Am Samstag, 21. September 2024, begrüßen die Roten Teufel die Mannschaft des Hamburger SV im Fritz-Walter-Stadion. Das Topspiel um 20.30 Uhr ist ein Duell zweier Traditionsvereine. Vor dem Aufeinandertreffen haben wir uns unseren kommenden Gegner genauer angeschaut.
Ob sich das Hamburger Vereinsmaskottchen Dino „Hermann“ am Samstag uffm Betze blicken lässt, wissen wir nicht – wieso der Kollege von Betzi ein Dinosaurier ist, wird bei dem Blick auf die Ewige Tabelle der Bundesliga allerdings klar: Der Hamburger SV gehört in diesem Jahr, natürlich neben den Roten Teufeln, zu einem der neun Gründungsmitglieder der Bundesliga, die in Liga Zwei an den Start gehen. Seit der Gründung im Jahr 1963 bis zu der Saison 2017/18 spielten die „Rothosen“ insgesamt 55 Jahre lang am Stück erstklassig. Der HSV war damit das letzte Gründungsmitglied der Bundesliga, das einen Abstieg ins Unterhaus verkraften musste.
Die Vergangenheit mit den Rothosen
Zwei Traditionsvereine und zwei Bundesliga-Mitbegründer treffen am Samstag aufeinander. Das bedeutet vor allem eins: Viel Fußballgeschichte. Die Gesamtbilanz fällt üppig aus: 97-mal standen sich die beiden Vereine schon gegenüber. Der HSV hat dabei aber deutlich die Nase vorne. Bei 170:131 Toren für den HSV konnten die Männer aus der Hansestadt 44-mal siegen. Die Roten Teufel nahmen nur 29-mal die Punkte mit nach Hause. Die allererste Begegnung fand am 01. August 1953 statt: In der ersten DFB-Pokalrunde 1953/54 unterlagen die Roten Teufel (rund um die Walter-Brüder) dem HSV mit 2:3. Die Tore für den FCK erzielten Erwin Scheffler und Willi Wenzel im Südweststadion in Ludwigshafen vor rund 40.000 Zuschauern, weil die Kapazität am Betzenberg die Zuschauernachfrage nicht erfüllen konnte.
Die letzten beiden Partien gegen den HSV auf dem Betze waren ebenfalls ausverkaufte Topspiele unter Flutlicht: Die Partie am 28. Spieltag der Saison 2022/23 gewannen die Roten Teufel klar mit 2:0, „ausgerechnet“ Aaron Opoku sorgte fünf Minuten vor Abpfiff für die Vorentscheidung. Das Spiel in der Hinrunde der vergangenen war ein wildes, das mit einem 3:3-Unentschieden endete. Unterm Strich stehen also vier Punkte aus den letzten beiden Heimspielen gegen den HSV.
Aktuell tragen drei ehemalige Hamburger das Trikot der Roten Teufel: Aaron Opoku, Jan Gyamerah und Frank Ronstadt – wenn teilweise auch „nur“ für den Nachwuchs – liefen alle schon für die Rothosen auf. Auf der anderen Seite stehen mehrere ehemalige Lautrer: Robert Glatzel trug von 2015 bis 2017 das Trikot der Roten Teufel, für die er sein allererstes Zweitliga-Tor am 3. Februar 2017 schoss. In der vergangenen Saison wurde er mit dem HSV mit 22 Treffern Torschützenkönig der Liga. Ersatzkeeper beim HSV ist Matheo Raab, der 2018 zunächst in der Betze-U21 eingesetzt wurde. Sein Profidebüt gab er zwei Jahre später gegen den 1. FC Saarbrücken. In der Saison 2021/22 wurde er die Nummer Eins im Lautrer Tor und stieg mit dem FCK in die Zweite Liga auf, bevor er einen Vertrag beim HSV unterschrieb.
Auch im Trainerteam und in der Vereinsführung findet sich Betze-Vergangenheit: HSV-Torwarttrainer Sven Höh war von 2009 bis 2021 unter anderem als Torwarttrainer, Torwartkoordinator und Co-Trainer beim FCK aktiv. Auch im Lebenslauf von Stefan Kuntz, der aktuell Sportvorstand beim HSV ist, findet sich viel rot-weiß-rote Färbung: Kuntz trug von 1989 bis 1995 das Trikot der Roten Teufel, bestritt insgesamt 170 Spiele für den FCK, den er sowohl 1990 beim DFB-Pokalsieg als auch 1991 beim Gewinn der Deutschen Meisterschaft als Kapitän anführte. 1994 wurde er zudem mit 18 Treffern Bundesliga-Torschützenkönig. Von 2008 bis 2016 hatte Kuntz das Amt des FCK-Vorstandsvorsitzenden inne. Seine Zeit als Funktionär startete sportlich mit dem „Herzblut-Finale“, in dem der FCK dem drohenden Abstieg in die 3. Liga von der Klippe springen und zwei Jahre später in die Bundesliga aufsteigen konnte.
So liefs bisher für den HSV
Aktuell befindet sich der HSV nach fünf Spieltagen auf dem vierten Platz der Zweitligatabelle, hinter Fortuna Düsseldorf, dem Karlsruher SC und dem 1. FC Magdeburg. Zusammen mit dem 1. FC Köln stellen die Rothosen die beste Offensive der Liga – zwölf Treffer haben beide Teams bereits auf dem Konto. Der beste Torschütze der Blau-Weiß-Schwarzen ist aktuell Ransford Königsdörffer mit vier erzielten Treffen. Neun Tore erzielte das Team von Steffen Baumgart allein in den vergangenen beiden Spielen gegen zwei der drei Aufsteiger: Gegen Preußen Münster setzte sich der HSV klar mit 4:1 durch, den SSV Jahn Regensburg besiegte die Mannschaft mit einem noch eindeutigeren 5:0.
Die Einsätze von Immanuel Pherai und Daniel Elfadli am Samstag sind zum aktuellen Zeitpunkt noch fraglich. Beide hatten den Trainingsstart diese Woche verpasst und konnten erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Bakery Jatta ist nach seiner Sprunggelenksverletzung weiterhin im Aufbautraining, wird am Samstag aber noch nicht zur Verfügung stehen.
Das sagt der Gegner
„Der Betzenberg gehört stimmungstechnisch zu den absoluten Top-Adressen in Deutschland. Wenn dort keine Stimmung ist, wo dann?“, freut sich Steffen Baumgart in der Pressekonferenz am Donnerstag auf die Partie im Fritz-Walter-Stadion. „Natürlich ist das aber eine große Herausforderung, die wir dort eben auch bestehen wollen.“
„Meine Vorfreude ist richtig groß. Ich habe in Kaiserslautern mit Köln im Pokal letztes Jahr auch einen heißen Fight erlebt, als wir verloren haben und ich hoffe, dass ich es dieses Mal besser mache“, schaut der Ex-Effzeh-Coach auf seinen vergangenen Auftritt in Kaiserslautern zurück. „Wir werden eine zweikampfstarke Mannschaft in Kaiserslautern erleben und da wollen wir natürlich dagegenhalten.“
Nach dem 5:0-Torfestival in der vergangenen Woche gegen Jahn Regensburg, lässt Baumgart durchblicken, dass er offensiv seinen Doppelsturm aus Glatzel und Königsdörffer wohl bestehen lässt – mit welcher Startelf er aber genau ins Spiel gehen will, verrät er in der Pressekonferenz noch nicht.
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