Der HSV und der FCK sind beide noch unbesiegt im Jahr 2025. Vor dem Topspiel am Freitagabend haben wir uns die Hamburger etwas genauer angesehen.

Am 12. Mai 2018, um 17.36 Uhr war es so weit: Der HSV stieg erstmals in seiner Geschichte in die Zweite Liga ab. 54 Jahre und 261 Tage war der „Dino“, seit der Gründung der Bundesliga im Jahr 1963, ununterbrochen Mitglied der obersten deutschen Spielklasse. 2001 installierte der Verein eine Stadionuhr im heimischen Volksparkstadion, die die Dauer anzeigte, wie lange die Hansestädter in der Bundesliga spielten, bis zu jenem Tag im Mai 2018. Heute hat die Uhr ihren Platz im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund und der HSV – durch die Aufstiege von Stadtrivale FC St. Pauli und Holstein Kiel im vergangenen Sommer – seit dieser Saison den Titel „Zweitliga-Dino“ inne.

Die Vergangenheit mit dem HSV

Die Partie am Freitagabend wird das 99. Duell zwischen den beiden Bundesliga-Gründungsmitgliedern. 29 Siege konnten die Lautrer bejubeln, 25-mal trennten sich die Teams Remis und 44 Niederlagen mussten die Roten Teufel einstecken. Nach zwei Spielen um die Deutsche Meisterschaft, 88 Bundesliga-Begegnungen und drei Spielen im DFB-Pokal dauerte es zehneinhalb Jahre, bis sich die beiden Traditionsvereine wieder miteinander messen durften. Seit 2022 standen sich die Mannschaften fünfmal in Liga 2 gegenüber. Beide konnten einmal gewinnen, in drei Spielen wurden die Punkte geteilt. Das Hinspiel endete sehr bitter für die Roten Teufel. Bis kurz vor dem Ende führten die Pfälzer mit 2:1, ehe HSV-Stürmer Davie Selke tief in der Nachspielzeit für die Hamburger traf und seinem Team mit dem 2:2 einen Punkt auf dem Betzenberg sicherte. Beim letzten Gastspiel im Volksparkstadion verloren die Roten Teufel mit 1:2. Der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich durch Top-Torjäger Ragnar Ache reichte nicht, um Punkte aus der Hansestadt mitzunehmen.

Auf dem Platz gibt es kein Wiedersehen: Robert Glatzel wird dem HSV am Freitag nicht zur Verfügung stehen.

In der aktuellen Spielzeit stehen zwei ehemalige Lautrer im Kader der Rothosen: Robert Glatzel und Matheo Raab, beide werden aber gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber ausfallen. Glatzel stand zwei Spielzeiten beim FCK unter Vertrag. Anfangs spielte der Stürmer noch für die Zweitvertretung der Roten Teufel, in denen er sich mit 46 Spielen und 27 Toren für die Profi-Mannschaft empfahl. Dort erzielte er in 19 Partien vier Tore und wechselte im Sommer 2017 zum FC Heidenheim. In den drei Saisons, in denen er nun für den HSV spielt, war er immer vereinsinterner Top-Torjäger. Nach langer Verletzungspause ist der Angreifer zuletzt wieder ins Training zurückgekehrt, ein Einsatz gegen die Roten Teufel käme aber noch zu früh.

Torhüter Matheo Raab war seit der Saison 2017/18 bei der zweiten Mannschaft des FCK aktiv, für die er 27-mal auf dem Platz stand. In der Spielzeit 2020/21 gelang ihm der Sprung zu den Profis, bei denen er 44-mal das Tor hütete. 2022 stieg er als Stammtorwart mit den Lautrern in die 2. Bundesliga auf und wechselte anschließend zum HSV. Trainiert wird er auch beim HSV von Torwarttrainer Sven Höh, der zuvor von 2009 bis 2021 zwölf Jahre lang in verschiedenen Funktionen für den FCK tätig war.

Seit Mai ist zudem Stefan Kuntz Sportvorstand beim HSV. Für den FCK stand er zwischen 1989 und 1995 170-mal auf dem Platz und erzielte dabei 70 Tore. Von 2008 bis 2016 war er Vorstandsvorsitzender der Pfälzer.

Beim FCK stehen vier Spieler mit HSV-Vergangenheit im Kader, drei von ihnen sind in der Hansestadt geboren. Faride Alidou, Aaron Opoku und Frank Ronstadt durchliefen allesamt die Jugendmannschaften der Rothosen. Während Opoku 2020 für die Profis debütierte (insgesamt fünf Einsätze) und Alidou ein Jahr später seinen ersten Profieinsatz feierte (insgesamt 27 Spiele), blieb Ronstadt ein Einsatz für die erste Mannschaft nicht vergönnt. Zudem absolvierte Jan Gyamerah zwischen 2019 und 2022 56 Spiele für den HSV, ehe er zum 1. FC Nürnberg wechselte.

Jan Gyamerah ist am Freitag einer von vier Spielern, der auf seinen ehemaligen Verein trifft.

So lief’s bisher für den HSV

Der HSV spielt seine siebte Zweitligasaison. Noch nie haben die Rothosen die Runde schlechter als Platz vier abgeschlossen, sowieso standen sie nur an drei der 226 Spieltagen Zweitklassigkeit in der unteren Tabellenhälfte. Auch in dieser Saison sind die Hamburger gut in Form, stehen mit 39 Punkten auf dem zweiten Platz und weisen zahlreiche Top-Werte auf: Erst dreimal hat der HSV verloren. 48 erzielte Tore, vier Spieler mit sechs oder mehr Toren und nur ein Spiel, in dem die Hansestädter ohne eigenen Torerfolg (0:1 in Hannover) blieben – die Offensive ist das Herzstück des HSV. Bezeichnend ist der Lauf von Toptorjäger Davie Selke, der in den letzten sechs Spielen sieben Tore erzielte. Im heimischen Volksparkstadion hat der HSV noch kein Spiel verloren, in den letzten fünf Heimspielen spielten sie jedoch viermal Unentschieden. Seit Merlin Polzin, mit 34 Jahren der jüngste aller Zweitligatrainer, das Traineramt von Steffen Baumgart Ende November übernahm, hat der HSV nicht mehr verloren – fünf Siege und vier Unentschieden stehen zu Buche. Wie der FCK sind auch die Hamburger 2025 noch ohne Niederlage. Nach zwei Siegen gegen Köln (1:0) und in Berlin (3:2), folgte ein 2:2-Unentschieden gegen Hannover 96. In Münster gewannen die Rothosen mit 2:1, mussten sich am vergangenen Spieltag jedoch mit einem 1:1-Unentschieden beim Schlusslicht SSV Jahn Regensburg zufriedengeben.

Das sagt der Gegner

HSV-Chefcoach Merlin Polzin erwartet ein „großes Spiel am Freitagabend, weil zwei Vereine aufeinandertreffen, die eine gewisse Power haben“, wie er auf der Pressekonferenz verriet. Er bezeichnet den FCK als eine richtig gute Mannschaft, aus der Markus Anfang im Laufe der Saison ein sehr stabiles Mannschaftgefüge geschaffen hat. „Sie sind das formstärkste Team und haben sich im Winter nochmal extrem verstärkt und stehen für eine Geschlossenheit, bei der es gar nicht so einfach ist, Tore zu erzielen – da wird sehr viel auf uns zukommen, dagegen müssen wir uns wehren, das ist das Ziel für Freitagabend“, so der Trainer weiter. Auch im Hinspiel, bei dem Polzin noch als Co-Trainer agierte, habe man gespürt, welche Kraft im FCK steckt. Der Chef der Rothosen formuliert aber auch eine klare Anspruchshaltung: „Wir wollen Gewinner sein, wir wollen jedes Spiel auf Sieg spielen.“

Noah Katterbach, Bakery Jatta, Immanuel Pherai, Aboubaka Soumaharo sowie die Ex-Lautrer Matheo Raab und Robert Glatzel fallen verletzungsbedingt aus. Emir Sahiti fehlt dem HSV zudem gesperrt.

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