Der letzte Trainer der früheren DDR-Auswahl, der auch in Dresden schon auf der Trainerbank saß, übte in einem kicker-Interview Anfang April auch ungewöhnlich offen Kritik an Dynamo Dresdens Trainer Olaf Janßen. Der sei für die Negativserie von am Ende 13 Spielen ohne Sieg verantwortlich, die Dynamo nach dem überraschenden Heimsieg im Hinspiel gegen den FCK hinlegte. „Vom Potenzial her muss dieser Kader die 2. Liga halten. Nur mit der weichen Tour, diesem Wiener Walzer, kommt man nicht weiter“, monierte Geyer mit deutlichen Worten.
Das folgende Heimspiel gegen 1860 München gewann Dresden dann, der erste Sieg war dies also nach dem 3:2 gegen Kaiserslautern, an das die Pfälzer sich nicht nur wegen der bitterkalten Temperaturen überhaupt nicht gerne erinnern.
Zweieinhalb Jahrzehnte ist die deutsche Einigung nun bereits her, aber noch immer kämpft auch einer der prominentesten Ost-Clubs der nicht mehr ganz so neuen Bundesländer, die SG Dynamo aus der sportverrückten sächsischen Landeshauptstadt, Jahr für Jahr ums Überleben. Nicht nur sportlich. Vor fünf Jahren bauten sich die Dresdner eine moderne Arena, an der gleichen Stelle, an der früher die „Giraffen“ des Rudolf-Harbig-Stadions in den Himmel ragten, doch – und das hat der Verein wiederum nicht exklusiv: die Finanzierung macht noch immer Sorgen.
Der Club ist von einem jährlichen Zuschuss für die Stadionmiete durch die Stadt angewiesen. Vor kurzem erst beschloss der Stadtrat, die Unterstützung für die kommende Saison um zusätzlich eine halbe Million Euro auf insgesamt 1,12 Millionen aufzustocken. Gesetzt den Fall, dass Dynamo in der Zweiten Liga spielt. Sollte es doch zum Abstieg kommen, greift die Stadt sogar einmalig noch tiefer in die Tasche. Außerdem beschlossen die Vereinsmitglieder, einen der Hauptgläubiger auszulösen. Damit beginnt erneut die Suche nach einer Geldquelle bei den Verantwortlichen.
Da würde es sicher helfen, wenn mindestens ein weiteres Jahr Zweite Liga folgen sollte. Ein alter Bekannter aus Lautrer Sicht wird dann so oder so nicht mehr dabei sein. Florian Fromlowitz wechselt zur neuen Saison von Dresden in seine alte Heimatregion, der Ex-Lautrer geht zu Drittligist Wehen-Wiesbaden, wie kürzlich bekannt wurde. Bei seiner Rückkehr auf den Betzenberg ist Lauterns früherer Stammkeeper nicht auf dem Rasen zu erwarten. Auch seine zweite Saison verbrachte er hauptsächlich als Nummer zwei auf der Bank. Nur viermal durfte er für Dynamo spielen – jeweils in der zweiten Mannschaft, in der NOFV-Oberliga Süd. Aber bald kehrt er ja dauerhaft Richtung alte Heimat zurück.