Vielleicht auch deswegen scheint sich das Team von Frank Kramer bislang nicht großartig an der ungewohnten Rolle zu stören. Zwei 2:0-Siege gegen Arminia Bielefeld und den VfR Aalen haben die Franken sogar direkt an die Tabellenspitze befördert, dank des weniger kassierten Tors gegenüber den punktgleichen Lautrern. Und so dafür gesorgt, dass es am 3. Spieltag bereits zum absoluten Topspiel in der Trolli-Arena kommt.
Ganz klar: Der dreifache Deutsche Meister (zuletzt 1929) möchte möglichst sofort wieder zurück in die Bundesliga, in der „ewigen Tabelle“ sollen bald schon zu den 21 bislang erreichten Punkten ein paar weitere hinzu kommen. Doch bis dahin ist es ein langer Weg, ein Marathon, kein Sprint, wer wüsste das besser als die Fürther, die mit sieben fünften Plätzen und einem vierten Rang seit der Jahrtausendwende sich schon den inoffiziellen Titel der „Unaufsteigbaren“ erspielt hatten, bevor es dann endlich doch klappte.

Die Mannschaft hat ein völlig neues Gesicht bekommen. Asamoah, Prib, Sararer, Schmidtgal, Nöthe und auch Ex-FCKler Thanos Petsos haben den Verein verlassen. Geblieben ist unter anderem Abwehrchef Mergim Mavraj. Geholt wurden vor allem vielversprechende junge Spieler, aber auch der 31 Jahre alte Mittelfeld-Routinier Goran Sukalo vom MSV Duisburg. Der kopfballstarke Slowene, der vom ehemaligen Lauterer Martin Wagner beraten wird, weiß nach 249 Spielen in der Zweiten Liga zweifellos, worauf es ankommt. Er weiß auch, wie man es in die erste Liga schafft, im Sommer 2006 gelang ihm bereits der Aufstieg mit Alemannia Aachen.
Vielleicht der interessanteste der Zugänge: Ognjen Mudrinski, der im Pokal beim Fürther Standardergebnis von 2:0 gegen den Fünftligisten TSG Pfeddersheim beide Treffer vorbereitete, aber auch einige gute Chancen vergab. Der Sieg gegen den Underdog fiel daher etwas dünn aus, auf den bulligen Offensivmann sollten die FCK-Abwehrspieler dennoch achten. Der 21-Jährige, Spitzname: „serbischer Hulk“, ist mit einem Kampfgewicht von 86 Kilo bei 1,86 Meter Körpergröße auch als Kreisläufer beim Handball vorstellbar.
Trotz des guten Saisonstarts sieht Coach Kramer noch deutlichen Steigerungsbedarf, forderte für die künftigen Partien konstante Konzentration endlich einmal über die gesamten 90 Minuten. Die wird auch nötig sein, damit für sein Team das vierte 2:0 im vierten Pflichtspiel 2013/14 überhaupt denkbar ist. Die Roten Teufel dagegen werden alles tun, damit die Serie der Franken im Spitzenspiel reißt.