Auch wenn die Münchner in den ersten drei Partien der Rückrunde noch nicht ganz so dominant auftreten konnten wie in der Hinserie, ist die besondere Qualität des Kaders unumstritten. Kein anderer Verein in der Bundesliga hat so viele Weltstars und Nationalspieler in seinen Reihen wie der FC Bayern. Schweinsteiger, Ribéry, Robben, Gomez oder Lahm – Namen die für sich sprechen. Das einzige Problem: Aufgrund ihrer exponierten Stellung innerhalb Deutschlands sind die nationalen Titel eigentlich jedes Jahr Pflicht für den FCB. Wird die Meisterschaft verfehlt, gilt das in München bereits als Enttäuschung und so wird schon der aktuell zweite Tabellenplatz nur ungern hingenommen. Bei gerade einmal zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Borussia Dortmund sind die Bayern aber natürlich nach wie vor ein absoluter Titelfavorit. Nach dem, für ihre Verhältnisse, eher mäßigen Rückrundenstart mit vier Punkten aus den ersten drei Partien, dürften sie am Wochenende sogar umso motivierter sein, ihren eigenen Führungsanspruch eindrucksvoll zu untermauern.

Erarbeitet haben sich Münchner Bayern ihre bundesweite Vormachtstellung vor allem in den 70er Jahren. Unter Trainer-Legende Udo Lattek schwang man sich endgültig zum überragenden Club der Bundesliga auf. Vier Meisterschaften bis 1974, drei weitere DFB-Pokalsiege sowie der sensationelle, dreifache Triumph im Europapokal der Landesmeister (1974-1976) stammen ebenfalls aus dieser Zeit, womit sich der Verein auch internationalen Ruhm verdient hatte. Bis heute haben die Bayern nun 22 Meistertitel sowie 15 DFB-Pokalsiege gesammelt. Eine herausragende Bilanz, die nach der vergangenen, titellosen Spielzeit in diesem Jahr auch noch weiter ausgebaut werden soll.

Im Vorfeld der neuen Saison hatte sich der FCB deshalb auch noch einmal intensiv verstärkt. Vor allem die Defensive bekam mit dem Brasilianer Rafinha sowie den deutschen Nationalspielern Jerome Boateng und Manuel Neuer – für viele der momentan beste Torhüter der Welt – hochkarätigen Zuwachs. Zudem kamen mit dem Zweitliga-Torschützenkönig Nils Petersen sowie dem Japaner Usami auch für die Offensive zwei hoffnungsvolle Talente. Auch der Trainer war neu, wenn auch durchaus ein alter Bekannter: Jupp Heynckes, der bereits zweimal zuvor Trainer des FC Bayern war, übernahm die Mannschaft im Sommer und führte sie prompt zum Gewinn der Herbstmeisterschaft. Mitunter schienen die Bayern dabei regelrecht unschlagbar: Nach der etwas überraschenden Auftaktpleite gegen Mönchengladbach etwa, kassierten die Münchner wettbewerbsübergreifend in zwölf aufeinanderfolgenden Pflichtspielen keinen einzigen Gegentreffer und holten dadurch elf Siege.

Auch der FCK musste dabei die Erfahrung machen, dass der Rekordmeister in dieser Phase der Saison schlicht nicht aufzuhalten war. Beim 0:3 auf dem heimischen Betzenberg traf Top-Torjäger Mario Gomez dreifach und die Roten Teufel waren somit relativ chancenlos. Doch trotz aller Dominanz des FC Bayern. Etwas mulmig dürfte den Bayern vor der Partie gegen den FCK dennoch sein. In 96 Duellen holte der FCB zwar 55 Siege, musste sich jedoch auch immerhin 24 Mal geschlagen geben. Wobei man fairerweise sagen muss, dass der Großteil dieser Lautrer Erfolge auf dem heimischen Betzenberg gefeiert werden konnten. Lediglich vier Mal waren die Roten Teufel bei einer Auswärtsfahrt nach München erfolgreich. Zuletzt gelang 1998 ein Sieg bei den Bayern, Michael Schjönberg schrieb mit seinem Kopfballtreffer damals Geschichte, der Ausgang dürfte bekannt sein. So darf am Samstag auch bereits jeder Punktgewinn als Erfolg gewertet werden. Und als Bonus im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga.

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