Dreimal spielten die Roten Teufel in der Liga zuletzt unentschieden. Gegen den VfL Bochum sollte am 13. Spieltag nun wieder ein Sieg her. Die Ausgangslage war durchaus günstig. Schließlich traten die Lautrer mit der beeindruckenden Heimbilanz von fünf Siegen und einem Remis in den bisherigen sechs Punktspielen im Fritz-Walter-Stadion an. Der VfL wiederum konnte keine seiner letzten sechs Partien gewinnen, in den vergangenen beiden Begegnungen setzte es bei einem Torverhältnis von 0:5 zwei Niederlagen. Vor 24.708 Zuschauern baute Cheftrainer Kosta Runjaic die Mannschaft auf einer Position um. Für den wieder genesenen Kapitän Srdjan Lakic musste Philipp Hofmann als einzige Spitze weichen.
Wer ein Anlaufen gegen einen sehr defensiven Gegner erwartet hatte, sah sich von Beginn an bestätigt. Die Gäste formierten zwei enge Defensivketten vor dem eigenen Strafraum, während der FCK versuchte, eine Lücke im Abwehrbollwerk des VfL zu finden. Zum ersten Mal gelang das schon nach wenigen Sekunden. Kevin Stöger packte aus dem Mittelfeld einen Traumpass auf Amin Younes aus, doch der kleine Flügelspieler konnte keinen richtigen Druck hinter seinen Schuss bringen (3.). Noch größer war die nächste Möglichkeit in der 10. Minute. Dieses Mal kam der öffnende Pass von Michael Schulze. Karim Matmour sah den in der Mitte lauernden Lakic, der die verspringende Kugel aber über das Tor setzte.
Die Partie lief also durchaus nach dem Geschmack der Roten Teufel, wobei sich Bochum nach dieser Großchance etwas besser befreien konnte und in der 26. Minute auch zur ersten Chance kam. Nach einer Flanke von der linken Seite setzte sich Malcom Cacutalua im Kopfballduell gegen Willi Orban und Dominique Heintz durch, Tobias Sippel war mit den Fingerspitzen noch am Ball und lenkte das Leder über die Latte. Es war aber nur ein kurzer Schreckmoment, denn schon kurz darauf wurde es auf der Gegenseite wieder brandgefährlich. Younes schickte Ruben Jenssen, dessen flache Hereingabe aber einen Tick zu ungenau geriet. VfL-Schlussmann Andreas Luthe konnte die Situation vor Lakic und Matmour bereinigen (29.).
Der Führungstreffer ließ also weiter auf sich warten, und dann wurden die Lautrer beim nächsten Bochumer Entlastungsangriff auch noch auf dem falschen Fuß erwischt. Timo Perthel brachte eine Flanke von der linken Seite, Sippel kam nicht ganz ran an den Ball und VfL-Torjäger Simon Terodde drückte das Leder am langen Pfosten zum 0:1 über die Linie (32.). Fast aus dem Nichts lagen die Bochumer in Führung und die Roten Teufel waren durchaus beeindruckt. Bis auf einen abgefälschten Freistoß von Lakic, der auf dem Tornetz landete (42.) wollte in der ersten Halbzeit nichts mehr gelingen. Eher im Gegenteil: Die Lautrer hatten Glück, dass Schiedsrichter Robert Kampka beim vermeintlichen 0:2 durch Terodde kurz vor dem Pausenpfiff auf Abseits entschied.
Die Gastgeber konnten die Halbzeitpause also gut gebrauchen und Kosta Runjaic fand in der Kabine offensichtlich die richtigen Worte. Mit viel Schwung kamen die Lautrer nach Wiederbeginn zurück auf den Rasen. Jenssen fand mit einem langen Ball Matmour auf dem rechten Flügel, der flankte direkt in die Mitte, wo Lakic seine dritte Gelegenheit per Kopf nutzte. Vom Innenpfosten ging die Kugel zum 1:1-Ausgleich ins Netz (48.). Der Ausgleich war also schnell geschafft, jetzt wollten die Lautrer mehr. Nach knapp 70 Minuten brachte Kosta Runjaic mit Hofmann einen frischen Stürmer für den Torschützen Lakic. Direkt danach bediente Stöger mit einer Ecke den an der Strafraumgrenze lauernden Jenssen. Der Norweger nahm den Ball mit vollem Risiko, setzte seinen Schuss aber ein gutes Stück über den Kasten des VfL Bochum (70.).
Wie zu Beginn der Begegnung spielte nur noch eine Mannschaft. Und zwar die des 1. FC Kaiserslautern. Bochum stand ganz tief und versuchte, den einen Punkt irgendwie über die Zeit zu retten. Der Druck der Lautrer war auch da. Was fehlte, waren die ganz klaren Torchancen. Gut zehn Minuten vor dem Ende wechselte Coach Kosta wieder aus. Für Younes kam mit Sebastian Jacob ein weiterer Angreifer und der erwischte einen echten Traumeinstand. Schulze ging mit viel Tempo in den Strafraum, über Matmour kam der Ball zu Jacob, der Luthe mit einem überlegten Flachschuss keine Abwehrchance ließ. 2:1 für die Roten Teufel in der 82. Minute und der Betze bebte. Für die letzten Minuten kam mit André Fomitschow für Stöger ein etwas defensiverer Spieler, während VfL-Trainer Peter Neururer mit Stanislav Sestak einen Stürmer brachte.
Der Slowake war ebenfalls noch nicht lange auf dem Feld, als auch er erfolgreich war. Nach einem Freistoß kam der Angreifer zu unbedrängt zum Kopfball und ließ Sippel keine Abwehrchance. In der 88. Minute war die Partie wieder ausgeglichen. Die nächste Chance hatte dann wieder Jacob. Nach einem zu kurz abgewehrten Ball von Luthe, zog der Youngster im Strafraum ab. Zentimeter fehlten zur erneuten Führung (90.). Es war die letzte Möglichkeit der Partie. Am Ende trennten sich die Roten Teufel vom VfL Bochum mit 2:2.