Die Bayern waren zu Gast auf dem Betze und die 49.780 Zuschauer wollten dieses Ereignis nach vier Jahren in der Zweiten Liga natürlich angemessen feiern.  Mit einer riesigen Choreographie in der Westkurve begrüßten die FCK-Fans ihre Roten Teufel, die um kurz nach halb neun zusammen mit dem Rekordmeister auf den Rasen kamen. Im Vergleich zum ersten Saisonspiel vor Wochenfrist in Köln hatte Cheftrainer Marco Kurz drei Änderungen in der Startformation vorgenommen. Leon Jessen beackerte für Alexander Bugera die linke Abwehrseite, Ivo Ilicevic war für den verletzten Jan Moravek von Beginn an dabei und kam über die linke Außenbahn, während Adam Nemec als zweite Spitze an Stelle von Erwin "Jimmy" Hoffer agierte.

FCK - BayernNemec war es dann auch, der nach drei Minuten den ersten Warnschuss auf das von Jörg Butt gehütete Bayern-Tor abfeuerte und deutlich machte, dass sich die Lautrer gegen den großen Favoriten nicht verstecken wollten. In der Folgezeit erarbeiteten sich die Gäste, bei denen der zuletzt verletzte Ivica Olic für Toni Kroos in die Startformation rückte, zwar ein leichtes Übergewicht, trotz erster Möglichkeiten von Bastian Schweinsteiger (7.) und Franck Ribery (17.) war es aber wieder Nemec, der die größte Chance zur Führung auf dem Fuß hatte. In der 8. Minute kam der Slowake nach Kopfballverlängerung von Martin Amedick am Elfmeterpunkt frei an den Ball, brauchte aber etwas zu lange, um die Kugel gefährlich auf das Bayern-Gehäuse zu bringen.

In der 24. Minute stockte dann allerdings den FCK-Fans der Atem. Thomas Müller tauchte nach Schweinsteiger-Zuspiel völlig frei vor dem Kasten von Tobi Sippel auf, schob den Ball jedoch unter dem frenetischen Jubel der Westkurve am langen Pfosten vorbei. Es entwickelte sich in dieser Phase ein offenes Spiel, in dem beide Mannschaften ihre Chance suchten – und entsprechend war auch die Führung der Roten Teufel alles andere als unverdient. Nach 36 Minuten ließ der zentral postierte Nemec einen Pass von der rechten Seite geistesgegenwärtig passieren und der von der anderen Seite eingerückte Ilicevic jagte das Leder unhaltbar für Butt unter den Querbalken. Ein Traumtor, der Betze explodierte. Der Jubel über die Führung war noch nicht verhallt, als Ilicevic wieder gefährlich auf den Bayern-Strafraum zuging, mit etwas Glück landete seine Hereingabe beim mitgelaufenen Lakic und dass der Kroate ein echter Torjäger ist, hat man schon letzte Woche in Köln gesehen. „Laki“ schob überlegt ein, 2:0 für den FCK (37.)! Wer hätte mit diesem Zwischenstand gerechnet?
 
Noch waren natürlich mehr als 45 zu gehen und der Rekordmeister reagierte mit wütenden Angriffen. Bis zur Pause schnürten die Gäste den FCK am eigenen Strafraum förmlich ein, mehr als ein Schüsschen von Ribery (44.) und ein Freistoß von Holger Badstuber (45.) sollte den Münchnern aber nicht gelingen. Ähnlich ging es nach der Pause weiter. Die Gastgeber wurden weit in die eigene Hälfte gedrängt, dank des aufopferungsvollen Einsatzes der Roten Teufel sowie der fehlenden Zielgenauigkeit des freundlich begrüßten Ex-Lautrers Miroslav Klose blieb es aber bei der Zwei-Tore-Führung.

FCK - BayernNach gut einer Stunde boten sich dem FCK dann auch vermehrt Möglichkeiten zum Kontern. Auf den Rängen gab es natürlich schon lange kein Halten mehr und so wurde jeder Entlastungsangriff der Gastgeber förmlich vor das Tor der Westkurve getragen. Gefährlicher blieben dennoch die Bayern. In der 67. Minute klärten Sippel und Rodnei zunächst gegen einen Schuss des eingewechselten Toni Kroos und fünf Minuten später kam dann auch das nötige Glück dazu, als ein Versuch des ebenfalls neu gekommenen Danijel Pranjic hauchdünn am langen Pfosten vorbeistrich. Den Gästen lief die Zeit davon und auf der Gegenseite hätte der aufgerückte Rodnei per Kopf um ein Haar schon alles klar gemacht (75.).

So musste noch eine Viertelstunde gezittert werden, doch die große Schlussoffensive sollte den Gästen nicht mehr gelingen – ganz zu schweigen von einem Treffer. Damit blieb die Gelb-Rote Karte für Ilicevic in den Schlusssekunden der einzige Wermutstropfen an diesem wunderbaren Pfälzer Fußball-Abend. Nach drei Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Florian Mayer die Partie unter dem ohrenbetäubenden Jubel der Lautrer Fans ab, die Überraschung war perfekt. Der 1. FC Kaiserslautern ist endgültig wieder in der Bundesliga angekommen!

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