Huub Stevens ist zurück. Der Mann der einst Hertha BSC Berlin, den 1. FC Köln, den Hamburger SV und eben sechs Jahre lang den FC Schalke 04 trainierte, ist zurück in der Bundesliga. Nachdem Trainer Ralf Rangnick aufgrund eines Erschöpfungssyndroms seinen Rücktritt erklärt hatte, kehrte der erfahrene Niederländer zurück zu dem Verein mit dem er einst so große Erfolge feiern konnte. Neben dem wohl größten Erfolg der Schalker Vereinsgeschichte, dem Gewinn des UEFA-Cups 1997 gegen Inter Mailand, holte man in dessen Amtszeit zwei Mal den DFB-Pokal (2001, 2002).

Trauriger Höhepunkt seiner ersten Amtszeit bleibt allerdings die legendäre Vier-Minuten-Meisterschaft in der Saison 2000/01, wo Schalke bereits feierte und dann durch ein Last-Minute-Tor des FC Bayern München doch noch vom ersten Tabellenplatz verdrängt wurde. Ein Spiel, das noch bis heute an der Schalker Fan-Seele nagt, da bei den „Knappen“ wohl nichts größer ist, als der sehnliche Wunsch nach einem weiteren Meistertitel. Denn seit Schalke zwischen 1934 und 1942 beinahe jedes Jahr im Finale um die Deutsche Meisterschaft stand und dabei sechsmal die Schale holte, hat man bei den Blau-Weißen kaum mehr Titelgewinne feiern können. Die letzte Meisterschaft der Vereinsgeschichte datiert zwar noch aus dem Jahr 1958, aber ansonsten wartet man bei den „Knappen“ seit über 50 Jahren auf eine weitere Schale.

Nichtsdestotrotz gehörte der S04 in den vergangenen Jahren stets zu den absoluten Spitzenteams der Liga. 2010 wurde man erneut Vize-Meister hinter den Münchner Bayern und in der Vorsaison holte man nicht nur erneut den DFB-Pokal, sondern zog zudem ins Halbfinale der Champions League ein.  Und auch in der diesjährigen Spielzeit mischen die „Blauen“ wieder vorne mit. Mit fünf Siegen aus den ersten acht Spielen belegen sie aktuell Platz vier in der Tabelle, der in diesem Jahr zur Qualifikation für die Champions League berechtigt. Der Kader ist ohnehin exquisit bestückt. Während die Offensive mit internationalen Top-Spielern wie Klaas-Jan Huntelaar, Jefferson Farfan oder dem Weltstar Raúl sicherlich als Prunkstück der Mannschaft gilt, tummeln sich auch dahinter eine ganze Reihe an vielversprechenden Spielern. Nationalspieler Lewis Holtby,  Jose Manuel Jurado, der gerade 18-jährige Julian Draxler oder auch der Ex-Lautrer Jan Moravek, um nur einige zu nennen.

Die Abwehr wird derweil von Kapitän und Nationalverteidiger  Benedikt Höwedes zusammengehalten und weist beispielsweise mit Christoph Metzelder oder Christian Fuchs weitere erfahrene Kräfte auf. Doch während „Die Null muss stehen“ als oberste Maxime der  ersten Amtszeit von Huub Stevens galt, verspricht der Schalker Coach diesmal eine offensivere Ausrichtung. In seinen ersten beiden Spielen als Verantwortlicher glückten ihm damit zwei Siege. Nun empfängt man jedoch den 1. FC Kaiserslautern und dürfte spätestens nach den Duellen der Vorsaison absolut gewarnt sein. Zweimal konnten die Roten Teufel damals gegen Schalke triumphieren, zu Hause gar mit einem furiosen 5:0-Erfolg. Und auch wenn die Gesamtbilanz mit 29 Siegen gegenüber 31 Niederlagen (bei 25 Unentschieden), für den FCK leicht negativ ausfällt, dürften diese Ergebnisse aus der letzten Spielzeit Mut machen.