Krassimir Balakov, herzlich willkommen beim FCK. Mittwochabend standen Sie noch beim Spiel von Hajduk Split in Rijeka als Trainer am Spielfeldrand, am nächsten Tag wurden Sie schon beim 1. FC Kaiserslautern als neuer Trainer präsentiert. Wie geht es Ihnen?
Danke, mir geht es sehr gut. Ich bin nur etwas müde. Die letzten Stunden waren sehr anstrengend und ich habe wenig geschlafen. Erst das Spiel in Rijeka, dann wurde auf der Rückfahrt nach Split beschlossen, dort noch eine Pressekonferenz abzuhalten. Diese fand dann um 2.20 Uhr nachts statt. Aber ich hatte zu den Medienvertretern in Split immer ein gutes Verhältnis, daher war mir dies auch wichtig. Dann bin ich direkt weiter und Mittwochnacht nach Deutschland geflogen. Ich bin jetzt sehr froh hier zu sein.
Was waren die entscheidenden Gründe für den Wechsel zum FCK?
Ich möchte den nächsten Schritt gehen. Ich habe jetzt schon einige Trainerstationen hinter mir und fühle mich reif für die Bundesliga. Deutschland war schon immer etwas Besonderes für mich, schließlich habe ich viele Jahre hier gespielt und auch schon als Co-Trainer gearbeitet. Ich habe sehr gute Gespräche mit Stefan Kuntz geführt, in denen ich auch immer meine ehrliche Meinung geäußert habe. Ich habe den Eindruck, dass hier ein sehr gutes Team am Werk ist. Ich habe den FCK schon lange verfolgt und ich denke, die Mannschaft hat mehr Potential, als sie zuletzt auf dem Platz gezeigt hat. Die Arbeit hier ist eine große Herausforderung. Ich freue mich drauf.
Wie ist ihre Philosophie als Trainer?
Ich bin eher ein Trainer, der einen offensiven Fußball spielen lässt. Doch auch wenn meine Philosophie offensiv ausgerichtet ist, so muss man immer realistisch bleiben und die Situation und die Möglichkeiten richtig einschätzen. Im Abstiegskampf ist es natürlich zunächst wichtig, dass die Mannschaft hinten gut steht. Und das hat sie in den vergangenen Partien gemacht, darauf kann man aufbauen.
Der FCK steht auf dem letzten Tabellenplatz. Was kann man jetzt kurzfristig als Trainer verändern?
Fußball ist auch immer eine Kopfsache. Wir müssen an uns glauben, brauchen eine positive Stimmung und ein wenig Lockerheit. Vor allem im Abstiegskampf sind die Spieler oft auch verunsichert, daran muss man arbeiten. Was das Spielerische betrifft, so ist es wichtig, gut gegen den Ball zu arbeiten und bei Ballgewinn schnell umzuschalten.
Mit dem Spiel in Freiburg steht gleich die erste wichtige Aufgabe an.
Wir haben keine Zeit zu verlieren, wir müssen sofort konzentriert und motiviert an die Arbeit gehen. Ich hab schon genug Informationen, um die Mannschaft bestmöglich vorzubereiten. Ich kenne nur noch nicht den aktuellen Stand der medizinischen Abteilung, aber das wird sich ja bald ändern. Wir werden natürlich in so kurzer Zeit nicht das ganze Spielsystem umstellen, sondern werden ein paar grundlegende Dinge angehen. Wir werden alles dafür tun, um aus dem Tabellenkeller rauszukommen. Und in Freiburg wollen wir damit anfangen.
Was war ihr bisheriger Bezug zum 1. FC Kaiserslautern?

Vor einigen Jahren hatte ich mal ein Angebot vom FCK, damals noch als Spieler. Ich war zu der Zeit bei Sporting Lissabon, bin letztlich aber nicht zum FCK, sondern zum VfB Stuttgart gewechselt. Nun hat es ja doch noch geklappt und ich bin hier. (lacht) 
Und als Spieler im Trikot des VfB Stuttgart?
Als gegnerischer Spieler habe ich früher nie gern auf dem Betzenberg gespielt. Das waren immer sehr unangenehme und schwere Spiele, die Atmosphäre hier ist unglaublich. Die Roten Teufel sind in ganz Europa bekannt und berühmt für ihre tollen Fans. Diese Fans haben es verdient, ihren Verein in der ersten Liga zu sehen. Und sie werden sicherlich mithelfen, dieses Ziel zu erreichen.
Sollte der Klassenerhalt nicht gelingen, bleiben Sie auch in der zweiten Liga beim FCK?
Auch wenn ich mich damit nicht beschäftigen möchte, sondern mich auf den Kampf um den Klassenerhalt konzentriere, so muss man auch professionell arbeiten. Daher wäre ich natürlich auch bei einem Neuanfang in der Zweiten Liga dabei. So weit wollen wir es allerdings erst gar nicht kommen lassen.
Mit Christian Tiffert steht ein ehemaliger Mitspieler von Ihnen in der Mannschaft. Ist dies ein Vorteil?
Ich kenne Christian Tiffert ja nicht nur als Mitspieler, ich war auch sein Co-Trainer beim VfB Stuttgart. Das kann natürlich auch nur von Vorteil sein. Aus dem Umfeld kenne ich zudem auch noch Marco Haber, mit dem habe ich ja auch zusammen gespielt. Die anderen werde ich aber sehr schnell kennenlernen.
Was werden jetzt ihre ersten Worte an die Mannschaft sein?
Die sage ich in der Kabine, nicht in der Öffentlichkeit…
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

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