Die Niedersachsen agierten zuletzt etwas glücklos, haben aber in dieser Spielzeit mit ihrer charakteristischen Art Fußball zu spielen, bereits einige beeindruckende Erfolge erzielen können. Den letzten Dreier etwa holte die Mannschaft von Coach Mirko Slomka gegen niemand geringeren als den FC Bayern München, den man im eigenen Stadion mit 2:1 niederrang. Und auch in der Europa League wussten die 96er bislang durchaus zu überzeugen und feierten bereits einen Spieltag vor Ende der Gruppenphase den Einzug in die Zwischenrunde.

Der Schlüssel zum Erfolg ist dabei der gleiche wie in der Vorsaison: Hannover 96 ist schlicht der Inbegriff der Effektivität. Aus einer enorm kompakten Defensive heraus, tragen die Norddeutschen blitzartige Konter nach vorne, während vorne treffsichere Stürmer eiskalt verwerten. Dieser hieß in der vergangenen Saison Ya Konan, der 14 Saisontreffer erzielte, und in der aktuellen Spielzeit hat Moa Abdellaoue den Part des Knipsers vorerst übernommen. Bereits acht Treffer hat der Norweger erzielt. Gemeinsam mit dem unberechenbaren und phasenweise genialen Jan Schlaudraff bildet er ein brandgefährliches Sturm-Duo. Doch auch die Defensive von 96 gehört inzwischen zu den absolut Besten der Liga.

Karim Haggui und der österreichische Nationalspieler Emanuel Pogatetz halten das Abwehrzentrum zusammen, wobei ihnen mit Sofian Chahed und Ex-Nationalspieler Christian Schulz zwei überaus erfahrene Außenverteidiger assistieren. Dahinter kann sich Hannover außerdem auf einen hervorragenden Rückhalt verlassen. Ron-Robert Zieler gehört mit seinen 22 Jahren bereits zu den etablierten Keepern der Liga und debütierte kürzlich sogar im Tor der Deutschen Nationalmannschaft.

Die Fans von Hannover 96 fühlen sich so seit langem Mal wieder an die ganz großen Zeiten des Clubs erinnert. 1938 wurde man zum ersten Mal Deutscher Fußball-Meister. Für den zweiten Titel der Vereinsgeschichte besiegte man 1954 den damals haushoch favorisierten 1. FC Kaiserslautern – die Walter-Elf, gespickt mit fünf Nationalspielern, die wenig später in Bern Weltmeister werden sollten – mit 5:1. Als erster Zweitligist in der Geschichte des Deutschen Fußballs holten die 96er im Jahr 1992 außerdem den DFB-Pokal, den dritten Titel der Vereinsgeschichte.

Wie effektiv Hannover 96 funktioniert, musste auch der 1. FC Kaiserslautern in der vergangenen Saison schmerzlich erfahren. In der Hinrunde siegten die Norddeutschen durch ein Tor von Moa Abdellaoue mit 1:0 auf dem Betzenberg. In der Rückrunde gab es dann eine deutliche 0:3-Schlappe in Hannover. Insgesamt ist die Bilanz jedoch ziemlich ausgeglichen. Bei bislang 43 Aufeinandertreffen gewannen die Hannoveraner 19 mal, während die Roten das Feld 18 mal Sieger verließen und nur sechs Partien Unentschieden endeten.

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