Es war der 27. August 2010 und diesen Tag wird beim FCK wohl keiner so schnell vergessen. Erstes Bundesliga-Heimspiel nach schier unendlich langen Jahren der Zweitklassigkeit, Flutlicht am Freitagabend auf dem Betzenberg, die Bayern zu Gast und dann das! Durch Treffer von Ivo Ilicevic und Srdjan Lakic besiegten die Roten Teufel den haushohen Favoriten aus der bayrischen Landeshauptstadt. Der FCK war wieder angekommen im Fußball-Oberhaus. Und wie…
Dass es in diesem Jahr noch schwerer wird, diesen Überraschungserfolg zu wiederholen, ist allen Beteiligten beim FCK klar. Schließlich haben die Bayern die vergangene Spielzeit ohne Titel auf dem dritten Platz abgeschlossen und im Sommer noch einmal kräftig aufgerüstet. Vor allem die Defensive wurde mit dem Brasilianer Rafinha sowie den deutschen Nationalspielern Jérôme Boateng und Manuel Neuer, der sich mit sehr guten Leistungen in der Champions League und in der Nationalmannschaft auch international einen Namen gemacht hat, massiv verstärkt. Zudem kamen mit dem Zweitliga-Torschützenkönig Nils Petersen sowie dem Japaner Takashi Usami auch für die Offensive zwei hoffnungsvolle Talente, die dem Kader noch mehr Tiefe geben sollen. Nimmt man dazu noch die ohnehin schon bei den Münchnern angestellten Stars, wie Schweinsteiger, Badstuber, Lahm, Müller, Gomez, Robben und Ribery, so erhält man eine Mannschaft, mit sehr hoher Qualität in der Bundesliga und auch in Europa.
Erarbeitet haben sich die Münchner Bayern ihre bundesweite Vormachtstellung vor allem in den 70er-Jahren. Unter Trainer-Legende Udo Lattek schwang man sich endgültig zum überragenden Club der Bundesliga auf. Vier Meisterschaften bis 1974, drei weitere DFB-Pokalsiege sowie der sensationelle dreifache Triumph im Europapokal der Landesmeister (1974-1976) stammen ebenfalls aus dieser Zeit, womit sich der Verein auch internationalen Ruhm verdient hatte. Bis heute haben die Bayern nun vier Champions-League-Titel (ehemals Europapokal der Landesmeister), zwei Weltpokale, jeweils einen Europapokal der Pokalsieger und UEFA-Cup sowie 22 Meistertitel und 15 DFB-Pokalsiege gesammelt – eine herausragende Bilanz.
Und dennoch: Einen Gegner haben die Münchner seit jeher gefürchtet – den 1. FC Kaiserslautern. Obwohl man in 83 Bundesliga-Begegnungen mehr als doppelt so viele Siege (45) wie Niederlagen (22) gegen den FCK feiern konnte, sind die Roten Teufel immer ein unangenehmer Gegner für den FCB. Legendäre Pleiten wie das 4:7 auf dem Betzenberg oder das 0:1 zum Auftakt der Lautrer Meistersaison 1998 haben ihren festen Platz in der Bundesliga-Historie. Und auch die aktuelle Mannschaft bekam ja in der vergangenen Spielzeit zu spüren, dass man beim FCK stets besonders motiviert ist, wenn es gegen die Bayern geht. Man ist also gewarnt bei den Münchnern. Doch was das bringt, wenn sich der Betzenberg mal wieder zur Hölle entwickelt, bleibt abzuwarten.