Der Abstieg aus der Bundesliga 2010/11 traf die Eintracht überraschend. Nach Platz sieben zu Beginn der Winterpause schienen die Frankfurter eigentlich im Kampf um die internationalen Plätze ein ernstes Wörtchen mitzureden. Die kontinuierliche Aufbauarbeit vom Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen sowie Trainer Michael Skibbe schien Früchte zu tragen. Nach vielen Jahren des Zitterns um den Klassenerhalt durften die Fans endlich wieder von Höherem träumen und fühlten sich frei von Abstiegssorgen. Doch dann kam die Rückrunde und plötzlich lief bei den Hessen nicht mehr viel zusammen. Gerade einmal sieben Tore schossen die Frankfurter in der kompletten zweiten Saisonhälfte, holten acht Punkte und nur einen Sieg. Auch ein Trainerwechsel zu Christoph Daum blieb ohne Auswirkungen und so stand am Ende der vierte Abstieg der Clubhistorie.
Was folgte war ein ziemlich radikaler Umbruch. Mit neuem Sportdirektor Bruno Hübner und neuem Trainer Armin Veh trennte sich die Eintracht von etlichen Stammspielern. Maik Franz zog es nach Berlin, das Trio Chris, Marco Russ und Patrick Ochs nach Wolfsburg und den Ex-Lautrer Halil Altintop in die Türkei. Im Gegenzug kamen gleich 12 neue Spieler, beinahe allesamt mit Bundesliga-Erfahrung. Für die Defensive verpflichtete die Eintracht neben dem Kroaten Gordon Schildenfeld unter anderem den Gladbacher Anderson, den Leverkusener Djakpa und Bremens Dominik Schmidt. Die Offensive wurde mit dem Quartett Matmour, Friend, Idrissou und „Jimmy“ Hoffer, der allen FCK-Fans noch gut in Erinnerung sein dürfte, verstärkt. Die Mission für Veh und seinen hochkarätig besetzten Zweitliga-Kader ist klar: Ziel ist der direkte Wiederaufstieg.
Und die Mannschaft liegt auf Kurs. Nach 12 Spielen ist man nach wie vor ungeschlagen und als Tabellenzweiter auf einem Platz der am Ende der Saison zum direkten Aufstieg berechtigt. In der ersten Runde des DFB-Pokals gab man sich zudem gegen den unterklassigen Halleschen FC keine Blöße und siegte durch zwei späte Tore von Torjäger Theofanis Gekas mit 2:0. In den Jahren 1974, 1975, 1981 sowie zuletzt 1988 hat die Eintracht diesen Wettbewerb bereits vier Mal gewonnen und will es sicher auch in diesem Jahr auf dem Weg zum Endspiel nach Berlin möglichst weit bringen. In der zweiten Runde kommt es nun zum brisanten Aufeinandertreffen mit dem alten Rivalen aus Kaiserslautern. Die Begegnungen der Eintracht mit dem FCK waren nämlich immer äußerst prestigeträchtige Duelle, denn auch, wenn man ein Spiel Kaiserslautern gegen Frankfurt nicht wirklich als Derby bezeichnen kann, ging es doch jahrzehntelang um die „Vorherrschaft“ im Südwesten Deutschlands.
Unvergessen der 5:3-Sieg der Roten Teufel im Waldstadion nach 1:3-Rückstand in den 80er Jahren oder das Last-Minute-Tor von Stefan Malz beim 1:0-Sieg auf dem Betze in der Saison 2003/04. Die letzte Partie zwischen beiden Teams in der Commerzbank-Arena endete in der Rückrunde der Vorsaison 0:0. Die Bilanz insgesamt fällt derweil zu Gunsten des FCK aus. Von bislang 86 Duellen gewann der FCK 31, 27 entschied die Eintracht für sich, 28 endeten Unentschieden. Zumindest letzteres wird es im DFB-Pokal definitiv nicht wieder geben.