„Kurt hat uns als Spielern damals die Berührungsängste vor Menschen mit Behinderung genommen und mir bis zuletzt gute Ratschläge gegeben, um das Stadion behindertenfreundlicher zu gestalten. Durch seine Initiative haben wir als erster Verein der Bundesliga das Amt des Behindertenbeauftragen eingeführt und gehören mit 100 Rollstuhlfahrerplätzen zu den top five in Deutschland“, erklärte FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz vor mehr als 50 geladenen Gästen. Zusammen mit dem Bürgermeister der Stadt Landstuhl, Klaus Grumer, dem Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Kaiserslautern, Rupert Schönmehl und dem Geschäftsführer der Gemeinschaftswerk für Menschen mit Behinderungen GmbH, Karl-Hermann Seyl, gedachten an diesem Vormittag viele Weggenossen dem eingefleischten Lautrer Anhänger Kurt Jung, der vor vier Jahren verstorben war.
Obwohl er seit seinem 9. Lebensjahr an Kinderlähmung erkrankt war und im Rollstuhl saß, setzte sich der Fußballfan für seine Mitmenschen ein und versuchte deren Leben mit Handicap zu erleichtern. Der Träger der Staatsmedaille versuchte Ängste in der Gesellschaft abzubauen und warb für mehr Verständnis untereinander.
Besonders für die Anliegen seiner behinderten FCK-Freunde setzte sich Jung ein, wobei er beim Pfälzer Traditionsverein immer auf offene Ohren stieß, wie der anwesende Ehrenrat und ehemalige Präsident Norbert Thines berichtete. Zusammen haben die beiden Männer für mehr Barrierefreiheit und Behindertenfreundlichkeit im Fritz-Walter-Stadion gesorgt und damit maßgeblich dazu beigetragen, dass auch in anderen Fußballstadien Veränderungen vollzogen werden. Mit der Namensgebung des neuen Platzes würdigt die Reha Westpfalz die Verdienste seines früheren Angestellten Kurt Jung, der von 1978 bis 2002 bei der Einrichtung in Landstuhl tätig war, und gibt seinem Engagement ein würdiges Andenken.