Wer den Werdegang des FC Augsburg in den vergangenen Jahren intensiv verfolgt hat, dem war wohl klar, dass das Team von Trainer Jos Luhukay früher oder später in den erlauchten Kreis der Bundesligisten stoßen würde. Seitdem den Bayern 2005/06 als Meister der Regionalliga Süd nach über 20 Jahren die Rückkehr in die 2. Liga geglückt war, hat sich in Augsburg nämlich einiges getan. Die Mannschaft entwickelte sich kontinuierlich weiter und gehörte schon bald zu den absoluten Spitzenteams in Deutschlands zweithöchster Spielklasse. Zudem wurde mit der über 30.000 Zuschauer fassenden SGL-Arena ein neues Stadion gebaut, welches ab 2009 das altehrwürdige Rosenaustadion als Spielstätte des FCA ablöste. Als dann im vergangenen Jahr endlich der Sprung ins Fußball-Oberhaus glückte, war man somit bestens vorbereitet. Während man ein Jahr zuvor noch denkbar knapp in der Relegation gegen den 1. FC Nürnberg gescheitert war, qualifizierten sich die Augsburger im nächsten Anlauf dann direkt. Als Vize- hinter dem souveränen Zweitliga-Meister Hertha BSC Berlin umgingen die Augsburger dieses Mal die ungeliebten Entscheidungsspiele und versetzten die knapp 260.000 Einwohner in der bayrischen Großstadt damit in einen kollektiven Siegesrausch.
Als 51. Verein in der Geschichte der Fußball-Bundesliga ist der FC Augsburg nun „erstklassig“ – und möchte dies nach Möglichkeit auch bleiben. Um dies zu erreichen setzt Trainer Luhukay weiter auf Kontinuität. Der Kern der Aufstiegsmannschaft wurde zusammengehalten, lediglich die Abgänge der trickreichen Flügelstürmer Ibrahima Traoré (VfB Stuttgart) und Moritz Leitner (Borussia Dortmund) schmerzen ein wenig. Um diese aufzufangen wurde dafür die Offensive gezielt verstärkt. Mittelstürmer Patrick Meyer kam aus der dritten Liga vom 1. FC Heidenheim, Edmond Kapplani sowie Torjäger Sascha Mölders von den ehemaligen 2. Liga-Konkurrenten aus Paderborn und Frankfurt. Mit Lorenzo Davids wechselte zudem ein großer Name zum Bundesliga-Neuling. Der niederländische Mittelfeldspieler ist der Vetter vom ehemaligen Weltstar Edgar Davids und spielte sich in der Vorbereitung bereits in den Fokus.
Ebenfalls im Dress der Augsburger unterwegs ist auch ein alter Bekannter des 1. FC Kaiserslautern. Axel Bellinghausen spielte von 2005-2009 insgesamt vier Jahre für die Roten Teufel und war zuletzt sogar Kapitän. Durch seinen unbändigen Siegeswillen und sein kampfbetontes Spiel genoss er bei den Anhängern des FCK stets einen ausgezeichneten Ruf. Die Rückkehr auf den Betzenberg ist für ihn eines der absoluten Highlights in dieser Saison. Dort waren die Augsburger bislang insgesamt vier Mal zu Gast. Gewinnen konnten sie dabei noch nicht, immerhin zwei Unentschieden sprangen jedoch bereits heraus. So endete auch das letzte Duell der beiden Clubs 1:1 (0:0), wobei sich besonders die FCK-Fans noch gut an diesen Tag erinnern sollten. Es war der letzte Spieltag der Saison 2010/11 und die Punkteteilung reichte den Roten Teufeln am Ende, um die Zweitliga-Meisterschaft perfekt zu machen.