Dabei ist die Situation, in der sich die Duisburger aktuell befinden, nicht neu. Bereits in der Vorsaison war den „Zebras“ der Saisonstart gründlich missraten und man hatte sich erst durch eine starke Rückrunde aus dem Tabellenkeller befreien können. Die Hoffnung, in diesem Jahr eine einigermaßen ruhige Spielzeit im gesicherten Mittelfeld zu verleben, wie es eigentlich das Saisonziel des MSV war, droht bereits früh in Gefahr zu geraten. Dabei ist einer der Gründe für den unglücklichen Auftakt sicherlich auch schlichtes Pech. Gerade die als Hoffnungsträger verpflichteten Neuzugänge wie Julian Koch, Antonio da Silva (beide Borussia Dortmund) oder auch Timo Perthel (Hansa Rostock) fallen derzeit allesamt verletzungsbedingt aus und auch der Ex-FCKler Jürgen Gjasula befindet sich noch im Lazarett.

Trotz allem waren natürlich vor allem die beiden Niederlagen gegen die Aufsteiger aus Aalen (1:4) und Regensburg (0:2) überaus bitter und bereits nach drei Saisonpartien gibt es deshalb einen Wechsel auf der Position des Trainers. Nachdem zwischenzeitlich Manager Ivica Grlic als Interimstrainer fungiert hatte, die nächste Pleite bei 1860 München (0:3) aber auch nicht verhindern konnte, wurde nun Recks Nachfolger bestimmt. Als neuen Chefcoach verpflichtete der MSV Kosta Runjaic, zuvor tätig beim SV Darmstadt 98. Die „Lilien“ hatte der 41-Jährige, der seine Trainer-Laufbahn einst als Co-Trainer bei der zweiten Mannschaft des FCK begann, über drei Jahre erfolgreich trainiert und dabei von der Regionalliga in die 3. Liga geführt. Nun hofft man in Duisburg mit Runjaic die Wende zum Guten einleiten zu können, auch wenn die kommenden Wochen mit Partien gegen vermeintliche Top-Teams wie den FCK, Eintracht Braunschweig, Hertha BSC oder Energie Cottbus sicherlich alles andere als leicht werden.

Die „Zebras“ dürften dementsprechend schon beim Gastspiel auf dem Betzenberg hochmotiviert sein, um nicht erneut ohne Punkte dazustehen und damit den ersten Abstieg in die Drittklassigkeit seit 1986 zu vermeiden. Denn wenn die Duisburger in der jüngeren Vergangenheit als „Fahrstuhlmannschaft“ bezeichnet wurden, so bezog sich das bislang stets auf die abwechselnde Teilnahme an der Bundesliga und 2. Liga. Schließlich ist die jüngere Geschichte des MSV geprägt vom permanenten Auf und Ab. Zwei Mal schafften die Duisburger im vergangenen Jahrzehnt den Aufstieg in die höchste Spielklasse, mussten jedoch jeweils als Tabellenletzter postwendend zurück in Liga zwei.

In den 60er und 70er Jahren gehörte der MSV derweil zum festen Inventar in Deutschlands höchster Spielklasse. Als Gründungsmitglied der Bundesliga wurde man in der allerersten Saison sogar völlig überraschender Vize-Meister, was neben vier Pokal-Finalteilnahmen (zuletzt 2011) und einem Platz im UEFA-Cup-Halbfinale 1979 bis heute den größten Erfolg der Vereinsgeschichte darstellt. Derartige Erfolge wirken aktuell allerdings ziemlich weit weg für den MSV und auch für die anstehende Aufgabe bei den Roten Teufeln verheißt noch nicht einmal die Historie Gutes. Bei 30 Gastspielen im Fritz-Walter-Stadion holten die Duisburger nämlich gerade einmal vier Siege und vier Unentschieden. 22 Mal verließen die „Zebras“ den Betzenberg ohne Punkte.

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