Vor dem Testspiel am Mittwoch, 1. August 2012, beim 1. FC Kaiserslautern sind bei den Bayern auch die EM-Fahrer in die Saisonvorbereitung eingestiegen, so dass Trainer Jupp Heynckes abgesehen von den verletzten Spielern inzwischen mit dem kompletten Kader arbeiten kann.
Der wurde im Sommer mit den jeweils mehr als zehn Millionen Euro teuren Offensivspielern Mario Mandzukic (VfL Wolfsburg) und Xherdan Shaqiri (FC Basel) wieder namhaft verstärkt. Von Borussia Mönchengladbach kam zudem Abwehrspieler Dante neu ins Team. Die beiden Routiniers Claudio Pizarro (Werder Bremen) und Tom Starke (1899 Hoffenheim) wechselten ablösefrei an die Säbener Straße. Auf der Seite der Abgänge findet man unter anderem Stürmer Ivica Olic, den es zum VfL Wolfsburg zieht.
Auch in der sportlichen Leitung hat der Club einen Personalwechsel vorgenommen und den vorher als DFB-Sportdirektor arbeitenden Matthias Sammer verpflichtet. Der Ex-Nationalspieler tritt die Nachfolge von Christian Nerlinger an und soll dafür sorgen, dass die Bayern nicht ein drittes Mal in Folge vom Deutschen Meister Borussia Dortmund düpiert werden.
Schließlich haben die Münchner seit den 70er Jahren selbst den Anspruch, im deutschen Fußball das Maß aller Dinge zu sein. Damals holte man unter den Trainern Branko Zebec, Udo Lattek und Dettmar Cramer nicht nur vier Deutsche Meisterschaften, auch der dreifache Triumph im Europapokal der Landesmeister in den Jahren 1974 bis 1976 konnte gefeiert werden. Bis heute haben die Bayern nun 22 Meistertitel, 15 DFB-Pokalsiege sowie vier Erfolge im Europacup gesammelt. Eine herausragende Bilanz, die nach zwei titellosen Jahren in Folge unbedingt weiter ausgebaut werden soll.
Eine Hauptrolle im jahrzehntelangen Titelkampf der Bayern spielten in der Vergangenheit auch immer wieder die Roten Teufel vom Betzenberg, die dem Rekordmeister vor allem im heimischen Fritz-Walter-Stadion die ein oder andere empfindliche Niederlage beibringen konnten. Das legendäre 7:4 vom 20. Oktober 1973 gilt in der Pfalz noch heute als die “Mutter aller Siege”. Und wer erinnert sich nicht an die beiden Meisterrennen 1991 und 1998, in denen die Lautrer den großen Favoriten aus Bayern am Ende sensationell abschütteln konnten.
Zuletzt gelang dem damals frischgebackenen Aufsteiger FCK am 2. Spieltag der Saison 2010/11 ein furioser 2:0-Sieg gegen die Münchner. Auf den nächsten Erfolg in einem Bundesligaspiel müssen die Pfälzer nun mindestens ein Jahr warten. Am Mittwoch kommt es stattdessen zum Freundschaftsspiel. Ein Highlight für die FCK-Fans und für die Mannschaft ein echter Härtetest für die wenige Tage später mit dem Heimspiel gegen Union Berlin beginnende neue Saison.