Die Chancen, dass man dort auch im nächsten Jahr wieder antreten kann, stehen nach dem Sieg in Bochum durchaus gut. Durch den überzeugenden 3:0-Auswärtssieg am vergangenen Wochenende vergrößerte Aue den Abstand auf den Relegationsplatz 16 auf fünf Punkte. Der Dreier gegen den direkten Konkurrenten war ein echter Big-Point im Kampf um den Klassenerhalt und ein eindrucksvolles Lebenszeichen nach zuletzt schwierigen Wochen.

Denn das Jahr 2013 war für die Mannschaft von Coach Karsten Baumann bislang noch nicht allzu gut gelaufen. Lediglich einen Sieg hatte man in den ersten acht Spielen nach der Winterpause einfahren können. Dieser immerhin stammte aus dem Duell mit Dynamo Dresden, einem weiteren Haupt-Konkurrenten im Abstiegskampf. Durch die Siege in den direkten Aufeinandertreffen kann man nun etwas gelassener auf das schwere Restprogramm blicken. Neben dem 1. FC Kaiserslautern muss Aue nämlich auch noch gegen die beiden Erstplatzierten aus Berlin und Braunschweig antreten.    

Der Klassenerhalt war dabei von Beginn an das erklärte Saisonziel beim FC Erzgebirge. Hatte man in der Saison 2010/11, der ersten nach der Rückkehr in die 2. Bundesliga, noch völlig überraschend um die vorderen Plätze mitgespielt und die Saison letztlich als starker Fünfter beendet, so stand schon in der vergangenen Spielzeit der Kampf um den Ligaverbleib ganz oben auf der Agenda. Bis zum Schluss musste Aue zittern und rettete sich erst durch einen 2:1-Erfolg über den VfL Bochum am letzten Spieltag.

In diesem Jahr möchte man die weitere Ligazugehörigkeit möglichst schon etwas früher sichern. Der Schlüssel zum Erfolg sind dabei vor allem die Heimspiele. Im heimischen Sparkassen-Erzgebirgsstadion (ehemals Erzgebirgsstadion), das 15.690 Zuschauern Platz bietet, holte Aue mit 20 Zählern fast doppelt so viele Punkte wie in der Fremde. Auch der FCK hat mit der Heimstärke der Ostdeutschen bereits erste Erfahrungen gemacht und von seinen bisherigen zwei Gastspielen lediglich einen Punkt mit in die Pfalz nehmen können.

Gerade wegen des gewissen Underdog-Charakters ihrer Kleinstadt sind die Auer nämlich durchaus ein stolzes Völkchen. Durch den Abbau und die Verarbeitung von Eisen-, Silber- und Zinnerzen erlangte die Stadt Bekanntheit, wobei der SDAG Wismut als weltweit drittgrößter Produzent von Uran eine besondere Bedeutung zukam. Als Trägerbetrieb übernahm das Unternehmen 1950 den Verein, der von nun an BSG Wismut Aue hieß. In diese Zeit fallen auch die größten Erfolge der BSG, die 1956, 1957 und 1959 DDR-Meister sowie 1955 FDGB-Pokalsieger wurde. Im Cup der Landesmeister absolvierten die Erzgebirgler insgesamt 16 Spiele und erreichten 1958 das Viertelfinale, wo gegen Young Boys Bern das Aus kam. Im vereinigten Deutschland spielte Wismut dann vorerst im Amateurbereich und wurde 1993 in FC Erzgebirge Aue umbenannt. Zehn Jahre später konnte der Aufstieg in die 2. Bundesliga gefeiert werden.

Am 16. April 1966 trat Aue im Punktspiel gegen Hansa Rostock erstmals mit lila-weißen Trikots an, weshalb die Mannschaft seither den Beinamen „die Veilchen“ trägt. Das wirkt fast ein wenig paradox, wenn man bedenkt, dass sich der FC Erzgebirge eigentlich eher als Malocherclub versteht. Kampfgeist und Zweikampfhärte gehören seit jeher zu den Tugenden bei Aues Fußballern. Definitiv eine harte Nuss also, die der FCK da zu knacken hat. Wie es geht, hat man in dieser Saison jedoch bereits gezeigt. Im Hinspiel siegten die Roten Teufel nach überzeugender Vorstellung klar mit 4:1.  

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