Der Schweizer Taktikfuchs Favre ist ohne Frage einer der Väter des Gladbacher Erfolgs. Seitdem er im Frühjahr 2011 das Traineramt bei der Borussia übernommen hat, geht es für den Verein eigentlich nur noch bergauf. Sein Drei-Stufen-Plan mit dem er bei den „Fohlen“ zunächst die Defensive verstärkte, dann das Offensivspiel ankurbelte und schließlich den Torabschluss verbesserte, ist längst in aller Munde. War man bei Favres Amtsantritt noch Tabellenletzter und hatte mit 60 Gegentreffern die mit Abstand Meisten der Liga kassiert, so überzeugen die Gladbacher inzwischen in eigentlich allen Bereichen. Und das, obwohl sich der Kader der Borussia eigentlich kaum verändert hat.

Die Defensive um Abwehrchef Dante, Kapitän Daems und Torwart Marc-André Ter Stegen ließ erst zwölf Gegentore zu, was den Ligabestwert bedeutet. Und in der Offensive blühen Spieler wie Mike Hanke, Juan Arango, Patrick Herrmann oder der alles überragende Marco Reus regelrecht auf und liefern Woche für Woche Höchstleistungen ab. Letzterer ist mit 13 Saisontreffern der torgefährlichste Angreifer der „Fohlen“ und hat es inzwischen längst auch zum Deutschen Nationalspieler gebracht. Der Deutsche Meister Borussia Dortmund legte sich ins Zeug, um sich die Dienste des schnellen, technisch versierten Offensivspielers ab Sommer 2012 zu sichern. An ihm wird der Gladbacher Leistungssprung wohl am deutlichsten offensichtlich.

Binnen nur eines Jahres hat Favre somit aus einem Abstiegskandidaten einen ernstzunehmenden Meisterschaftsanwärter geformt. Aktuell liegt Mönchengladbach auf Platz drei, nur einen Punkt hinter Rekordmeister Bayern München und nur zwei weitere hinter dem Spitzenreiter aus Dortmund. Mit dem beeindruckenden 3:0-Sieg gegen Schalke 04 am vergangenen Spieltag, haben sie diesen neuen Anspruch jüngst noch einmal eindrucksvoll untermauert. Die Fans der Borussia träumen natürlich längst wieder von den großen Zeiten der Vereinsgeschichte. Denn in den 1970er-Jahren war die Mannschaft aus Mönchengladbach das Maß aller Dinge in der Bundesliga. Beeindruckende Fünf Meisterschaften (1970, 1971, 1975, 1976, 1977) sowie einen DFB-Pokal-Triumph (1973) konnte man in dieser Zeit gewinnen. Es entwickelte sich ein Duell mit dem FC Bayern München, welches das Jahrzehnt entscheidend prägte.

Die sogenannte „Fohlenelf“ des legendären Trainers Hennes Weisweiler war, gespickt mit Stars wie Jupp Heynckes, Berti Vogts und Günther Netzer, maßgeblich in der Bundesliga, ja phasenweise sogar in ganz Europa. Neben den zahlreichen nationalen Titeln sorgte Mönchengladbach nämlich auch international für Furore und feierte zwei UEFA-Cup-Siege (1975, 1979) und weitere Finalteilnahmen in den internationalen Wettbewerben, so stand man 1977 im Finale um den Europapokal der Landesmeister dem FC Liverpool gegenüber.

Die Bilanz der Borussia auf dem Betzenberg ist durchaus respektabel. Bei 43 Gastspielen stehen für Mönchengladbach 15 Siege und sieben Unentschieden zu Buche, während der FCK 21-mal triumphierte. In der vergangenen Spielzeit waren die Roten Teufel im eigenen Stadion allerdings klar überlegen. Tiffert, Nemec und Lakic trafen beim 3:0-Heimsieg des FCK. Allerdings war es damals auch ein Duell auf Augenhöhe und im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga.

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