Als einzige Mannschaft im deutschen Profi-Fußball ist der Hamburger SV seit Gründung der Bundesliga erstklassig und wird deshalb immer wieder als letzter verbliebener Bundesliga-Dino bezeichnet. Die eigenen Ansprüche sind durch diesen Umstand natürlich stets gehoben. Generell gilt meist die Qualifikation für das internationale Geschäft als Saisonziel für den großen Traditionsclub von der Elbe. In der erfolgreichsten Zeit der Vereinsgeschichte war das beinahe eine Selbstverständlichkeit. Denn während der Siebziger sowie zu Beginn der achtziger Jahre gehörte der HSV schließlich zu den erfolgreichsten Vereinen in ganz Deutschland, ja phasenweise sogar zu den besten Clubs in Europa. Unter Branko Zebec und wenig später unter der Hamburger Trainerlegende Ernst Happel wurde der HSV drei Mal Deutscher Meister (1979, 1982, 1983), zweimal DFB-Pokal-Sieger (1976, 1987) und holte mit dem Europapokal der Pokalsieger 1976 sowie dem Europapokal der Landesmeister 1983 außerdem zwei europäische Titel.

In den vergangenen Jahren jedoch haben die HSV-Fans des Öfteren leiden müssen. Vor zwei Jahren etwa verpasste der HSV trotz hervorragender Hinrunde und dem Halbfinaleinzug in der Europa League am Ende als Siebter die erneute Qualifikation für den internationalen Wettbewerb. Und auch in der vergangenen Saison wurde das mit internationalen und nationalen Stars wie Ruud van Nistelrooy, David Jarolim oder Heiko Westermann besetzte Team am Ende Achter. Zudem sorgten zahlreiche Trainerwechsel, sowie die schier endlose Suche nach einem neuen Sportdirektor für etwas Unruhe im Umfeld des Vereins. Zu Beginn der neuen Saison wurde deshalb ein radikaler Umbruch eingeleitet.

Der neue Sportchef Frank Arnesen, der vom FC Chelsea kam und den HSV wieder langfristig erfolgreich machen soll, krempelte den Kader mächtig um. Insgesamt 16 Spieler, darunter verdiente aber eben auch mittlerweile etwas ältere Spieler wie Frank Rost, Ruud van Nistelrooy, Joris Mathijsen oder Guy Demel verließen den Verein. Im Gegenzug nutzte Arnesen besonders seine guten Kontakte nach England, um etliche hoffnungsvolle Talente nach Hamburg zu holen. Kurz vor Transferschluss erwarb man dann auch noch Ivo Ilicevic vom 1. FC Kaiserslautern, der nach seinem Premieren-Tor gegen Freiburg am Wochenende aber wohl verletzt fehlen wird. Der Saisonstart für den HSV ging dennoch in die Hose und als man nach sieben Spieltagen mit nur einem Punkt Tabellenletzter war, trennte man sich von Trainer Michael Oenning. Nachdem übergangsweise der ehemalige Spielmacher Rodolfo Esteban Cardoso und auch Arnesen selbst die Mannschaft betreut hatten, wurde nun mit Ex-Bayern-Spieler Thorsten Fink ein neuer Hoffnungsträger für die Trainerbank verpflichtet. Der 43-Jährige trainierte zuletzt überaus erfolgreich den FC Basel und wurde extra aus seinem laufenden Vertrag freigekauft. Unter ihm soll es nun so schnell wie möglich raus aus der Abstiegszone und dann wieder bergauf in höhere Tabellenregionen gehen.

Damit das gelingt sollte am Sonntag allerdings möglichst ein Sieg gegen den FCK her. Die Statistik spricht dabei für den HSV. In 45 Gastspielen konnten die Roten Teufel lediglich sechsmal gewinnen, sowie acht Unentschieden holen. Demgegenüber stehen 31 Niederlagen, darunter auch die 1:2-Pleite in der Vorsaison. Der Siegtorschütze von damals, Angreifer Eric-Maxim Choupo-Moting, spielt allerdings gar nicht mehr beim Hamburger SV. Gestärkt durch das Selbstvertrauen von zwei Bundesliga-Siegen in Serie können die Roten Teufel deshalb durchaus darauf hoffen, ihre Bilanz in Hamburg zu verbessern.

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