Superlative gibt es beim FCB zu Hauf: Ob die 22 Meistertitel, die 15 Pokalsiege, 10 Triumphe in Supercup und Ligapokal oder die über 150.000 Mitglieder – national sind die Münchner der mit großem Abstand erfolgreichste Club und eine absolute Ausnahmeerscheinung des deutschen Fußballs. Ja selbst den Vergleich mit den internationalen Spitzenclubs braucht man in der bayerischen Landeshauptstadt nicht zu scheuen. Mit vier Champions-League-Titeln (ehemals Europapokal der Landesmeister), zweien im Weltpokal, sowie jeweils einem Triumph im Europapokal der Pokalsieger und im UEFA-Cup gehört der FCB auch hier zu den Größten.
Doch selbst ein Club wie der FC Bayern München hat einst einmal klein angefangen. Nachdem der im Jahr 1900 aus dem MTV München hervorgegangen war, spielte er in den Anfangsjahren zunächst keine besondere Rolle im nationalen Titelkampf. Ein zweiter Platz bei den Süddeutschen Meisterschaften aus dem Jahr 1910 blieb lange Zeit der einzige Erfolg und es dauerte bis ins Jahr 1932, ehe man seinen ersten der heute so zahlreichen Deutschen Meistertitel feiern konnte. Nachdem der Krieg den Fußball in der Bundesrepublik dann auf Jahre hinaus lahm gelegt hatte, fanden die Münchner jedoch nur schwer wieder Anschluss an diesen Erfolg. Der Fall in die sportliche Bedeutungslosigkeit gipfelte 1955 gar im ersten und einzigen Abstieg der Vereinsgeschichte und als knapp zehn Jahre später die Bundesliga gegründet wurde, erhielten die Bayern keinen Startplatz.
Doch die Zurückstufung in die Regionalliga, noch heute von vielen als ungerecht empfunden, war gleichzeitig auch der Ausgangspunkt für die einmalige Erfolgsgeschichte des Clubs. Denn in dieser Zeit verpflichtete der FCB der Reihe nach drei hoffnungsvolle Talente mit den Namen Sepp Maier, Franz Beckenbauer sowie Gerd Müller und legte damit den Grundstein für seinen kometenhaften Aufstieg. Nach dem DFB-Pokalsieg 1966 gewann man ein Jahr später mit dem Europapokal der Pokalsieger seinen ersten internationalen Wettbewerb und in den 70er Jahren schwangen sich die Bayern unter Trainer-Legende Udo Lattek endgültig zum überragenden Club der Bundesliga auf.
Vier Meisterschaften bis 1974, drei weitere DFB-Pokalsiege sowie der sensationelle dreifache Triumph im Europapokal der Landesmeister (1974-1976) stammen aus dieser Zeit, womit sich der FC Bayern nicht nur eine Vormachtstellung in Deutschland, sondern auch internationalen Ruhm erarbeitete. Die Ausnahmestellung in der Bundesliga haben die Münchner bis heute nicht mehr abgegeben. Sechs Meistschaften in den 80ern, vier in den 90ern und sechs weitere seit der Jahrtausendwende sprechen Bände und machen den FC Bayern ohne Zweifel zum größten Verein in Deutschland. Und doch … eine Reise war dem Rekordmeister in all den Jahren stets unangenehm: Und zwar die zum 1. FC Kaiserslautern auf den teuflisch heißen Betzenberg.