Fritz Walter galt als einer der besten Fußballspieler aller Zeiten und erlebte mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1954 als Kapitän der deutschen Mannschaft den Höhepunkt seiner großen sportlichen Karriere. Er galt als die rechte Hand vom "Chef", wie er Bundestrainer Sepp Herberger liebe- und respektvoll nannte. Bereits sein erster Auftritt in der deutschen Nationalmannschaft machte den damals erst 19-jährigen Pfälzer mit einem Schlag landesweit berühmt. Er schoss beim 9:3-Sieg Deutschlands am 14. März 1940 in Frankfurt gegen Rumänien auf Anhieb drei Tore. Die ganz großen und spektakulären Erfolge des Pfälzers wurden erst nach 1945 in die Annalen eingetragen – überragt vom 4. Juli 1954 im Wankdorfstadion von Bern, als der Lauterer nach dem legendären 3:2-Triumph der Nationalmannschaft im WM-Finale gegen den haushohen Favoriten Ungarn die Weltmeisterschafts-Trophäe in Händen hielt.
Bis dahin sorgte der Supertechniker aus der Pfalz vor allem mit seinem Verein 1. FC Kaiserslautern für Schlagzeilen. Fünf Mal zwischen 1948 und 1955 standen die Roten Teufel vom Betzenberg, die in den 50er Jahren in der Öffentlichkeit den ehrenden Namen "Walter-Elf" erhielten, im deutschen Endspiel. Zwei Mal gingen sie als Meister vom Platz: 1951 gegen Preußen Münster (2:1) und 1953 gegen den VfB Stuttgart (4:1). Seine einzigartige Begabung wurde zum Beispiel bei einem Spiel des FCK gegen Wismut Aue 1956 in Leipzig deutlich: Nach vorne springend bugsierte er das Leder mit den Hacken über die Linie – nicht selten wurde dieser Treffer als "Jahrhunderttor" bezeichnet. Bis 1959 spielte Fritz Walter für "seinen" 1. FC Kaiserslautern, schlug zwischenzeitlich lukrative Angebote aus Frankreich und Spanien aus.
Für den FCK hatte Fritz Walter eine unbeschreiblich große Bedeutung. Schon alleine deshalb wurde die Arena am "Betzenberg" im Jahre 1985, anlässlich von Fritz Walters 65. Geburtstag, in "Fritz-Walter-Stadion umbenannt. Zum 80. Ehrentag im Jahre 2000 erhielt zudem die Straße am Stadion den Namen "Fritz-Walter-Straße".
Als er 1959 nach 379 Meisterschaftsspielen und 306 Toren für den FCK die Fußballschuhe an den Nagel hängte, begann Fritz Walter eine neue Karriere: Als Repräsentant der Sepp-Herberger-Stiftung engagierte er sich mit viel Einsatz für die Resozialisierung jugendlicher Straftäter. 1998 legte er diese Aufgabe aus gesundheitlichen Gründen in die Hände seines einstigen Mannschaftskollegen Horst Eckel. Bis zu seinem Tod war Fritz Walter bemüht, das soziale Vermächtnis Sepp Herbergers weiterzuführen. In der "Fritz-Walter-Stiftung" lebt der Name des über den Fußball hinaus weltweit populären Fußballers weiter.
Als WM-Botschafter war Fritz Walter maßgeblich daran beteiligt, dass Kaiserslautern einer der Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde. Seinen letzten großen öffentlichen Auftritt hatte er am 5. Dezember 2001, als die Lauterer Delegation in Frankfurt/Main ihre Bewerbungsunterlagen beim Organisationskomitee abgab. Damals sagte er folgende bewegende Worte: "Wenn ich mit meinem Bruder Ottmar und Horst Eckel auf die Tribüne des Fritz-Walter-Stadions gehen darf, um WM-Spiele zu sehen, dann wäre das für mich das Größte, dann wäre ich dem lieben Gott dankbar." Leider ist dieser Wunsch nicht mehr in Erfüllung gegangen.