Dabei ist „de Effzeh“, wie der Club bei seinen Anhänger liebevoll genannt wird, im Vergleich zu anderen Bundesliga-Dinosauriern eigentlich ein verhältnismäßig junger Verein. Nachdem vor dem 2. Weltkrieg gleich mehrere Kölner Clubs mit mäßigem Erfolg um die West- bzw. Süddeutsche Meisterschaft spielten kam es erst 1948 zur zweckorientierten Fusion des Kölner BC mit der Spvgg. Sülz 07 und somit zur Geburt des 1. FC Köln. Unter dem Motto „Wollen Sie mit mir Deutscher Meister werden?“ und der Leitung des noch heute legendären Präsidenten Franz Kremer, vereinigten sich die ambitionierten Konkurrenten um den sportlichen Erfolg zu beschleunigen. Dies gelang in beeindruckender Weise, auch wenn sich die Anhänger des Clubs noch 14 Jahre gedulden mussten, ehe unter dem Kroaten Tschik Cajkovski der Leitspruch der Gründerjahre erstmals Realität wurde. Nach einer ganzen Reihe von Meisterschaften in der Oberliga West und den damit verbundenen acht Teilnahmen an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, besiegte Köln im Finale 1962 den 1. FC Nürnberg mit 2:0 und feierte damit den ersten überregionalen Titel der Vereinsgeschichte.
Der Club aus Deutschlands viertgrößter Stadt hatte sich damit entgültig in Deutschlands Fußball-Elite etabliert und nach der Vize-Meisterschaft 1963 trug man sich ein Jahr später als erster Meister der neugegründeten Bundesliga in die Geschichtsbücher ein. Maskottchen der Kölner war bereits seit 1950 der berühmte Geißbock Hennes I. der schon bald auch seinen Platz im Vereinswappen fand und die Kölner Kicker somit als „Geißbockelf“ zum Vorzeigeclub Deutschlands machte, welcher auch international immer wieder für Furore sorgte. Mit dem DFB-Pokal-Triumph 1968 endete allerdings diese große Ära des 1. FC Köln. Fortan übernahmen andere Vereine wie Bayern München und Intim-Feind Borussia Mönchengladbach das Kommando in Deutschland. Der Club aus der rheinischen Metropole musste sich bis 1977 gedulden, ehe unter Coach Hennes Weisweiler zunächst der DFB-Pokal und ein Jahr später sogar das Double inklusive des dritten und bis heute letzten Deutschen Meistertitels gefeiert werden konnte.
Und dennoch: Auch wenn der 1. FC Köln in der Folgezeit bis auf den vierten DFB-Pokalsieg 1983 keine weiteren Titel vorzuweisen hat, gehörte der Verein stets zu den Top-Adressen in Deutschland, feierte nationale wie internationale Achtungserfolge (z.B. Vizemeister 1982, 1989, 1990 und UEFA-Cup-Finalist 1986) und brachte reihenweise Topspieler wie beispielsweise Wolfgang Overath, Harald Schumacher, Bernd Schuster oder Pierre Littbarski hervor. Bis zum ersten Abstieg 1998 war der „Effzeh“ außerdem permanent Mitglied in Deutschlands höchster Spielklasse und damit ein fester Bestandteil des deutschen Profi-Fußballs.
In den vergangenen Jahren jedoch hat der 1. FC Köln ein wenig von diesem einstigen Ruhm verspielt. Zwölf Trainer hatten die „Geißböcke“ seit 1998 und zwischen 2002 und 2008 stieg man dreimal ab und dreimal auf. Unter einem finanziellen Kraftaufwand stemmten die Kölner in den vergangenen Spielzeiten Transfers wie den von Lukas Podolski oder Stars wie Emanuel Petit. Der Kader hat deshalb definitiv wieder viel Potential – einzig der sportliche Erfolg aus der großen Vergangenheit hat sich bisher noch nicht eingestellt.

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