Die Geschichte des Ballspiel-Vereins Borussia Dortmund begann mit einem großen Krach. Aus Verärgerung über ihren erzkonservativen Kaplan, der den Fußball verabscheute, beschloss am 19.12.1909 eine Gruppe von Jugendlichen der katholischen Kirchengemeinde „Dreifaltigkeit“ ihren eigenen Club zu gründen. Am Abend der Gründung kam es dabei zu tumultartigen Szenen zwischen den „abtrünnigen“ Jugendlichen und den Fußball-Gegnern der Gemeinde, die schließlich gar im Ausschluss der Vertragsunterzeichner aus der katholischen Kommune endeten.
Doch die fußballbegeisterten Jugendlichen ließen sich davon nicht abschrecken und so kam es, dass ihr Verein im Raum Dortmund schon bald fest etabliert war. Es folgte ein beachtlicher sportlicher Aufstieg, der für den BVB schon bald in der damals höchstklassigen Bezirksliga endete. Pikante Randnotiz: Die erste offizielle Spielkleidung der Borussia war dabei ausgerechnet Blau und Weiß, ebenjene Farben die heute untrennbar mit dem Erzrivalen Schalke 04 verbunden sind. Erst ab 1913 lief man im heute noch typischen Schwarz-Gelb auf. Nachdem im Krieg der Fußball dann eine untergeordnete Rolle gespielt hatte, begann in den 40er Jahren die erste Hochphase des Dortmunder Fußballs.
Nachdem man 1947 zum ersten Mal die Westdeutsche Meisterschaft gegen die zuvor übermächtigen Schalker gewonnen hatte, folgte zwei Jahre später der erste Einzug ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Bis zum ersten Titelgewinn mussten sich die Borussen allerdings noch ein paar Jahre gedulden, durften dann jedoch gleich doppelt jubeln. 1956 und 1957 triumphierte der BVB gleich zweimal mit exakt der selben Mannschaft gegen Karlsruhe sowie gegen den HSV. Weitere Titel folgten schon bald: Die dritte Meisterschaft 1963, der DFB-Pokal-Sieg 1965 sowie im Jahr darauf der Sieg im Europapokal der Pokalsieger – der erste internationale Titel einer deutschen Vereinsmannschaft.
Nach dieser enorm erfolgreichen Zeit mussten die Dortmunder in der Folge jedoch wieder kleinere Brötchen backen. Nachdem man zwischenzeitlich sogar 4 Jahre in der zweiten Liga verbracht hatte, blieb der Erfolg der Borussia im folgenden Jahrzehnt äußerst überschaubar. Erst zu Beginn der Neunziger Jahre schwangen sich die Schwarz-Gelben wieder zu einer deutschen Spitzenmannschaft auf. Den Auftakt für diese zweite glanzvolle Ära des BVB bildete das Pokalfinale 1989, in dem die Dortmunder den SV Werder Bremen mit 4:1 besiegten und sich somit zum zweiten Mal den „Pott“ sichern konnten. Schließlich folgten nach der Vizemeisterschaft 1992 sowie mehreren achtbaren Platzierungen in der Liga die Meistertitel vier und fünf (1995, 1996).
Das alles sollte letztlich jedoch nur Vorspiel sein für den mit Abstand größten Erfolg der Vereinsgeschichte: Die Champions-League 1997, die der BVB erneut als erster deutscher Club gewinnen konnte. Und doch: Auch diesmal folgten auf die goldene Zeit schon bald dürftige Jahre. Trotz oder gerade wegen der sechsten und bis heute letzten Meisterschaft 2002, die mit etlichen Millionen-Investitionen teuer erkauft war, geriet die Borussia zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. Zwischenzeitlich stand der Verein kurz vor der Insolvenz und dem Zwangsabstieg. Erst in den letzten beiden Spielzeiten hat man sich langsam wieder an die Bundesliga-Spitzenteams herantasten können. Mit einem jungen Trainer Klopp und einem noch viel jüngeren Team kehrten die Schwarz-Gelben zurück in die Erfolgsspur. Ob jetzt die nächste glorreiche Ära des BVB beginnt? Abwarten…