Als Itay Shechter am 10. Spieltag der laufenden Saison den Betze beben ließ und dem FCK mit seinem Treffer zum 1:0 den Sieg über den SC Freiburg sicherte, ahnte im weiten Rund des Fritz-Walter-Stadions wohl noch keiner, dass dies der letzte Dreier für eine lange Zeit bleiben sollte. Denn exakt 16 Spiele später haben die Roten Teufel zwar etliche – mitunter überaus achtbare – Unentschieden gesammelt, aber eben keinen weiteren Sieg landen können. Nun ist der Druck vor dem Rückspiel gegen die Freiburger enorm. Denn im Gegensatz zum FCK sind die Breisgauer stark aus der Winterpause gekommen. Bereits drei Siege glückten dem SCF im Jahr 2012, darunter zuletzt ein ziemlich eindrucksvoller 3:1-Auswärtserfolg beim Hamburger SV. Zudem holte man gegen die Spitzenteams aus München, Mönchengladbach und Bremen drei überraschende Unentschieden und arbeitete sich so in der Tabelle vom letzten auf den Relegationsrang nach vorne. Der Umbruch, den der SC nach der enttäuschenden Hinserie im Winter eingeleitet hatte, zeigt Wirkung.

Gleich sechs Spieler verließen den Club während der Transferperiode, darunter mit Papiss Cissé auch der Toptorjäger der vergangenen Saison, der auch in der laufenden Spielzeit bereits wieder auf neun Saisontreffer kam. Im Gegenzug verpflichtete man mit Sebastian Freis, Fallou Diagne, Karim Guédé, Ivan Santini und Michael Lumb fünf neue Akteure und zog zusätzlich etliche Spieler aus der zweiten Mannschaft in den Profi-Kader nach oben. Außerdem gab es auch auf der Trainerposition einen Wechsel, wo der ehemalige Nachwuchscoach Christian Streich den erst im Sommer zum Chefcoach beförderten Marcus Sorg ablöste. Der Erfolg gibt der Vereinsführung nun natürlich recht. Streich veränderte die Mannschaft auf mehreren Positionen, brachte zahlreiche Talente aus dem eigenen Nachwuchs und damit neuen Schwung ins Freiburger Spiel.

Einmal mehr zahlt sich momentan aus, dass der Verein seit Jahren hervorragende Jugendarbeit leistet. Die Freiburger Fußball-Schule, 2001 im traditionsreichen Möslestadion des einstigen Deutschen Fußballmeisters Freiburger FC eröffnet, setzte bundesweit Maßstäbe in der Nachwuchsförderung und in der Jugendarbeit. Ein Konzept, dass seither Jahr für Jahr Früchte trägt und dessen Grundstein durch besonnenes Handeln in den erfolgreichsten Jahren der Vereinsgeschichte gelegt wurde. Denn als 1991 Volker Finke die Geschicke beim Freiburger Sportclub übernahm, begann der Verein eine rasante Entwicklung. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga 1993 glückte bereits ein Jahr später mit einem sensationellen dritten Platz die Qualifikation für den UEFA-Pokal. Und als man 1997 noch einmal den Gang in die Zweite Liga antreten musste, erholte sich der SC schnell. Bereits im Folgejahr kehrten die Breisgauer in Deutschlands höchste Spielklasse zurück und wiederholten 2001 das Kunststück sich fürs internationale Geschäft zu qualifizieren. Doch anstatt die zusätzlichen Einnahmen unvorsichtig in riskante Transfers zu investieren, stärkte der SC Freiburg über Jahre hinweg die eigene Infrastruktur und Jugendarbeit. So nahm man es auch in Kauf zwischen 2005 und 2009 noch einmal vier Jahre in der Zweiten Liga zu spielen, um dann mit besseren Voraussetzungen ins Oberhaus zurückzukehren.  

Für den FCK galten die Breisgauer in all den Jahren zeitweilig sogar als ausgewiesener „Angstgegner“. Dies sagt auch die Gesamtbilanz, die für die Roten Teufel negativ ausfällt. 11 Siegen des FCK stehen drei Remis und 14 Erfolge des SC gegenüber. Vor allem in Freiburg holte man in 13 Duellen erst drei Siege und ein Unentschieden. Einen Hoffnungsschimmer gibt es aber dennoch: Auch im Vorjahr war ein Sieg gegen den SC der wohl entscheidende Wendepunkt in der Saison. Jimmy Hoffers erlösendes Tor in der Nachspielzeit sicherte damals den 2:1-Sieg. Eine Geschichte die sich gerne wiederholen darf.

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