Mit Sicherheit waren für den Pokalauftakt leichtere Lose im Topf. Doch der schwere Gang nach Osnabrück hat auch etwas Gutes. Eine Woche vor dem ersten Bundesligaspiel beim 1. FC Köln wissen die Mannen von Cheftrainer Marco Kurz dann gleich, wo sie stehen. Und nach der äußerst erfolgreichen Vorbereitung reist die Mannschaft auch mit dem nötigen Selbstvertrauen nach Niedersachsen.
Wem Marco Kurz im ersten Pflichtspiel der Saison das Vertrauen schenkt, wird der Coach wie immer erst kurzfristig bekannt geben. Die Entscheidung wird auch nicht ganz leicht, da der komplette Kader in der Vorbereitung einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat. Fest steht nur, dass Ivo Ilicevic und Stiven Rivic in der Osnatel-Arena an der Bremer Brücke nicht dabei sein können. Ilicevic ist nach seiner Roten Karte in der Vorsaison bei Eintracht Braunschweig noch für eine Partie gesperrt. Neuzugang Rivic muss wegen einer Kehlkopfentzündung passen.
Der Gegner aus Osnabrück ist nach einem Jahr in Liga drei wieder zurück im Fußball-Unterhaus. Es ist bereits der vierte Aufstieg in den letzten zehn Jahren für die Lila-Weißen, die sich in der jüngeren Vergangenheit auch einen Ruf als Pokalschreck erarbeitet haben. In der letzten Saison mussten der Hamburger SV und Borussia Dortmund dran glauben und schieden an der Bremer Brücke aus. Erst gegen den späteren Vizemeister Schalke 04 war für den VfL im Viertelfinale Endstation.
Mit der Mannschaft, gegen die der 1. FC Kaiserslautern vor zwei Jahren noch in der Liga angetreten ist, hat das Team der Osnabrücker im übrigen nicht mehr viel gemeinsam. Nach dem damaligen Abstieg wechselten die Verantwortlichen den Kader fast komplett aus und schafften prompt die direkte Rückkehr in die zweite Liga. In der Sommerpause holte Trainer Karsten Baumann, der nach dem letzten Abstieg die Nachfolge von Claus-Dieter Wollitz angetreten hat, jetzt wieder zehn Neue, von denen Mamadou Diabang (Austria Wien) und Nicky Adler (MSV Duisburg) wohl die bekanntesten Namen sind.
Gemeinsam mit dem lautstarken Publikum im heimischen Stadion will man so nicht nur den Klassenverbleib schaffen, sondern auch im Pokal wieder für die ein oder andere Überraschung sorgen. Bei letzterem Vorhaben werden die Lautrer allerdings etwas dagegen haben, zumal die heiße Atmosphäre in der höchstwahrscheinlich ausverkauften Arena die Roten Teufel auch eher beflügelt als lähmt, wie die beiden Kapitäne Martin Amedick und Srdjan Lakic übereinstimmend zu Protokoll gaben.
Lakic hat ohnehin sehr gute Erinnerungen an Osnabrück. Denn beim letzten Pflichtspiel zwischen beiden Mannschaften schoss der Kroate einen wunderbaren Treffer. Der FCK gewann die Partie mit 2:0 – geht es nach den Fußballfreunden aus der Pfalz, wäre das auch für Freitag ein perfektes Ergebnis.