Nach dem bitteren Abstieg aus der Bundesliga leitete der 1. FC Köln vor der Saison einen Umbruch ein. Einige langjährige Leistungsträger verließen den Verein. Insgesamt umfasste die Liste der Abgänge im Sommer 2012 sage und schreibe 22 Spieler. Darunter fanden sich so prominente Namen wie Milivoje Novakovic, Michael Rensing, Emanuel Petit, Pedro Geromel, Sascha Riether und
natürlich: Lukas Podolski. Der Angreifer, der zuletzt Heilbringer, Torjäger und Clubikone in einer Person war, wechselte zum FC Arsenal. Auch der Trainerposten wurde mit Holger Stanislawski neu besetzt. Abgesehen von den wenigen verbliebenen Routiniers, wie beispielsweise Christian Eichner oder Kapitän Miso Brecko, beschäftigt der 1. FC Köln einige Akteure unter 25 Jahren und hat mit einem Altersdurchschnitt von 24,1 eine junge Mannschaft. Ein Umstand, den man zu Beginn der Saison mit dem vielzitierten „Lehrgeld“ bezahlte. Nach sechs Spieltagen war man Vorletzter, die Hinrunde schlossen die Kölner letztlich auf Rang zehn ab.
Spätestens im Jahr 2013 kam der „Effzeh“ jedoch gut in Fahrt und blies zur Aufholjagd. In den ersten sieben Spielen holte man 17 Punkte, kassierte dabei nur zwei Gegentore und kletterte auch in der Tabelle Stück für Stück nach oben. Längst sind die Kölner nun auch wieder ein heißer Kandidat für den Bundesliga-Aufstieg. Obwohl erst 1948 aus der Fusion des Kölner BC mit der Spvgg. Sülz 07 entstanden, gehört der „Effzeh“ zu den absoluten Traditionsteams im deutschen Fußball. Bis zum ersten Abstieg 1998 war der Verein permanentes Mitglied in der höchsten Spielklasse und hat sich 1964 als erster Meister der neugegründeten Bundesliga einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert. Seither ist jedoch viel passiert. Vier Abstiege, drei Aufstiege hat Köln mittlerweile zu verzeichnen. In der laufenden Saison versucht man diese Bilanz nun wieder auszugleichen.
Dabei ist der FCK für die Kölner nicht nur der Hauptkonkurrent sondern auch so etwas wie der Angstgegner. Seit 1990 konnte Köln lediglich zwei Pflichtspiele gegen Kaiserslautern für sich entscheiden. Vor allem bei Gastspielen im Fritz-Walter-Stadion gingen die Kölner meist leer aus. In 48 Duellen auf dem Betzenberg verließ der „Effzeh“ lediglich fünf Mal als Sieger das Feld. Auch legendäre Siege, wie etwa der 6:2-Sieg im Müngersdorfer-Stadion, das den Roten Teufeln die Meisterschaft 1991 sicherte oder das 3:0 am letzten Spieltag der Saison 2007/08, dürften vielen FCK-Fans noch in guter Erinnerung sein. Gewarnt ist man in Kaiserslautern natürlich trotzdem. Der letzte Auswärtserfolg der Kölner liegt schließlich keineswegs lange zurück. Am 20. Spieltag der vergangenen Saison entführten sie durch einen 1:0-Erfolg die drei Punkte vom Betzenberg. Von den Spielern, die letztes Jahr auf dem Platz standen, dürften jedoch nur noch eine Handvoll übrig geblieben sein. Die Karten sind also neu gemischt. Nun wird sich zeigen, wer in der finalen Phase der Saison das bessere Blatt hat.