Zweiter Februar, zweites Heimspiel, zweiter Aufsteiger: Alte Bekannte kommen zurück zum Betzenberg. Ein besonderes Duell in der Vergangenheit. Wir haben uns Preußen Münster etwas genauer angesehen.
Berliner Olympiastadion, 30. Juni 1951: Erst das dritte Mal wird der Meister der Bundesrepublik Deutschland ausgespielt. Die Lautrer beendeten die Gruppenphase auf Platz 1, nachdem sie sich gegen den FC Schalke 04, die SpVgg Fürth und den FC St. Pauli durchsetzen konnten. Der FCK stand also im Finale – und gewann. Es war der Auftakt der goldenen Generation um die FCK-Legenden und späteren Weltmeister Werner Kohlmeyer, Werner Liebrich, Horst Eckel, Fritz Walter und Ottmar Walter. Letzterer war es, der mit einem Doppelpack den Rückstand im Finale drehte und den Sieg besorgte. Der Gegner im Endspiel? Preußen Münster.
Die Vergangenheit mit Preußen Münster
Erst acht Begegnungen gab es mit Preußen Münster, die Bilanz liegt aktuell klar auf Seiten der Münsteraner: Der FCK konnte nur zwei Aufeinandertreffen gewinnen und verlor vier Begegnungen. Das Finale um die Deutsche Meisterschaft war das erste Duell der beiden Bundesliga Gründungsmitglieder, die sich in der Premierensaison 1963/64 zwei weitere Male begegneten. Es dauerte 54 Jahre, ehe die Teams danach wieder aufeinandertrafen – in der 3. Liga. Vier Spiele konnte der FCK während seiner Drittklassigkeit nicht gegen Münster gewinnen. Erst am 3. Spieltag der laufenden Saison, als sich beide Mannschaften das erste Mal im deutschen Unterhaus begegneten, konnte der FCK nach zuvor sechs erfolglosen Spielen wieder Münster besiegen. Das Tor des Tages besorgte Ragnar Ache, der in der 86. Minute zum 1:0-Sieg einköpfte und den Roten Teufeln einen gelungenen Saisonstart mit sieben Punkten aus drei Spielen bescherte.
Drei Münsteraner kehren zurück an die alte Wirkungsstätte: Seit nun mehr fünf Jahren steht Sascha Hildmann als Cheftrainer des SCP an der Seitenlinie. Der gebürtige Lautrer, selbst einst aktiv gewesen für die Zweitvertretung der Roten Teufel, hat mit Münster den Durchmarsch von der Regionalliga West bis in die Zweite Liga geschafft. Zuvor war Hildmann 33 Spiele als Cheftrainer für den FCK verantwortlich. 14 Siege, neun Unentschieden und zehn Niederlagen gab es für den FCK unter seiner Leitung zwischen Dezember 2018 bis September 2019.
Zu seinen Schützlingen zählten damals wie heute Florian Pick und Dominik Schad. Pick, der bereits in der Jugend für die Roten Teufel auflief, spielte zwischen 2018 und 2020 bei den FCK-Profis. 23 Tore und 18 Vorlagen in 80 Spielen stehen in seiner Vita.
Dominik Schad gelang der Aufstieg 2022 mit dem FCK. Beim 2:0-Erfolg über Dynamo Dresden stand der Rechtsverteidiger 20 Minuten auf dem Feld und konnte die Rückkehr in die 2. Bundesliga feiern. Ein Jahr später wechselte er nach 112 Spielen mit acht Torbeteiligungen (1 Tor, 7 Vorlagen) zwischen 2018 und 2023 zum SC Preußen Münster.
Schad und Pick standen beim FCK in 28 Spielen unter Hildmann gemeinsam auf dem Platz.
So lief’s bisher für die Münsteraner
19 Punkte aus 20 Spiele bedeuten Platz 14 in der Zweitligatabelle. Mit acht Unentschieden sind die Münsteraner zusammen mit Magdeburg (die hingegen auf Platz 3 stehen) und Ulm (Platz 16) die Remis-Könige der Liga. Auch aufgrund dieser Bilanz liegt die letzte Auswärtsniederlage des Aufsteigers weit zurück. Zuletzt verlor Preußen Münster am 5. Oktober 2024 (2:3 in Nürnberg) auf fremdem Platz und ist seitdem fünf Auswärtsspiele ohne Niederlage. Keine Mannschaft ist auswärts so lange ungeschlagen. In den zurückliegenden vier Spielen konnte der Aufsteiger außerdem immer punkten (2 Siege, 2 Unentschieden). Im neuen Jahr konnten sich die Münsteraner gegen die SpVgg Greuther Fürth durchsetzen (2:1) und erkämpften sich bei Hannover 96 ein 2:2.
Drei der vier Münsteraner Treffer 2025 gehen auf das Konto von Joshua Mees. Mit sieben Treffern ist er der vereinsinterne Top-Torschütze.
Ein Alleinstellungsmerkmal hat der SC Preußen Münster nach 19 Spieltagen inne: Als einziger Verein aller Erst- und Zweitligisten bekamen sie in dieser Saison noch keinen Elfmeter zugesprochen.
Das sagt der Gegner
„Emotional wird es auf jeden Fall, weil Freunde, Familie und Bekannte da sind“, so der Münsteraner Chefcoach Sascha Hildmann, der in Kaiserslautern geboren ist. Er erwartet einen vollen Betzenberg, was aber eine Motivation für seine Mannschaft sein wird: „Es ist mittlerweile ein Selbstverständnis geworden, wie wir diese Stadien und diese Kulissen annehmen“. Der Coach sieht in seinem Ex-Verein ist eine absolute Spitzenmannschaft und gehört zu den Top-Favoriten auf den Aufstieg. Für Hildmann wird es dementsprechend „eine schwere Aufgabe“.
Ausfallen werden beim SC Preußen Münster voraussichtlich Johannes Schenk und Toptorschütze Joshua Mees, die in den vergangenen Tagen mit Grippe flachgelegen haben. Zudem fehlt Mikkel Kirkeskov.
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