Dabei waren die Voraussetzungen vor der Saison eigentlich gar nicht so anders als in den Jahren zuvor. Das Saisonziel lautete auch in diesem Jahr „Klassenerhalt“, das Stadion am Bornheimer Hang (inzwischen: Volksbank-Stadion) befand sich im Umbau und der Toptorjäger der Vorsaison hatte den Verein verlassen. Schon in den Jahren zuvor musste der FSV beispielsweise mit Sascha Mölders, Mathias Cenci oder dem Brasilianer Cidimar immer wieder die besten Torschützen ziehen lassen. Diesmal war es Ilian Micanski, der in einem halben Jahr als Leihspieler, neun Tore erzielt und damit maßgeblich zum Frankfurter Klassenerhalt beigetragen hatte. Nun trägt der Bulgare wieder das Trikot des 1. FC Kaiserslautern, seines eigentlichen Vereins und nächsten Gegners des FSV.

Als sein Nachfolger scheint sich momentan der Albaner Edmond Kapplani herauszukristallisieren. Der Neuzugang hat bereits fünf Saisontore auf dem Konto und ist damit der torgefährlichste Spieler der Frankfurter. Mit seinen Treffern hatte Kapplani großen Anteil am gelungenen Saisonstart des FSV. Die Mannschaft des erfahrenen Zweitliga-Trainers Benno Möhlmann holte aus den ersten sechs Spielen 17 Zähler und belegte damit zwischenzeitlich Platz drei in der Tabelle. Nach dem zwölften Spieltag war man dann immerhin noch Fünfter und nicht wenige fingen so langsam aber sicher an, den FSV zu den ernstzunehmenden Aufstiegskandidaten zu zählen. Für eine solche Prognose ist die Saison zwar noch zu lange, doch immerhin wird den Frankfurtern schon jetzt niemand mehr den Gefallen tun, sie zu unterschätzen.

Schließlich blickt der Sportverein aus Frankfurt-Bornheim durchaus auf eine große Historie zurück. Vor dem Zweiten Weltkrieg nahm der FSV an mehreren Endrunden um die Deutsche Meisterschaft teil, erreichte 1925 sogar das Endspiel gegen den 1. FC Nürnberg und 1938 das Pokalfinale gegen Rapid Wien. Beide Spiele gingen jedoch verloren und in den folgenden Jahrzehnten schaffte es der FSV nicht mehr, sich im Profifußball zu etablieren. Bis auf kurze Gastspiele in der Zweiten Liga dümpelte man in den Oberligen und Regionalligen umher und stand fast schon vor dem kompletten Aus. Die starke städtische Konkurrenz mit der „großen“ Eintracht tat hier sicherlich ihr Übriges dazu.

Viele der FCK-Fans dürften mit dem FSV Frankfurt dennoch angenehme Erinnerungen verbinden. Und das nicht etwa, weil die Bilanz gegen den Club aus der Mainmetropole besonders gut wäre. Im Gegenteil: In bislang fünf Pflichtspiel-Duellen glückte den Roten Teufeln erst ein einziger Sieg, bei zwei Unentschieden und zwei Niederlagen. Stattdessen erinnert man sich mit Freude an ein Spiel, in welchem Kaiserslautern gar nicht direkt beteiligt war. In der Saison 2009/10 hatten mehrere Hundert FCK-Fans die Frankfurter bei deren Heimspiel gegen den FC Augsburg unterstützt. Die Partie endete letztlich 1:1-Unentschieden und die Rückkehr des FCK war damit endlich auch rechnerisch perfekt. Um dieses Glücksgefühl in dieser Saison wiederholen zu können, will man nun in Frankfurt möglichst die nächsten drei Punkte einfahren.

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