Da am kommenden Sonntag, 01. Mai 2011, keine Spiele in der Bundesliga stattfinden, steigt am Freitag parallel zur Partie der Lautrer die Begegnung zwischen Werder Bremen und dem VfL Wolfsburg. Sollte der FCK gegen St. Pauli einen Dreier einfahren und die Wölfe gleichzeitig nicht gewinnen, ist ein Abrutschen auf den Relegationsplatz auch theoretisch nicht mehr möglich.
Solche Rechnungen werden Cheftrainer Marco Kurz aber allenfalls am Rande interessieren. Viel wichtiger für ihn und seine Jungs ist die Vorbereitung auf den kommenden Gegner. Die gute Serie aus den letzten Wochen hat den Roten Teufeln im Abstiegskampf eine exzellente Ausgangsposition verschafft. Eine Ausgangsposition, die man sich keinesfalls mehr nehmen lassen will und entsprechend werden auch die anstehenden Aufgaben mit vollem Engagement und voller Konzentration angegangen.
Mit dem von seiner Knieverletzung genesenen Adam Nemec hat Marco Kurz in der Offensive eine weitere Alternative. Für den schon seit einigen Wochen wegen einer Bauchmuskelzerrung fehlenden Ivo Ilicevic wird es dagegen nicht reichen. Der Kroate fällt ebenso aus wie Florian Dick, der sich am vergangenen Wochenende einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hat. Auf Schalke wurde der Rechtsverteidiger von Thanos Petsos gut vertreten und so spricht einiges dafür, dass der Deutsch-Grieche diese Position auch am Freitag begleiten wird.
Deutlich länger ist die Verletztenliste beim Gegner aus Hamburg. Dem zum Saisonende scheidenden und dann nach Hoffenheim wechselnden Trainer Holger Stanislawski fehlt mit Carsten Rothenbach, Carlos Zambrano, Moritz Volz und Bastian Oczipka sozusagen eine komplette Abwehrreihe. Für die Partie auf dem Betzenberg fallen jetzt auch noch Fabian Boll (Bänderverletzung im Sprunggelenk) und Torwart Thomas Kessler (Muskelfaserriss) aus. Die unter der Woche im Training pausierenden Gerald Asamoah (Nackenprellung) und Mathias Lehmann (Pferdekuss) dürften sich dagegen wohl rechtzeitig zurückmelden.
Noch mehr Sorgen als die Verletztenliste macht den Hamburger allerdings die Bilanz aus den letzten Wochen. Seit dem vielumjubelten Derbysieg beim Hamburger SV am 16. Februar konnte der Kiezclub keine Partie mehr gewinnen und holte in neun Spielen lediglich einen Punkt. Seit dem vergangenen Wochenende haben die Braun-Weißen von Borussia Mönchengladbach auch die Rote Laterne übernommen. Gleichwohl geben sich Mannschaft und Trainer kämpferisch. Ob man als Tabellenletzter oder Vorletzter nach Kaiserslautern reise, sei egal, sagt Trainer Stanislawski. Das Spiel müsse man so oder so gewinnen. Zur Vorbereitung sind die Hanseaten schon am Mittwoch in die Pfalz gekommen, um sich in einem Kurztrainingslager vor Ort auf die Partie vorzubereiten.
Für den FCK ist die Ausgangslage nicht nur punktemäßig deutlich besser. Die letzten drei Auswärtssiege haben gezeigt, dass die Mannschaft mit einem grundsätzlich offensiven Gegner gut zurechtkommt. Und zudem wissen die Roten Teufel im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion auch wieder weit mehr als 40.000 stimmgewaltige Fans hinter sich. Die wollen am Freitag mindestens die Revanche für die unglückliche 0:1-Niederlage im Hinspiel – und vielleicht gibt es beim Schlusspfiff ja noch weit mehr zu feiern.