Nun begann das Unternehmen Aufstieg für die Rheinländer mit neuem Trainer, Peter Stöger, und vor allem in der Offensive vielfach neuem Personal, aber erst einmal durchwachsen. Dreimal hintereinander lautete das Endergebnis 1:1, was Fans und Verantwortliche gleichermaßen im Unklaren darüber ließ, wo die Mannschaft nun eigentlich wirklich steht. Drei Siege aus vier Spielen später sieht die Lage aus Kölner Perspektive schon deutlich besser aus: Der FC steht, noch immer ungeschlagen, mittlerweile auf dem Relegationsrang drei, nur einen Punkt hinter Union Berlin und Greuther Fürth.
Besonders der beeindruckende 4:0-Sieg im Montagsspiel bei Energie Cottbus, das schon zur Halbzeit beim Stand von 3:0 für die Gäste entschieden war, sollte den Lauterern eine Warnung sein – dieses Team scheint sich gefunden zu haben. Der österreichische Coach Stöger, der im Sommer von Austria Wien als Meister Österreichs in die Domstadt gewechselt ist, macht mittlerweile nicht mehr nur durch seine auffällige rot-weiße Brille auf sich aufmerksam, sondern auch durch stark verbesserte Leistungen seiner Elf. Zusammen mit seinem Sportdirektor Jörg Schmadtke, ebenfalls neu, will er dafür sorgen, dass es im zweiten Anlauf klappt mit dem Wiederaufstieg der Kölner.
Acht Neue hat Schmadtke alleine für die eher offensiven Positionen geholt, darunter neben den aktuellen Toptorschützen und Ex-Mainzern Anthony Ujah und Marcel Risse (je vier Treffer) auch das ehemalige Lauterer Talent Daniel Halfar. Ein spektakuläres Comemack feierte im Stadion der Freundschaft derweil Patrick Helmes, der in seinem ersten Spiel für die Kölner seit seiner Last-Minute-Rückkehr vom VfL Wolfsburg nur 111 Sekunden benötigte, um wieder zu treffen. Bei der Demontage der Lausitzer harmonierte der Ex-Nationalspieler bereits sehr gut mit dem 22 Jahre alten Nigerianer Ujah und legte ihm auch selbst noch einen seiner beiden Treffer auf. Ein Duo also, das seine Gefahr bereits im ersten gemeinsamen Einsatz mehr als deutlich gezeigt hat. Das 4-4-2, wie es Stöger nun spielen lassen kann, entlastet Ujah sichtlich.
Der Trainer selbst musste seinerseits in die Tasche greifen, er verpasste in der vergangenen Woche nämlich wegen eines defekten Flugzeugs die rechtzeitige Heimreise aus Österreich und das Training seiner Mannschaft – ein Missgeschick, mit dem er der Form seines Teams aber ganz offensichtlich nicht geschadet hat.