Die Fans im Fritz-Walter-Stadion dürfen sich angesichts des Topduells zwischen dem viertplatzierten FCK und den drittplatzierten Darmstädtern wohl einmal mehr auf eine spannungsgeladene Partie einstellen. Schließlich boten die Duelle auf dem Betzenberg in dieser Spielzeit meistens eine ganz besondere Dramatik. Erst zwei Wochen zuvor bekamen sie gegen den VfL Bochum das inzwischen beinahe übliche Spektakel geboten. Nach der Pause am vergangenen Wochenende steht nun direkt das nächste Heimspiel auf dem Plan.
Der Gegner gehört zweifellos zu den positiven Überraschungen der Saison. Vor allem dank ihrer bärenstarken Heimbilanz steht die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster derzeit auf dem Relegationsrang. Sechs von sieben Spielen hat Darmstadt am heimischen Böllenfalltor gewonnen und damit selbst den FCK vorerst von der Spitzenposition der inoffiziellen „Heimtabelle“ verdrängt. „Darmstadt hat als Aufsteiger vieles richtig gemacht, sonst würden sie nicht dort oben stehen“, betonte deshalb auch Mittelfeldspieler Ruben Jenssen auf der Pressenkonferenz vor dem Spiel. „Sie haben eine sehr starke Mannschaft und sind ein schwierig zu bespielender Gegner.“
Für Coach Kosta Runjaic bedeutet die Partie eine Begegnung mit der Vergangenheit. Von 2010 bis 2012 trainierte Runjaic die Darmstädter und schaffte mit ihnen den Aufstieg in die Dritte Liga. „Sachlich betrachtet, ist es ein Spiel wie jedes andere. Emotional betrachtet, ist es für mich persönlich natürlich etwas Besonderes“, erklärte der FCK-Coach nun. „Ich hatte eine tolle Zeit in Darmstadt, die ich nicht vergessen habe und nicht vergessen werde.“
Mit Milde angesichts von Runjaics persönlicher Verbindung zum Club dürfen die Gäste am Wochenende allerdings kaum rechnen. „Auch wenn wir die jüngste Mannschaft der Liga haben und Darmstadt in der Tabelle vor uns steht, denke ich, dass wir durchaus in der Favoritenrolle stecken“, betonte Runjaic. Man wisse zwar, dass man ein „brutal schwieriges Spiel“ vor der Brust habe, wolle nach zuletzt zwei Unentschieden diesmal aber unbedingt die drei Punkte auf dem Betzenberg behalten.
Immerhin ist die Bilanz gegen Darmstadt bislang makellos. Die einzigen beiden Heimspiele die man Ende der Siebziger beziehungsweise Anfang der Achtziger Jahre gegen die „Lilien“ austrug, gewannen die Roten Teufel klar. Seither hat sich selbstverständlich vieles geändert, der Betzenberg ist jedoch immer noch (oder zumindest wieder) die gleiche Festung wie damals.