auch beim Gastspiel gegen seinen Stammverein in der Anfangsformation steht.

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