Denn obwohl sich der FSV bereits in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem festen Bestandteil im deutschen Profi-Fußball gemausert hat, steht er für die  meisten Fußball-Fans wohl noch immer im Schatten der Frankfurter Eintracht. Kein Wunder angesichts eines Zuschauerschnitts von nur knapp über 5.000. Daneben hat der Verein, wie so viele „Underdogs“ im Profi-Geschäft, auch damit zu kämpfen, dass man immer wieder die besten Spieler abgeben muss.

Schon in den vergangenen Jahren verließen den FSV beispielsweise mit Sascha Mölders, Mathias Cenci oder dem Brasilianer Cidimar regelmäßig die gefährlichsten Torjäger. Vor dieser Saison war es dann Ilian Micanski, der in einem halben Jahr als Leihspieler neun Tore erzielt und damit maßgeblich zum Frankfurter Klassenerhalt beigetragen hatte. Der Bulgare kehrte zurück zum 1. FC Kaiserslautern, ist inzwischen jedoch an den FC Ingolstadt ausgeliehen. In diesem Jahr zeichnet sich die Mannschaft des erfahrenen Trainers Benno Möhlmann vor allem durch die mannschaftliche Geschlossenheit aus. So verlässt man sich nicht etwa allein auf die Qualitäten von Torjäger Edmond Kapplani, sondern verteilt das Toreschießen stattdessen auf mehrere Schultern. Damit gehört der FSV zu den offensivstärksten Teams der Liga. Vor allem durch eine bislang überzeugende zweite Saisonhälfte sind die Frankfurter in den Kreis der Aufstiegskandidaten aufgerückt.

Der Sportverein aus Frankfurt-Bornheim blickt durchaus auf eine große Historie zurück. Und das nicht nur durch die eigene Frauenfußball-Abteilung, die in den 80er und 90er Jahren drei deutsche Meisterschaften sowie fünf Pokalsiege feiern durfte. Vor dem Zweiten Weltkrieg nahmen auch die Männer des FSV an mehreren Endrunden um die Deutsche Meisterschaft teil. 1925 erreichte man sogar das Endspiel gegen den 1. FC Nürnberg und 1938 das Pokalfinale gegen Rapid Wien. Beide Spiele gingen jedoch verloren und in den folgenden Jahrzehnten schaffte es der FSV nicht mehr, sich im Profifußball zu etablieren. Bis auf einige kurze Gastspiele in der zweiten Liga kam man nicht über die Oberliga und Regionalliga hinaus und stand fast schon vor dem kompletten Aus.

Die starke städtische Konkurrenz mit der „großen“ Eintracht tat hier sicherlich ihr Übriges dazu. Erst 2006 ging es dann wieder bergauf und nach zwei Aufstiegen in Serie kehrten die Frankfurter zur Saison 2008 ⁄ 09 zurück in die zweite Liga.
Viele der FCK-Fans dürften mit dem FSV Frankfurt durchaus angenehme Erinnerungen verbinden. Und das nicht etwa, weil die Bilanz gegen den Club aus der Mainmetropole besonders gut wäre. In bislang sechs Pflichtspiel-Duellen glückten den Roten Teufeln erst zwei Siege, einer davon im Hinspiel beim knappen 1:0-Auswärtserfolg. Stattdessen erinnert man sich mit Freude an ein Spiel, in welchem Kaiserslautern gar nicht direkt beteiligt war. In der Saison 2009 ⁄ 10 hatten mehrere Hundert FCK-Fans die Frankfurter bei deren Heimspiel gegen den FC Augsburg unterstützt. Die Partie endete letztlich 1:1-Unentschieden und die Rückkehr des FCK in die Bundesliga war damit perfekt. Diesmal müssen die Lautrer auf wohlwollende Unterstützung wohl eher verzichten. Der FSV hat schließlich noch eigene Ambitionen.

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