Ein Grund warum es beim 1. FC Nürnberg in dieser Spielzeit nicht ganz so gut läuft wie in der vergangenen Saison sind sicherlich auch die schmerzhaften Abgänge, die der Club im Sommer zu verschmerzen hatte. Mit den technisch äußerst versierten Mittelfeldspielern Memeth Ekici und Ilkay Gündogan, dem vom VfB Stuttgart geliehenen Stürmer Julian Schieber sowie Kapitän und Abwehrchef Andreas Wolf brachen in allen Mannschaftsteilen entscheidende Leistungsträger weg. Und auch wenn die im Gegenzug verpflichteten Neuzugänge wie Markus Feulner, Timm Klose, Tomas Pekhart oder auch der Ex-Lautrer Alexander Esswein keineswegs enttäuschten, so brauchten sie doch eine Weile, um als Team wieder so gut zu funktionieren wie im so erfolgreichen Vorjahr.

Nach Platz 15 am Ende der Hinrunde schienen sich die „Clubberer“ zu Beginn des Jahres stabilisiert zu haben. 13 Punkte holte man aus den ersten sieben Spielen nach der Winterpause und kletterte damit zwischenzeitlich bis auf Platz neun. Doch weil das Mittelfeld der Bundesliga-Tabelle in dieser Saison ziemlich eng zusammengerückt ist, war die Freude darüber nur von kurzer Dauer. Teams wie Freiburg und Augsburg starteten plötzlich beeindruckende Serien und schnell war der Club zurück im Kampf um den Klassenerhalt. Immerhin ein kleiner Trost für die Nürnberger: Sollten sie am Ende der Spielzeit Rang 16 belegen, haben sie in den Entscheidungsspielen zumindest gute Karten. Denn der Club ist der inoffizielle „Relegationsmeister“ und hat sich in den ersten beiden Spielzeiten seit Wiedereinführung der Relegation stets über diese Finalspiele die Zugehörigkeit zur Bundesliga gesichert.

Eigentlich will man jedoch diesen Umweg in Nürnberg gerne vermeiden. Und angesichts des bereits nachgewiesenen Potentials der jungen Mannschaft aus Franken, sollte das auch keinerlei Problem darstellen. In den größten Jahre der Vereinsgeschichte, die den Nürnbergern bis heute Platz zwei in der Meister-Statistik der Bundesliga beschert, hatte der Club mit dem Abstieg meist nichts zu tun. Zwischen 1920 und 1936 errangen die Franken nämlich gleich sechsmal die Deutsche Meisterschaft. Spieler des FCN stellten phasenweise die Hälfte der Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft. In den Jahren 1948, 1961 und 1968 ließen die „Clubberer“ dann noch drei weitere Meistertitel folgen. Dazu gesellen sich außerdem noch vier Titel im DFB-Pokal, der letzte im Jahr 2007 gegen den VfB Stuttgart. In den 1920er-Jahren baute die Stadt mit dem Städtischen Stadion eine moderne Sportstätte mit Aschenbahn und angeschlossenem Schwimmbad, die noch heute mit dem neuen Namen „easyCredit-Stadion" Heimat des Nürnberger Bundesliga-Teams ist.

Trotz aller Titel und Tradition: Den FCK haben die Nürnberger über all die Jahre regelrecht fürchten gelernt. Von mittlerweile 28 Gastspielen im Fritz-Walter-Stadion konnten die Nürnberger nämlich bis heute nur sechs gewinnen. Weil man davon abgesehen zudem lediglich vier Unentschieden erreichte, fällt die Bilanz mit 18 Heimsiegen deutlich zu Gunsten der Roten Teufel aus. Allerdings: Von den wenigen Siegen, die dem „Club“ auf dem Betzenberg glückten, stammt einer aus dem Vorjahr. Durch Tore von Eigler und Mak besiegte der FCN die Roten Teufel damals mit 2:0. Und auch aus dem Hinspiel (0:1), dürfte der FCK noch eine Rechnung offen haben.

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