In Ulm startete der FCK Anfang August mit einem Sieg in die neue Saison. Am Samstag kommt der SSV zum Rückrundenauftakt auf den Betze.

Das Ulmer Münster hat den höchsten Kirchturm der Welt. Der Sage nach standen die Ulmer beim Bau jedoch vor einem Problem: Ein besonders großer Balken, der für den Bau der Kirche benötigt wurde, passte nicht durch das Stadttor. Sie waren deswegen sogar kurz davor, das Tor einzureißen, doch dann sahen sie einen Spatzen. Dieser hatte einen Zweig im Mund und flog längs durch das Tor. Das brachte auch die Ulmer auf die Idee, den Balken auf diese Weise durch das Tor zu transportieren und nicht quer. Diese Erzählung sorgt auch dafür, dass die Ulmer Fußballmannschaft heute „Die Spatzen“ heißt.

Die Vergangenheit mit den Spatzen

Zeit für sportliche Geschichten: Die Partie am Samstag ist erst das fünfte Aufeinandertreffen der beiden Vereine. Erstmals standen sich die Ulmer und die Roten Teufel im Dezember 1985 im DFB-Pokal-Achtelfinale gegenüber. Ulm, zum damaligen Zeitpunkt in der Oberliga Baden-Württemberg aktiv, bot dem Bundesligisten aus Kaiserslautern lange die Stirn, musste sich nach der Verlängerung allerdings mit 3:4 geschlagen geben. Für den FCK trafen Wolfram Wuttke (1:1, 59. Minute), Leo Spielberger (1:2, 69.), Hans Werner Moser (2:3, 105.) und Wolfgang Wolf (2:4, 108.).

Auch in der Saison 1999/2000 – es war die bisher einzige Runde im deutschen Oberhaus für die Spatzen – begegneten sich die beiden Teams. Das Hinspiel konnte Ulm für sich entscheiden, auf dem Betze bejubelten die FCK-Fans in der Rückrunde dann einen 6:2-Erfolg. Igli Tare erzielte einen Hattrik, Jörgen Pettersson einen Doppelpack und der Ulmer Uwe Grauer ein Eigentor. Erst 24 Jahre später, Anfang August des letzten Jahres, kam es zum erneuten Aufeinandertreffen zwischen den Pfälzern und dem SSV.

Zum Auftakt der Zweitligasaison gastierte der FCK im Donaustadion. Bis in die Schlussphase lagen die Lautrer gegen den Drittliga-Aufsteiger und -Meister zurück, konnten die Partie allerdings binnen sechs Minuten in einen 2:1-Erfolg drehen. Für die Tore sorgten Boris Tomiak und Aaron Opoku.

Lucas Röser nach dem Liga-Auftakt 2024/25 im Gespräch mit alten Kollegen.

Drei Spieler in den Reihen der Ulmer schnürten in der Vergangenheit die Schuhe für den FCK. Johannes Reichert (auf dem Titelbild dieses Beitrags im Zweikampf mit Daniel Hanslik), der seine Karriere in Ulm begann und 2014/15 zur zweiten Mannschaft des FCK wechselte, absolvierte 50 Spiele in der Regionalliga Südwest, stand außerdem in fünf Spielen im Profikader, wurde jedoch nicht eingesetzt. Nach zwei Spielzeiten in der Pfalz kehrte Reichert zu den Spatzen zurück und führte seinen Heimatverein als Kapitän von der Regionalliga Südwest bis in die 2. Bundesliga.

Auch Lucas Röser läuft für den SSV auf. Der Stürmer kam 2019 von Dynamo Dresden auf den Betze. Auch wegen einer halbjährigen Leihe und einem Kreuzbandriss kam Röser beim FCK auf lediglich 40 Pflichtspiele – davon nur zwei über die volle Distanz – in denen ihm sechs Tore gelangen. Seit 2022 steht der Stürmer bei Ulm unter Vertrag, im Hinspiel fehlte Röser verletzt.

Unter der Woche konnten die Ulmer einen Neuzugang vermelden: Oliver Batista Meier hat sich den Spatzen angeschlossen. Gleich in seinem ersten Spiel geht es in seine Geburtsstadt Kaiserslautern, wo er bis 2016 in den Nachwuchs-Abteilungen der Roten Teufel spielte. 2016 wechselte der heute 23 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler zur U17 des FC Bayern München, ehe ihn sei Weg über Heerenveen, Dresden, Verl und Zürich in die Münsterstadt führte.

So lief’s bisher für den SSV

Nach dem Durchmarsch von der Regionalliga Südwest in die 2. Bundesliga beendeten die Spatzen die Hinrunde mit 14 Punkten auf dem 16. Tabellenplatz. Seit nunmehr fünf Spieltagen belegen sie den Relegationsrang. Nach nur einem Punkt aus den ersten fünf Spielen folgten Ende September zwei Siege in Folge – gegen die SV Elversberg (3:1) und gegen Eintracht Braunschweig (3:1). Seitdem konnte der SSV jedoch keinen Dreier mehr bejubeln und hat damit die wenigsten Siege im deutschen Unterhaus auf dem Konto.

Betrachtet man lediglich die Gegentore aller Zweitligisten, überrascht es hingegen, dass die Spatzen auf Platz 16 stehen: Mit nur 20 kassierten Toren weist Ulm (nach Hannover, 17 Gegentore), die beste Abwehr der Liga auf. In puncto Unentschieden führt der SSV die Statistik mit acht Remis an, ganze vier Partien endeten torlos. In sieben der vergangenen acht (!) Spiele mussten sich die Spatzen die Punkte mit der Konkurrenz teilen, hinzu kommt eine Niederlage. Keine Mannschaft wartet so lange auf einen Sieg. Das liegt auch daran, dass Ulm bisher lediglich 16-mal eigene Treffer bejubeln konnte, nur Regensburg (9 Tore) ist in dieser Hinsicht schwächer. Bester Scorer auf Seiten der Spatzen ist der 19-jährige Maurice Krattenmacher mit sieben Torbeteiligungen (2 Tore, 5 Vorlagen).

Wie der FCK nutzte auch die Mannschaft von Thomas Wörle die Winterpause für zwei Testspiele: Gegen den Drittligisten Erzgebirge Aue stand es am Ende 2:2, den zweiten Test gegen den österreichischen Erstligisten SCR Altach verloren die Spatzen mit 0:1.

Das sagt der Gegner

Ulm-Chefcoach Thomas Wörle blickt auf ein „spannendes, attraktives und reizvolles Spiel“. Da der Trainer ein Duell erwartet, in dem seine Mannschaft viel in der Defensive sein wird und kompakt agieren muss, erwartet er Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft: „Das Wichtigste wird sein, als Team aufzutreten. Wir dürfen nicht nur miteinander spielen und kämpfen, sondern auch füreinander.“

Wörle weiter: „Lautern ist ein wuchtiger Verein, das werden wir auch zu spüren bekommen.“ Die Aufgabe in Kaiserslautern vor knapp 45.000 Zuschauern zu spielen, empfindet er als sehr anspruchsvoll. Die Roten Teufel beschreibt er als eine sehr erfahrene, routinierte Mannschaft, die eine dominante Spielanlage hat, aber jederzeit auch durch das Umschaltspiel gefährlich werden kann. Auch wenn der Übungsleiter seine Mannschaft als Underdog in der Partie sieht, blickt er zuversichtlich auf das erste Pflichtspiel des Jahres, denn auch im Hinspiel haben die Spatzen „in einigen Phasen des Spiels auf Augenhöhe agiert“, wie Wörle rückblickend sagt.

Dennis Chessa, der an bisher 16 der 17 Spieltagen zum Einsatz kam, fehlt gelbgesperrt. Zudem sind Thomas Geyer und Felix Higl noch fraglich.

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