Was Frontzeck meint: den erst kurz vor Ende der vergangenen Saison gesicherten Klassenerhalt in der Zweiten Liga. Ungewohntes Bangen: Im Jahr zuvor, dem ersten nach der Ära Holger Stanislawski, hatten den Hamburger immerhin nur vier Tore zum dritten Platz und damit zur Relegationsteilnahme gegen Hertha BSC gefehlt.

Von solchen Zielen will Frontzeck erst einmal nichts wissen. Eine „stabile Saison“ wolle er sehen von seinem Team, das auf vielen Positionen neu besetzt ist. Auch wenn es zu Hause zuletzt ein bisschen schwergängiger lief, reist St. Pauli doch mit zwei Auswärtssiegen im Rücken nach Kaiserslautern. Besonders das hart erkämpfte 4:2 beim Spitzenteam Greuther Fürth setzte ein Achtungszeichen. Die vom Coach erhoffte Stabilität wird zwar noch gesucht, aber nach dem ersten Saisondrittel haben die Paulianer Kontakt zu den Aufstiegsplätzen.

Die Suche nach neuer Konstanz begann im Grunde im Sommer 2011, als die Pauli-Ikone Holger Stanislawski nach insgesamt 18 Jahren als Spieler, Manager und Trainer in Hoffenheim eine neue Herausforderung suchte und das Millerntor verließ. Der charismatische Coach hatte mit dem Team den fünften Aufstieg in die Bundesliga geschafft und – für die Fans vielleicht noch schöner – auch den ersten Sieg im Derby gegen den großen HSV seit 1977 verantwortet. Die Amtszeit seines Nachfolgers Andre Schubert war dann bereits nach knapp 15 Monaten beendet, kurz darauf übernahm Frontzeck, der Vize-Europameister von 1992.

Ein schwerer Schlag war Ende September die schwere Verletzung von Kapitän Fabian Boll, der mit einem Innenbandriss im Knie bis Anfang kommenden Jahres ausfällt. Der 34-Jährige, bereits seit 2003 in der ersten Mannschaft und damit mit Abstand dienstältester Profi, ist eigentlich die große Konstante im Kader, der insgesamt neun Neue aufweist. In Bolls Abwesenheit trägt Jan-Philipp Kalla die Binde – auf der Sechs vor der Abwehr.

Direkt vor Keeper Philipp Tschauner sichern Gonther und Thorandt ab, und in der Offensive ist Fin Bartels sicher einer der auffälligeren Akteure. Der 26-Jährige, der bereits das Bundesligajahr 2010/11 mitgemacht hat, ist mit drei Treffern und drei Vorlagen einer der Topscorer der Mannschaft. Die einzige Spitze im 4-2-3-1-System gab zuletzt der aus Führt gekommene Christopher Nöthe, nachdem der Niederländer John Verhoek, ebenfalls neu, nach vier Toren in den ersten sieben Spielen etwas aus dem Tritt geraten war. Matchwinner in Fürth war mit seinen zwei Toren innerhalb von 13 Minuten nach seiner Einwechslung Rechtsaußen Kevin Schindler.

Großartig motivieren oder aufbauen musste Frontzeck aber seine Spieler nach dem kleinen Rückschlag gegen Sandhausen nicht, schließlich folgt nun auf dem Betzenberg „ein richtiger Knaller“, wie St. Paulis Trainer es ausdrückte.

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